Alle Beteiligten hatten viel Spaß bei der lehrreichen Fischbesatzaktion an der Kinzig. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Eine Fischbesatzaktion hat in der Kinzig ohne Fische stattgefunden. Aufgrund der

Eine Fischbesatzaktion hat in der Kinzig ohne Fische stattgefunden. Aufgrund der extremen Witterung in den letzten Monaten ist die Aufzucht der Junglachse zu schwierig gewesen.

Baden-württembergische Gewässer des Lachsprogramms sind Alb, Murg, Rench, Kinzig, Elz-Dreisam, Restrhein und Wiese. Frischkost, ein Tochterunternehmen der Edeka Südwest, führte vier Besatzaktionen in Zusammenarbeit mit dem Landesfischereiverband Baden-Württemberg und der WFBW, Wanderfische Baden-Württemberg durch. Aufgrund der Witterung in den vergangenen Monaten war die Aufzucht von Lachsen sehr schwierig und ein Einsetzen in der Kinzig deshalb nicht möglich.

Wolfach. Trotzdem haben die rund 50 Schüler der Herlinsbachschule bei ihrem Projekttag am Dienstag viel gelernt.

Initiiert wurde die Aktion von Edeka Südwest in enger Zusammenarbeit mit dem Landesfischereiverband Baden-Württemberg (LFVBW) sowie der Unterstützung des Anglervereins Lahr-Kinzigtal und der Lachszuchtstation Wolftal.

Vier Stationen waren beim Edeka-Markt Armbruster aufgebaut, an denen die Zweitklässler gruppenweise über das Ökosystem von Fließgewässern informiert wurden.

Lebewesen werden mikroskopisch untersucht

Mittels einer Becherlupe wurden Kleinstlebewesen im Fluss mikroskopisch untersucht. Was frisst ein Fisch und was braucht’s, dass er sich wohl fühlt in seinem Element waren Fragen, die beantwortet wurden. Aufgezeigt wurde auch, wie wichtig sauberes Wasser für Fische, Amphibien und Vögel ist.

Große Augen gab es bei den scharfen Zähnen des Hechts. Stephan Stäbler, Leiter der LFVBW-Lachszuchtstation Wolftal, erklärte, dass der Aufenthalt in der Nähe einer laichenden Hechtdame auch für den Hecht ganz schön gefährlich ist. "Da kann es schon mal vorkommen, dass sie ihn verspeist", führte Stäbler aus.

Auch warum der Lachs aus der Kinzig verschwunden ist und welche Erfolge bei der Wiederansiedlung erzielt wurden, war Thema. Mit dabei war das Umweltbildungsmobil "Fisch on Tour" des Landes Baden-Württemberg, in dem anhand vieler Präparate verschiedene Fische erklärt wurden. Die Nachfrage, vor allem von Schulen, nach dem Mobil ist gewaltig, merkte Reinhart Sosat, Geschäftsführer der LFVBW Hauptgeschäftsstelle Stuttgart an.

Neben heimischen Bewohnern der Gewässer werden auch fremde Arten und die Probleme, die sie verursachen, vorgestellt. Viele Finger reckten sich in die Höhe, als ein braunes Nagetier benannt werden sollte. Eine Wasserratte? Ein Biber?

Es war ein Nutria, der ursprünglich aus den USA stammt und wegen seines begehrten Fells nach Deutschland kam. "Einige von ihnen sind aus den Zuchtstationen ausgebüxt und jetzt ernste Konkurrenten im Lebensraum unserer heimischen Arten," lautete die Erklärung.

"Dies ist bereits die fünfte Aktion dieser Art und schon die zweite an der Kinzig", erläuterte Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit bei Edeka Südwest (siehe Info). Das Unternehmen sei sich der Verantwortung für nachfolgende Generationen bewusst und setze regelmäßig verschiedene Projekte dieser Art um.

Nur in einer ökologisch intakten Kulturlandschaft können ihrer Aussage nach qualitativ hochwertige Lebensmittel produziert werden.

An der vierten Station "Ernährungsservice" lernten die Schüler, wie eine ausgewogene Mahlzeit zusammengestellt werden kann und wie gesund Fisch ist.

Nach rund zwei Stunden Lernen und Forschen wurden die Zweitklässler zu einem Imbiss eingeladen. Jeder Schüler erhielt eine Urkunde über die Teilnahme an dem gelungenen Projekt.