Nach 90 Minuten "Polizeiarbeit" war das Gruppenfoto Pflicht. Die zur Fahndung ausgeschriebene Abkühlung von der Hitze zeigte zumindest am Dienstag keinen Erfolg. Fotos: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtranderholung: Wolfachs Polizisten klären 60 Kinder über ihre Arbeit auf / Hitze bestimmt Tagesverlauf

Trotz polizeilicher Hilfe hat die "Soko Stadtranderholung am Biesle" die gesuchte Abkühlung zunächst nicht dingfest machen können. Immerhin, mittlerweile können die Ermittlungen erfolgreich abgeschlossen werden – die krassen Temperaturen sind gesunken.

Wolfach . Einen Riesenspaß mit Nervenkitzel hatten die 60 Kinder beim Besuch der Polizei am Dienstag bei den Abenteuerwochen des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt (Awo).

Es gibt viele Fragen: Andrea Lampart und Hans Jörg Sorychta vom Tagesdienst des Polizeipostens Wolfach erklärten die Ausrüstung, die Polizisten immer bei sich haben. Die Gesetzeshüter wurden mit Fragen förmlich gelöchert. "Kommen Kinder auch ins Gefängnis, wenn sie eine Puppe klauen", wollte ein Mädchen wissen. Nein, so die Antwort. Aber je nachdem stehen soziale Dienste wie Straße fegen an.

Taser, also Elektroschockpistolen, werden bei der deutschen Polizei laut dem Hauptmeister nicht eingesetzt. Die Waffen interessierten besonders die Jungen. "Kannst du mal auf den Baum da schießen?", wünschte sich ein Steppke. Einfach so werde die Pistole generell nicht benutzt, wurde der Junge belehrt. Davon abgesehen seien eventuelle Querschläger sehr gefährlich.

Große Augen gab es, als Sorychta auf Nachfrage einräumte, aufgrund einer Attacke auf ihn schon einmal gezwungen gewesen zu sein, auf einen Menschen zu schießen. "Leider", bedauerte der Polizist.

Vor Ort "verhaftet": Lange Warteschlangen gab es, weil jedes Kind ausprobieren wollte, wie sich Handschellen anfühlen. "Cool", fand ein reizendes Mädchen mit Zahnlückenlächeln die "Verhaftungen".

Mehr als 90 Minuten wurden Fragen nach dem Polizeialltag, Einsätzen und Bedeutung der "Sterne auf dem Hemd" beantwortet. Letzteres gibt übrigens Auskunft über den Rang der Gesetzeshüter.

Zehn spannende Tage: Neun Betreuer und zwei Schülerinnen verbrachten unter der Leitung von Melanie Wick zehn spannende Ferientage mit den Kindern im Alter zwischen sechs und elf Jahren auf der Freizeitanlage am Biesle. "Die Hitze bestimmte den Tagesablauf", resümierte Wick auf Nachfrage des Schwabo. Statt Fußballspielen waren Wasserschlachten und -spiele angesagt. Begeistert sammelten die Kinder mit Schwarzwaldguide Berit Hohenstein-Rothinger Kräuter im Wald, schnitten sie und stellten damit leckere Butter her.

Auch der Besuch vom Horberlehof mit zwei Pferden sorgte für Hochstimmung. Jedes Kind, das wollte, durfte eine Runde reiten. Die Tage waren von gemeinsamen Spielen und kreativem Wirken erfüllt. So wurden beispielsweise aus unterschiedlichsten Materialien wie Dosen und Eierkartons Tiere gebastelt, Sockenpuppen gefertigt und Dominospiele aus Steinen kreiert.

Sehr gute Resonanz: Bei diesem alljährlich abwechslungsreichen Programm ist es kein Wunder, dass auch dieses Jahr die Ferienfreizeit frühzeitig ausgebucht war.

Die Stadtranderholung in Wolfach wird seit elf Jahren unter der Regie der Arbeiterwohlfahrt (Awo) mit großem Erfolg durchgeführt.

Die Anfahrt: Die Kinder werden mit einem Bus abgeholt und abends wieder an die Haltestellen gebracht, wo die Eltern sie in Empfang nehmen können.

  Die Verpflegung: Für Frühstück, Getränke und Zwischenmahlzeiten ist gesorgt. Das Mittagessen wird von Familie Harter, Gasthaus Löwen in Halbmeil, zum Selbstkostenpreis gekocht. Die Betreuer und Manfred Maurer arbeiten ehrenamtlich und werden von der Stadt als Dankeschön zum Essen eingeladen.