Auch das Rathaus in Wolfach wurde in der Nacht zum Dienstag angestrahlt. Die Botschaft ist deutlich: Für die Branche herrscht Alarmstufe Rot. Foto: Heil Foto: Schwarzwälder Bote

"Night of Light": Auch im Kinzigtal erstrahlen Bauwerke in Rot / Aktion weist auf prekäre Lage hin

Mittleres Kinzigtal. Die "Night of Light" hat am späten Montagabend auch im Kinzigtal für Aufsehen gesorgt. Unter anderem in Wolfach, Steinach, Fischerbach und Hausach sind kulturelle Wahrzeichen und andere Gebäude rot erleuchtet worden, um auf die prekäre Lage der Veranstaltungsbranche aufmerksam zu machen.

Corona-Pandemie bringt Rückgrat des Kulturbetriebs in Gefahr

Diese liegt bekanntlich am Boden, da im Zuge der Corona-Pandemie Großveranstaltungen weitgehend untersagt sind. Dabei ist sie, wenn alles normal läuft, das Rückgrat des Kulturbetriebs. Denn ohne Veranstaltungstechnik sind Konzerte, Theateraufführungen oder andere kulturelle Veranstaltungen nur schwerlich möglich.

Die weitreichenden Kontaktbeschränkungen haben zur Folge, dass der gesamten Eventbranche derzeit die Grundlage entzogen wird. Für sie herrscht "Alarmstufe Rot" – und darauf haben auch die Betroffenen im Kinzigtal aufmerksam gemacht.

Die Kinzigtäler Unternehmen WVT Veranstaltungstechnik (Jürgen Wussler, Steinach), PEBB Sound (Bruno Heil, Wolfach), LEB Light Show (Joachim Brückner, Wolfach), EventKon Veranstaltungstechnik (Stefan Schmider, Christian Heinrich, Lars Hildbrand, Hausach) sowie der Wolfacher Jürgen Bachthaler, der seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich in der Veranstaltungsbranche tätig ist, haben die Wahrzeichen im Kinzigtal illuminiert und darauf aufmerksam gemacht, dass die Krise auch hier voll angekommen ist.

Große Resonanz erfuhr die Veranstaltung in den sozialen Medien, wo viele Kinzigtäler die eindrucksvollen "flammenden Appelle" teilten und mit positiven Kommentaren versahen. Auch Bruno Heil berichtete am Dienstag, dass er bislang nur positive Rückmeldungen auf die ungewöhnliche Aktion erfahren hat.

Bundesweit beteiligten sich rund 4300 Angehörige der Event-Branche. Sie sollte darauf hinweisen, dass die Betroffenen, die in Deutschland insgesamt immerhin mehr als eine Million Mitarbeiter zählen, derzeit ohne Existenzgrundlage sind.

"Eine Pleitewelle enormen Ausmaßes droht: mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule unserer Gesellschaft", machten die Verantwortlichen in einer Vorankündigung deutlich. Der Wirtschaftszweig benötige dringend Hilfen – und zwar mehr als Kreditprogramme, sondern "echte Rettung".

Unsere Zeitung hat die "Night of Light" als Anlass dazu genommen, bei den Teilnehmern näher nachzuhaken. Darüber, wie die Lage in den Kinzigtäler Betrieben ist, werden wir in einer der kommenden Ausgaben berichten.