Die Sängerinnen von "Les Voyelles" bei ihrem Auftritt im Wolfacher Rathaussaal. Foto: Schrader

"Les Voyelles" präsentieren erstmals Stücke mit märchenhaftem Hintergrund im Wolfacher Rathaussaal.

Wolfach - Fantasie- und Fabelwesen in musikalischer Gestalt präsentierten die sieben Damen des Ensembles "Les Voyelles". Am Sonntag gastierten sie mit ihrem Programm erstmals im blauen Saal des Wolfacher Rathauses.

Claudia Janz begleitete am Klavier die sechs Sängerinnen Kathryn Magestro, Ilse Zeuner, Charlotte Hoffmann, Anne McGuire, Sabine Seidel und Ruth Brückner-Quast, die in wechselnden Besetzungen ein "fabelhaftes" Programm zum Besten gaben. Lied und Chor der Elfen aus Felix Mendelssohn-Bartholdys Musik zu Shakespeares "Mittsommernachtstraum" bot gleich den passenden Einstieg ins Thema. Bei Franz Schuberts "Der Fischer" klang der Klavierpart durchaus überzeugend, doch der Gesang der Solistin geriet zu undramatisch angesichts der ungeheuerlichen Geschichte, die in Goethes Gedicht so unvergleichlich erzählt wird.

Etwas unausgewogen wirkte der Chorgesang in dem A-capella vorgetragenen Lied "Die Meerfey" von Robert Schumann. Von dessen Ehefrau Clara folgte solistisch die "Lorelei". Nach den romantischen Stücken "Fairy Noon" und "Fairy Night" von Charles Villiers Stanford erklang von Zoltán Kodály das nur aus Vokalisen bestehende "Mountain Nights II".

Aus Massenets Oper "Cendrillon" brachten die sechs Damen die Szene der Fee mit den Elfen zu Gehör. Im Lauf des Abends spielte Claudia Janz auch zwei Klavierstücke von Modest Mussorgski. Während ihr "Das alte Schloss" recht gut gelang, hatte sie beim "Gnom" doch manchmal Schwierigkeiten mit den schnellen Läufen und abrupten Tempowechseln.

"Les sirènes" von Lili Boulanger war geprägt von schwebenden Klängen und harmonischem Reichtum.

Mit sichtbarem Stolz trug der Frauenchor vier Stücke des englischen Komponisten Granville Walker vor, die dieser speziell für "Les Voyelles" komponierte und die erst kürzlich ihre Uraufführung erlebten. Nach Stücken von Brahms, Schumann und Mendelssohn schloss das offizielle Programm mit Alexandre Georges "La ronde des fées" in französischer Heiterkeit.

Trotz des schwachen Schlussapplauses des Publikums, das nicht so ganz zufrieden schien mit den stimmlichen und interpretatorischen Qualitäten des Ensembles, gab es noch eine kleine humoristische Zugabe.