Insgesamt sieben Menschen wurden bei der Übung gerettet. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Herbstübung: Verpuffung mit starker Rauchentwicklung und Personenrettung bilden das Szenario

Das Zusammenwirken der Wolfacher Feuerwehr ist tadellos und die technische Ausstattung funktioniert. Das hat die Herbstprobe am vergangenen Samstag im Ippichen gezeigt.

Wolfach. Die Übungsannahme war eine Verpuffung mit starker Rauchentwicklung in der Werkstatthalle von Sachtleben Mining im Ippichen. Mehrere Personen waren zu dem Zeitpunkt in der Halle beim Verladen von schweren Hangsicherungsmatten und vom Rauch eingeschlossen. Zudem war im Außenbereich aus vorerst ungeklärten Umständen ein Gabelstapler auf einen Lastwagen aufgefahren, der gerade mit Material beladen wurde. Zwei Personen wurden von den bis zu je 700 Kilogramm schweren Matten eingeklemmt und konnten nur mit schwerem Gerät geborgen werden.

"Die besondere Schwierigkeit war, dass wir das Gebäude komplett erkunden und Zugänge finden mussten", erläuterte Einsatzleiter Dieter Jehle, der stellvertretende Abteilungskommandant der Einsatzabteilung Wolfach auf Nachfrage des Schwabo. Vorrangig war die Menschenrettung und Sicherheit der Einsatzkräfte. Zahlreiche Zuschauer hatten sich eingefunden, darunter auch Bürgermeister Thomas Geppert sowie einige Gemeinderäte, um sich von der Schlagkraft der örtlichen Wehr zu überzeugen.

DRK ist ebenfalls im Einsatz

Deren Pressesprecher Simon Jan Springmann kommentierte den Ablauf der Übung, zu der 81 Brandschützer aller drei Wolfacher Abteilungen und neun Fahrzeuge ausgerückt waren. Acht Einsatzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) mit zwei Rettungswagen waren ebenfalls im Einsatz. "Die Kameraden wissen nicht, was auf sie zukommt, wenn sie hier ankommen", erläuterte Springmann. Die Übung werde von einem kleinen Team ausgearbeitet und nur sie wissen, um was es genau geht.

Aufgrund der unklaren Gefahrenlage in der Werkstatthalle wurde laut Springmann aus Sicherheitsgründen zunächst mit Löschwasser vorgegangen. Um die dafür erforderliche Löschwassermenge sicherzustellen, wurde eine Leitung von der Kinzig her gelegt. "Für die Verlegung über weite Stecken wird ein Schlauchwagen verwendet, der über 1000 Meter Schlauch verfügt", so der Pressesprecher. Parallel dazu wurde im Eingangsbereich der Halle eine Druckbelüftung installiert, die den Rauch nach draußen befördert und so die Sichtverhältnisse verbessert.

Aus taktischen Gründen sondieren Atemschutzgeräteträger die Lage im Inneren des Gebäudes und aufgrund der unklaren Einsatzstelle wird ein Sicherheitstrupp bereitgestellt. Dieser hat weitere Gerätschaften zur Menschenrettung zur Verfügung und dringt außerdem zu eventuell eingeschlossenen Kameraden vor. Synchron zu diesem Geschehen wurde bei den zwei Verletzten bei dem Lastwagen im Außenbereich das schwere Gerät vorbereitet, um sie zu bergen.

Großer Wert wird laut Springmann auf das Unterbaumaterial gelegt und auf einer Plane alles vorbereitet, damit die Einsatzkräfte alle Geräte griffbereit haben. Insgesamt sieben Menschen wurden bei der Übung gerettet und vom DRK versorgt. Nach rund einer Stunde waren auch die für den Alarm mutmaßlich verantwortlichen feuergefährlichen Stoffe aus der Werkstatthalle geborgen.

Das Einsatzgebiet der Wolfacher Feuerwehr umfasst die gesamte Gemarkung. Zudem ist sie Stützpunktwehr für das Wolftal und kann auch überörtlich im Rahmen der Überlandhilfe von der jeweiligen Einsatzleitung angefordert werden.