Die Besucher verteilten sich auf der ganzen Wiese rund um den Schlossteich um dem Oberwolfacher Liedermacher Marco Pereira zu lauschen. Er präsentierte unter anderem auch einen Fado. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Marco Pereira präsentiert bei "Mittwochs im Museum" am Schlossteich einen Fado auf badisch

Die Veranstaltungsreihe "Mittwochs im Museum" des Vereins "Kultur im Schloss" geht für dieses Jahr ihrem Ende entgegen. Zur vorletzten Vorstellung des beliebten Formats spielte der Oberwolfacher Liedermacher Marco Pereira am Schlossteich auf.

Wolfach . Viele der annähernd 150 Zuhörer haben sich rundum auf der Wiese niedergelassen, denn die bereitgestellten Liegestühle reichten bei weitem nicht aus. Es war eine ausgezeichnete Idee der Veranstalter, bei den lauen Sommertemperaturen vor das Museum zu ziehen.

So kamen viele spontane Besucher bei ihrem Abendspaziergang in den Genuss des Konzerts - zudem hätte die Flößerstube den Andrang gar nicht fassen können.

"Hier, hinter dem Schloss wollte ich schon lange mal was machen", strahlte der Vorsitzende Christian Oberfell. Sein Traum, die Füße im kühlen Nass des Teichs hängen zu lassen, ging allerdings nicht in Erfüllung. Wegen Reinigungsarbeiten war das Wasser abgelassen worden. Der tollen Stimmung tat das allerdings keinen Abbruch.

Barfuß und die unvermeidliche Schiebermütze auf dem Kopf, sang und erzählte Pereira vom Leben, von Freundschaft und der Liebe. Manchmal übersetzte er, zur großen Freude des Publikums, die spanische Lyrik, in die deutsche Sprache. Das tat er beispielsweise bei einem emotionalen Stück über Männerfreundschaft.

Der Oberwolfacher hat portugiesische Wurzeln

Gerne erfüllte Pereira den Wunsch eines Zuhörers nach einem Fado, einem typisch portugiesischen Musikstil. Eigentlich sei das Genre rund um Lissabon und Coimbra herum entstanden, erzählte der Oberwolfacher mit portugiesischen Wurzeln. Der Fado habe dann Portugal und schließlich auch Wolfach erobert. Seine Übertragung in die badische Mundart "Kennte mine Auge schwätze.." ließen tief in den, dem Stil eigenen, Weltschmerz versinken.

Die humorvolle Weise Pereiras, die einzelnen Nummern anzukündigen, sorgte für viel Heiterkeit. So hält er das berühmte brasilianische Lied "Garota de Ipanema" für total zu Tode interpretiert. Folglich nahm der Barde sich des Welthits an und frischte ihn auf. Aus dem "garota", Mädchen, Rio de Janeiros wurden die "Velhotas da Floresta Negra", die Alten vom Schwarzwald.

Zum breit gefächerten Repertoire Pereiras gehörten auch "Rock ’n´Roll", persönliche Erinnerungen an seine Zeit in einer Männer-WG und die Reisen mit der Band, in der er mitspielte.

Ohne zwei Zugaben ließ ihn das Publikum nach dem tollen Konzert nicht ziehen.

Am 5. September wird Singer-Songwriter Dominik Faitsch mit Saxofonist Moritz Grübel die diesjährige Saison der Reihe "Mittwochs im Museum" des Vereins "Kultur im Schloss" beschließen.