Polizeirat Markus Huber (links) händigt Polizeihauptkommissar Dietmar Rebell die Ruhestandsurkunde aus und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Polizeihauptkommissar Dietmar Rebell geht nach 42 Jahren in den Ruhestand

Noch blinken die drei silbernen Sterne auf dem Uniformhemd von Polizeihauptkommissar Dietmar Rebell. In einigen Tagen aber wird er die Uniform nach 42 Jahren im Polizeidienst ablegen. Am Dienstag wurde er in den Ruhestand verabschiedet.

Wolfach. Polizeirat Markus Huber, Leiter des Haslacher Polizeireviere, händigte in einer kleinen Feierstunde mit den Kollegen im Wolfacher Polizeiposten Rebell die Ruhestandsurkunde aus und wünschte ihm alles Gute. Zwei dicke Ordner hatte Huber mitgebracht, in denen nüchtern der berufliche Werdegang des zukünftigen Pensionärs aufgelistet war.

"Eine Dienstakte in der Form gibt es wegen des Datenschutzes nicht mehr", merkte Huber an. Einen Lebenslauf in Schönschrift wie Rebell damals seiner Bewerbung beilegte, dürfte heutzutage wohl auch Seltenheitswert haben. Der damals in Brombach im Kreis Lörrach wohnende Bewerber hatte kurz zuvor eine Ausbildung zum Nachrichtengerätemechaniker absolviert. "Die immer gleichen Arbeitsabläufe in der Industrie waren für mich aber keine Perspektive", erinnerte sich Rebell. Wenn es bei der Polizei nicht geklappt hätte, wäre er in den Rettungsdienst gegangen. Nachdem ihm jedoch laut Akte "Guter Leumund" sowie "geordnete Familienverhältnisse" bescheinigt wurden und auch die körperlichen Belastungstests positiv ausfielen, stand seinem Wunschberuf nichts im Wege. Zunächst im Verkehrsdienst und später beim Verkehrsüberwachungsdienst startete Rebell 1976 seine Kariere als Polizeiwachtmeister.

Den ersten "Winkel" erhielt er auf der seinerzeit noch grünen Polizeiuniform bei der Beförderung zum Hauptwachtmeister. Ständige Aus- und Weiterbildungen folgten. Ende der 80er-Jahre unterrichtete Rebell an der Landespolizeischule Freiburg den Polizeinachwuchs und betreute als landesweit einziger Fachmann die EDV-Systeme. "Für die fotogrametische Auswertungen von Unfallstellen und Tatorten war es unter anderem nötig, vom Hubschrauber aus die Fotos zu machen", beschreibt der 60-Jährige sein damaliges Aufgabenfeld. Auch im Personen- und Objektschutz wurde er immer wieder eingesetzt, wie Huber aus der Dienstakte vorlas.

Ins Kinzigtal kam Rebell 1990 der Liebe wegen. In Freiburg hatte er seine Frau Christine aus Bad Rippoldsau-Schapbach kennengelernt. Auch wenn der Familie aufgrund des Schichtdienstes manchmal einiges abgefordert wurde, hat der Polizist seine Berufswahl nie bereut. "Ich kann mir keinen Beruf vorstellen, der so interessant ist", stellte Rebell fest.

Interessant und alles andere als langweilig wird auch Rebells künftiger Ruhestand. Zum einen ist er seit Jahren bei den "Helfern vor Ort" des DRK im Wolftal engagiert und zum anderen seit August Inhaber eines Motorflugscheins. Vom Flugplatz Winzeln in Schramberg aus wird er mit einem Sportflugzeug des dortigen Vereins die Raumschaft aus luftigen Höhen im Auge behalten.