Ulla und Lutz Diedrichs nutzten die Gelegenheit, um ihre Meinung zu der neuen Bestuhlung zu sagen. Fotos: Beule Foto: Schwarzwälder Bote

Bauprojekt: Evangelisches Gemeindezentrum geht auf die Zielgerade / Gläubige dürfen mitentscheiden

Rot mit Lehne, Holz mit oder ohne Polster oder ganz extravagant? Im Kirchenladen haben die Gläubigen der evangelischen Kirchengemeinde gerade die Wahl. Sie dürfen mitentscheiden, wie die Bestuhlung im Gemeindezentrum aussehen soll.

Wolfach. Fünf Modelle standen am Dienstagabend und Mittwochmorgen zum Probesitzen im Kirchenladen in der Wolfacher Hauptstraße bereit. Welches es letztlich werden soll, dabei haben die Gemeindeglieder ein Wörtchen mitzureden. 15 Gläubige nutzten am Dienstag die Gelegenheit, erzählt Pfarrer Stefan Voß. "Natürlich können wir nicht über jeden Schrank diskutieren – aber die Stühle betreffen jeden", erklärt er die Idee hinter der ungewöhnlichen Aktion.

"Wir haben einfach gemerkt, dass es viel Auswahl und wenig objektive Erfahrungen gibt", so der Pfarrer. Warum also nicht die Gemeindeglieder Probe sitzen lassen? Freilich liege die Entscheidung letztlich beim Kirchengemeinderat – die Meinung der Gläubigen soll aber bei der Entscheidung in dieser Woche mit einfließen. Am Dienstagabend tagte der Kirchengemeinderat nochmals. Und am heutigen Donnerstag soll die Entscheidung fallen.

Auf fünf Modelle hatte der Bauausschuss die Auswahl bereits eingegrenzt. Vom einfachen Holzstuhl ohne Polsterung über ein schickes Netz als Sitzfläche bis hin zum auffälligen knallroten Plastik-Stuhl – ganz unterschiedliche Modelle waren ausgestellt. Wichtig sei, dass sie stapelbar sind. Auch der Preis spiele bei der Entscheidungsfindung letztlich eine Rolle. Die Preisspanne reicht von 70 bis 140 Euro pro Exemplar. Angeschafft werden sollen um die 60 Stühle, erklärt Voß. Wichtig sei auch gewesen, Hersteller aus der Region zu berücksichtigen. Und das sei gut gelungen: Die beiden Hersteller stammen aus Kippenheim und Villingen. Ihren Favoriten trugen die Gemeindeglieder nach dem Probesitzen in eine Liste ein.

Diese Gelegenheit nutzten am Dienstagabend auch Ulla und Lutz Diedrichs. "Uns ist es wichtig, auch unsere Meinung zu sagen", betont Ulla Diedrichs. Und die ist eindeutig: Ihr Herz schlägt nach mehreren Proben auf den verschiedenen Stühlen für das bequeme mit einem Netz bezogene Exemplar. Lutz Diedrichs sieht die Entscheidung etwas pragmatischer. "Die müssen einige Jahrzehnte halten", sagt er. Darum plädiere er für einen schlichten Holzstuhl mit gepolsterter Sitz- und Lehnfläche. Über die Farbe müsste man freilich noch diskutieren, wenn die Entscheidung für die Tische gefallen sei, so die beiden. "Nicht, dass es zu dunkel wird", erklärt Ulla Diedrichs.

"Der Bau geht toll voran", betont Pfarrer Stefan Voß. Die Baufirma liege gut im Zeitplan. Die Böden seien bereits verlegt worden und die Decken abgehängt. Derzeit seien die Elektriker dabei, Dosen zu setzen und Leitungen zu legen. Und der Maler komme auch noch. Dann komme auch noch ein Akustiker, verriet der Pfarrer. Denn: Der Saal bekommt eine Soundanlage. Diese soll gleichzeitig Kirche und Saal beschallen können, aber auch einen Anschluss nach draußen haben, damit sie zum Beispiel für Gemeindefeste genutzt werden kann. Ende März soll auch die neue Küche aufgebaut werden. Über den aktuellen Stand auf der Baustelle in der Vorstadtstraße berichten wir noch.