Oliver Kiefer, Vorsitzender des TuS Kinzigtal Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtranderholung: TuS Kinzigtal übernimmt Ferienbetreuung von der Awo / Neuer Termin am Ferienende

Weiter geht’s mit der Ferienbetreuung auf dem Biesle – aber mit einigen Neuerungen. Der TuS Kinzigtal übernimmt das beliebte Programm von der Awo. Auch der Zeitpunkt ist neu: In diesem Jahr findet es in den letzten beiden Ferienwochen statt.

Wolfach-Halbmeil. Die zweiwöchige Stadtranderholung auf dem Biesle wird es auch in diesem Sommer wieder geben. Nachdem die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Wolfach im vergangenen Jahr die Fußballer vom Turn- und Sportverein (TuS) Kinzigtal mit ins Boot geholt hatte, übernimmt der Verein in diesem Jahr die Regie komplett. Die Awo zieht sich aus der Organisation zurück, steht dem Team um TuS-Vorsitzenden Oliver Kiefer aber weiter mit Rat und Tat zur Seite.

Warum ist es so gekommen?

Die beiden Awo-Helferinnen, die im vergangenen Jahr noch auf dem Biesle dabei waren, seien in diesem Jahr nicht mehr mit von der Partie. Im Gespräch zwischen den beiden Vereinen in der vergangenen Woche seien sie sich schnell einig geworden, dass der TuS das Angebot übernimmt. Die Awo unterstütze die Ferienbetreuung aber weiterhin mit Zelten, Spiel- und Bastelmaterialien – und bei Bedarf auch mit Tipps und Erfahrungen. Anfangs haben die Fußballer noch gezögert, ob sie der Herausforderung gewachsen sind oder erst im Folgejahr unter eigener Regie starten wollte, so Kiefer. Die Awo und vor allem Melanie Wick habe ihnen aber Mut zugesprochen. Und: "Wenn die Betreuung einmal pausiert, kriegt man den Motor nur schwer wieder ans Laufen", ist sich Kiefer sicher.

Wie geht es jetzt weiter?

Der TuS übernimmt die Federführung der Aktion von der Awo. Die Arbeit ist dabei auf ein Team von etwa 20 Personen verteilt, das sich sowohl aus aktiven wie passiven Mitgliedern aber auch zum Beispiel Spielerfrauen zusammensetzt. Die Leitung übernimmt Petra Fränzen, die auch Sozialpädagogin ist. "So ist die Arbeit auf viele Schultern verteilt", erklärt Oliver Kiefer im Gespräch mit dem Schwabo.

Wie sieht das Programm aus?

Konzeptuell wird vieles beim Bewährten bleiben, so Kiefer. Die Kinder werden mit dem Bus morgens aufs Biesle gebracht, es gibt ein gemeinsames Frühstück und Aktionen. Das Mittagessen wird wie gehabt vom Gasthaus Löwen in Halbmeil kommen. "Wir können uns dann überlegen, ob wir beispielsweise auch Ausflüge unternehmen – wir haben da freie Hand", überlegt der Vorsitzende. Grundsätzlich sei der TuS auch offen dafür, dass andere Vereine die Kinder auf dem Biesle besuchen. Er wolle in den kommenden Wochen gezielt Gruppierungen ansprechen.

Was ist neu?

Neu ist vor allem der Zeitpunkt: Statt wie bisher in den ersten beiden Ferienwochen soll das Angebot in diesem Jahr in den letzten beiden stattfinden – vom 31. August bis 11. September. "Einfach, weil wir dann mehr sind", erklärt Kiefer. Denn die TuSler stemmen die Ferienbetreuung wieder in ihrer Freizeit und nehmen teilweise Urlaub, um auf dem Biesle zu helfen.

Was passiert mit den Beiträgen?

"Es soll auf keinen Fall teuerer werden", sagt Kiefer. Dem Verein sei es wichtig, dass die Ferienbetreuung für Jedermann offen ist – unabhängig vom Geld. Die Spende der Glückauf-Clara-Stiftung aus dem vergangenen Jahr spiele dem Verein da in die Hände.

Und die Anmeldung?

Die Anmeldung soll wie gewohnt online erfolgen. "Wir arbeiten gerade an einer Homepage", verrät Kiefer. Aber nicht ausschließlich – es sollen auch Flyer verteilt werden. Wann die Anmeldung startet und wo die Internetseite zu finden ist, darüber informieren die TuSler rechtzeitig.

Was sagt die Awo?

Aus Sicht von Awo-Chef Manfred Maurer mache es nur Sinn, dass das "Gesamtpaket" nun beim TuS angesiedelt sei. Auch, wenn es ein wenig weh tue. "Hätten wir das Personal, hätten wir die Betreuung gerne fortgeführt", sagt er. Die Awo stehe aber weiter mit Rat und Tat zur Seite und stelle dem Verein unter anderem das Equipment zur Verfügung. "Es war unser Kind", sagt er mit etwas Wehmut. Wichtig sei aber, dass es weitergeht.

Und der TuS?

Auch dem Verein sei es wichtig, dass das Angebot weiter geht, betont Kiefer. Und für die Mitglieder sei die Aktion richtig toll. "Für mich war es im vergangenen Jahr der Höhepunkt – das toppt sogar den Derby-Sieg gegen Wolfach." Dass die Awo weiter als Ansprechpartner im Hintergrund ist, finde er "richtig super". "Für die Unterstützung sind wir unendlich dankbar."

Die Awo Wolfach hat die Ferienbetreuung auf dem Biesle 2008 ins Leben gerufen. Die organisatorische Leitung hatte Manfred Maurer, die Leitung vor Ort Melanie Wick. Nachdem Wick im Sommer 2018 verkündete, das Angebot aus zeitlichen Gründen nicht fortführen zu können, startete die Suche nach einer Nachfolgelösung. Im Mai 2019 wurde schließlich die Kooperation mit dem TuS Kinzigtal verkündet. Die Fußballer feierten im vergangenen Jahr die Premiere mit etwa 40 Kindern auf dem Biesle.