Die Stadtkapelle glänzte bei ihrem Jahreskonzert in der Festhalle mit dem typischen "Riestersound". Foto: Schrader Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Orchester glänzt beim Jahreskonzert in der Festhalle mit dem ihm eigenen "Riester-Sound"

Die Stadtkapelle Wolfach zeigte sich wie stets bei ihrem Jahreskonzert von ihrer anspruchsvollen Seite. Sie spielte unter der Leitung von Musikdirektor Joachim Riester in der trotz des gleichzeitigen Pokalfinales gut gefüllten Festhalle.

Wolfach. Manfred Schafheutle, Vizepräsident des Blasmusikverbands Kinzigtal, führte in bewährter Manier und sichtlich gerührt ob der langjährigen Leistungen der Musiker die Ehrungen zu Beginn des Abends durch (siehe Info-Kasten).

Der Geschäftsführer der Kapelle, Horst Polus, überreichte den ausgezeichneten Musikern je ein Präsent mitsamt Blumenstrauß. Als Ehrungsmarsch spielten die 85 Musiker den klangmächtigen "Grand March" von Soichi Konagaya, dessen Melodie auf dem Gründgens-Klassiker "Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da" basiert.

Das deutsch-österreichische Verhältnis versuchte der Komponist Thomas Doss in seiner "Ouverture Allemande" musikalisch zu fassen, was sich nicht jedem Zuhörer so richtig erschloss.

Masanori Taruya setzte "The last letter from Murdoch", den letzten Brief eines Offiziers der "Titanic", musikalisch in Szene, wobei dessen schottische Herkunft deutlich zu vernehmen war.

Die Seeschlacht bei Vigo mit 2800 Toten, bei der das Schiff "Santo Cristo de Maracaibo" unterging, stellte José Alberto Pino in seinem Stück "The Legend of Maracaibo" dar, das vor allem den Schlagzeugern eine Gelegenheit bot, ihr Können zu demonstrieren.

Rhythmische Präzision und Klarheit der Gestaltung

Fabian Schmider, der wie immer kurz und prägnant durch den Konzertabend führte, sorgte mit seiner Ankündigung, dass die Stadtkapelle bei den "Highlights from Riverdance" nicht tanzen werde, für einige Enttäuschung im Publikum, doch glichen dies die Musiker durch ihr exzellentes Zusammenspiel wieder aus. Bei Stings "Englishman in New York" sowie einem "Earth, Wind & Fire"-Medley und dem "Gelato con Caffè" von Toshio Mashima glänzte das Orchester einmal mehr mit dem ihm eigenen "Riester-Sound", der von absoluter rhythmischer Präzision und Klarheit in der Gestaltung geprägt ist, und dabei auch den nötigen Spielwitz zeigt.

Doch nicht nur die hochklassige Ensembleleistung sei hervorgehoben, sondern auch die vielen solistischen Glanzlichter, allen voran Bernd Kasper am Sopransaxofon.

Als Zugabe präsentierte die Kapelle "Gabriellas Song" aus dem Film "Wie im Himmel", bei dem Maren Stulz als Sängerin brillierte. Krönender Abschluss war die Verabschiedung von Bernhard "Benne" Schillinger, der nach 74 Jahren aktiver Zeit sein Instrument aus der Hand legte. Zu seinen Ehren spielte die Kapelle den Marsch "Abschied der Gladiatoren" von Hermann Ludwig Blankenburg.

Im Namen des Bunds Deutscher Blasmusikverbände verlieh Manfred Schafheutle die "Silberne Ehrennadel" für 25-jährige aktive Tätigkeit in der Stadtkapelle Wolfach an Katrin Geppert, Maike Oberfell, Markus Sauer (Klarinetten) und Raphael Schafheutle (Cornet). Die "Große Goldene Ehrennadel" für 50-jährige aktive Tätigkeit erhielt Anton Jehle (Schellenbaum). Die nur sehr selten verliehene "Ehrennadel in Diamant mit Jahreszahl und Ehrenbrief" für 60-jährige aktive Tätigkeit bekamen Joachim "Joggele" Haas (Tenorhorn) und Konrad Heizmann (Schlagzeug).