Christian Oberfell, Vorsitzender des Vereins "Kultur im Schloss", (von links), dankte Bettina und Bernd Fritsch, Raphael Lüthi für ihren Einsatz. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Vernissage: Besucher der Spieluhren-Ausstellung tauchen ein in eine Welt, in der Musik etwas Besonderes war

Die Sonderausstellung von "Kultur im Schloss" führt in diesem Jahr in die heitere Welt der Spieluhren. Den begeisterten Reaktionen der zahlreichen Besucher bei der Vernissage am Samstag nach zu urteilen, dürfte die Schau ein Publikumserfolg werden.

Wolfach. "Wenn die Leute heute an Spieluhren denken, meinen sie eher Spielzeug, aber wir hier tauchen ein in eine Welt, in der Musik noch etwas ganz Besonderes war", eröffnete Christian Oberfell, Vorsitzender des Vereins "Kultur im Schloss", die Ausstellung.

Weit entfernt von der heutigen ständigen Berieselung in Fahrstühlen und Kaufhäuser sind die nostalgischen mechanischen Wunderwerke laut Oberfell echte Musikinstrumente.

Geschichte der selbstspielenden Instrumente

Nach einem Streifzug durch die Geschichte der selbstspielenden Instrumente, deren Blütezeit vom 17. Jahrhundert bis zum Ende der 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts reichte, erläuterte der Vorsitzende die umfangreichen Vorbereitungen, die für die Ausstellung nötig waren. Oberfells besonderer Dank galt den Kuratoren Bernd Fritsch und Raphael Lüthi, die die Exponate ausgewählt und nach Wolfach gebracht hatten. Der Orgelrestaurator Lüthi habe die Instrumente über Stunden gestimmt und sei kurzfristig eigens in die Schweiz gefahren, um ein noch fehlendes Ersatzteil zu besorgen.

Großes Lob für die Arbeit des Vereins äußerte Bürgermeisterstellvertreter Peter Ludwig als Vertreter der Stadt. "Unser Museum lebt! Nicht nur im Atem vergangener Zeiten, sondern auch im Wechsel der Schauen, der Lesungen und der Begeisterung des Teams, mit der es an die Veranstaltungen herangeht", so Ludwig.

In zehn Jahren habe es der Verein geschafft, ein modernes Museum zu gestalten.

Musik wecke Emotionen und locke auch Leute wie ihn hinter dem Ofen hervor. Im Namen der Stadt dankte er den Kuratoren für die besondere Ausstellung, die Ludwigs Überzeugung nach Aufmerksamkeit sowohl in Fach- als auch Sammlerkreisen erregen werde.

Zustande gekommen war die Sonderschau durch ein Gespräch Oberfells mit Fritsch, der die Spielzeugausstellung im Museum 2015 besucht hatte. "Das zeigt, wie bedeutsam der persönliche Kontakt und das Gespräch mit den Besuchern unseres Museums ist", so der Vorsitzende des Vereins. Begleitet wird die Sonderausstellung von Motiven und Exponaten zum Thema "Wolfach im Winter".

Bis einschließlich Sonntag, 3. Februar 2019, ist die Ausstellung im Wolfacher Museum zu sehen. Geöffnet ist sie samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr.