Der Krimi-Autor Bernd Leix signierte nach der Lesung auch seine Bücher - natürlich mit blutroter Tinte. Die Wolfacherin Christine Schuler freute sich darüber. Foto: Jehle

Bernd Leix hat bei Lesung Requisiten dabei. Auftakt für Reihe "Mittwochs im Museum".

Wolfach - Handschellen und eine Patrone sind die Requisiten vom Krimi-Autor Bernd Leix bei Lesungen. "Kultur im Schloss" hat seine neue Veranstaltungsreihe "Mittwochs im Museum" mit der Neuerscheinung "MummelRot" des studierten Forstwirts gestartet.

"Mitten in der Woche und volles Haus", freute sich Leix über die vielen Gäste. Der Autor war begeistert von der stimmungsvollen Atmosphäre in der Flößerstube, die von einem der schönsten Stadtporträts von Wolfach als Kulisse akzentuiert wurde.

Mit einem chicen Bollenhut am Revers klärte Leix die Zuhörer am Mittwoch gleich zu Beginn darüber auf, dass die Ermittlerin Marie Schwarz aus Kirnbach stammt und zwar vom (fiktiven) Oberen Schulzenhof. Sportlich, rassig und scharfsinnig sorgt sie für eine leichte Prise Erotik in dem Krimi. Zudem hat sie von der Großmutter auch die Gabe der "Ahnung" geerbt.

Ihr pragmatischer Partner Gottfried Wald dagegen setzt mehr auf Indizien. Er ist betucht und recherchiert bevorzugt von der Terrasse aus in seiner Villa in Baden-Baden. Das ungleiche Duo ermittelt am Mummelsee, wo das Jackett des vermissten Unternehmers Konrad Kranz aus Achern gefunden wurde – blutbefleckt und mit einem Einschussloch.

Auf 276 spannenden Seiten verflicht Leix gekonnt regionale Sagen wie die der Mummelsee-Nixen mit typischen Spannungselementen des Genres. Eine weitere vom Autor vorgetragene Passage des Buchs verweist auf einen zweiten Handlungsstrang, der eine bedrohliche Attacke des zwielichtigen Fahnders Gregor Krall auf Marie beinhaltet. Er wurde aufgrund ihrer internen Ermittlungen gegen ihn versetzt.

Spannend wurde es im letzten Teil der Lesung. Die Kommissare retten in letzter Sekunde den vermissten Unternehmer, der aufgeknüpft und offensichtlich gefoltert wurde. "Nein", ächzt Kranz auf die Frage der Ermittler, ob er "es" verraten habe. Wer in dem blutbefleckten Jackett mit dem Einschussloch steckte und welche Rolle die platinblonde und "fast geschiedene" Gattin des Unternehmers spielt, verrät der Autor nicht. "Sie müssen ja auch noch was zu lesen haben", meinte Leix verschmitzt zum Publikum, das in den Sog der verbrecherischen Ereignisse gezogen worden war.

Christian Oberfell, Vorsitzender von Kultur im Schloss, befand nach seinen Dankesworten, dass der Schwarzwald absolut krimitauglich sei. "Kommt die Marie denn auch mal in ihre Heimat?", fragte Oberfell und schob hinterher: Ein "Mord im Museum" wäre für die Kirnbacher Ermittlerin ein lohnenswerter Einsatz. Eine durchaus gute Vorlage für Leix, denn nach eigener Aussage holt er sich seine Inspirationen für die Krimis "überall".

Gern signierte der Autor nach der Lesung die erstandenen Bücher – natürlich mit blutroter Tinte.

Zum Schreiben ist Bernd Leix über den Schwabo gekommen. Er verfasste häufig Artikel für unsere Zeitung über aktuelle Ereignisse im Forst und in seiner Eigenschaft als früherer Vorsitzender des Naturschutzverbands BUND. Die Lokalredaktion übernahm seine Texte nahezu unverändert und lobte seine Arbeit. Schließlich wollte er es wissen und schrieb 2005 statt eines Zeitungsartikels ein ganzes Buch. Demnächst erscheint der 13. Band von Leix. Der gebürtige Murgtäler leitet das Forstrevier Alpirsbach.