Mit der Anbringung des Baufreigabescheins am Eingang gaben Bürgermeister Thomas Geppert (von links), Planerin Sabine Schmider, Martina Hanke, Ernst Lange und Manfred Schafheutle den offiziellen Startschuss zur Stadthallen-Sanierung. Foto: Beule Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Offizieller Startschuss für die Schlosshallen-Sanierung / Raum für vielfältige Nutzung zur Verfügung

"Was lange währt, wird endlich gut" – sind sich die Beteiligten am Samstagmorgen einig gewesen. Mit dem Anbringen des Baufreigabescheins fiel der offizielle Startschuss für die Sanierung der Wolfacher Schlosshalle.

Wolfach. Der Startschuss sei ein Meilenstein im Jahresverlauf, betonte Bürgermeister Thomas Geppert im Beisein von Vertretern von Vereinen und Kommunalpolitik. Denn die Schlosshalle stelle den Abschluss einer über Jahrzehnte währenden Stadtsanierung dar, so Geppert. In den vergangenen acht Jahren sei immer wieder darüber diskutiert worden, andere Projekte hatten aber Vorrang. "Die Sanierung ist also so etwas wie das i-Tüpfelchen", sagte er.

Historischen Charakter wieder sichtbar machen

Mit der Sanierung solle der historische Charakter des im Jargon als "Schlauch" bezeichneten Raums wieder sichtbar gemacht werden, erklärte Geppert. Die Schlosshalle solle nach Fertigtsellung für vielfältige Nutzungen zur Verfügung stehen und den Innenhof ergänzen. "Der Schlosshof ist ein Kleinod geworden", sagte er. Mit der Umgestaltung solle die Schlosshalle ein fließendes Ineinander mit dem Hof bilden, sagte er und sprach allen Beteiligten seinen Dank aus, die "ab sofort hier werkeln". Da der Raum nicht nur der Stadt für Veranstaltungen zugute kommen, sondern auch der Bevölkerung dienen solle, sei es von Anfang an wichtig gewesen, auch die Vereine bei der Planung mit ins Boot zu holen.

"Gut Ding will Weile haben", sagte auch Manfred Schafheutle, Vorsitzender des Fördervereins Alter Bahnhof und Schlosshalle, und freute sich, dass nun die Sanierung des "Mehrzweckschlauchs" beginnen kann. Er zeigte sich zuversichtlich, dass auch diese, nach der Sanierung des Bahnhofs, in guter Zusammenarbeit gestemmt wird. "Es kommt letztendlich allen zugute, die den Schlosshof nutzen", sagte er und rief die Vereine dazu auf, den Raum künftig mit Leben zu füllen. "Wir wollen hier etwas auf die Beine stellen, wo sich alle Bürger wohl fühlen."

Der Förderverein und andere Vereine unterstützen das Projekt dabei nicht nur mit Arbeitskraft, sondern auch finanziell. Mit einer Grundlage von rund 15 000 Euro, erwirtschaftet durch verschiedene Veranstaltungen, soll die Stadt entlastet werden. Die Stadt gehe von Kosten in Höhe von 880 000 Euro aus, erläuterte Geppert.

Raum optisch zum Innenhof öffnen

"Die wollen wir auch einhalten", betonte er. Das Projekt wird durch verschiedene Töpfe mit 51 Prozent gefördert.

Planerin Sabine Schmider freute sich, dass es nun nach einer acht Jahre langen Vorlaufzeit losgehen kann. Sie erklärte noch einmal den geplanten Ablauf der Sanierung. Demnach sollen die Trennwände abgebaut und die Halle zu einen Ganzen gemacht werden. Im hinteren Teil soll es eine Bühne geben, zudem soll der Raum auch optisch zum Schlosshof geöffnet werden. Dazu werden die Fensterbrüstungen nach unten gezogen und bodentiefe Fenster eingebaut. Die abgehängte Decke, die den Raum optisch drückt, soll verschwinden. Im vorderen Bereich soll es eine kleine Küche mit weiterem Zugang von der Amtsgasse aus geben. Außerdem werden die sanitären Anlagen saniert.

Um den symbolischen Start zu unterstreichen, trugen sich die Verantwortlichen in das Wolfacher Jahrbuch ein.

Im Jahr 2010 sei der Raum, der formal dem Kreis gehört, für den die Stadt aber ein uneingeschränktes Nutzungsrecht hat, ins Blickfeld gerückt. In einer ersten Kostenschätzung ging die Stadt von Kosten in Höhe von knapp weniger einer Million Euro aus – hatte aber zunächst andere Projekte auf der Agenda. Im Jahr 2015 ging es mit Sabine Schmider in die konkreten Planungen. Im Frühjahr dieses Jahres wurde der Bauantrag gestellt, im August ging schließlich der Baufreigabeschein ein.