Stolz präsentieren der Ortsvorsteher von Wittenweier, Sven Kehrberger (von links), Gerd Krauß, Ruth Albrecht sowie Helmut Frenzer das Buch zum Jubiläumsjahr des Schwanauer Ortsteils. Foto: Guimouza

Geschichte: Ortschaft zelebriert 750-jähriges Bestehen, Mitglieder des Fördervereins fertigen Chronologie

Wittenweier - Die Geschichte Wittenweiers reicht Jahrhunderte zurück. Ein kleines Team des Fördervereins Wittenweier hat sie akribisch und übersichtlich zusammengetragen. Das Ergebnis, Zusammengefasst auf 115 Seiten, kann sich sehen lassen.

Zeugnis des gemeinschaftlichen Miteinanders

Wo sich erbitterte Feinde vor vielen Hundert Jahren erbarmungslos bekämpften, stehet heute ein Dorf, welches so manchen freundlich gesinnten Menschen hervorgebracht hat. Einige davon haben sich in der Dorfmitte versammelt, um ein Zeugnis des gemeinschaftlichen Miteinanders zu präsentieren. Gemeint sind der Ortsvorsteher von Wittenweier, Sven Kehrberger, sowie das Redaktionsteam um das neue Jubiläums-Buch, bestehend aus Gerd Kraus, Ruth Albrecht und Helmut Frenzer.

"Eigentlich hat die Schlacht etwas mehr außerhalb des Dorfes gelegen", wissen die Heim-Historiker. Der sogenannte "Blutgraben" nördlich des Dorfs soll mit dem Blut der gefallenen Kämpfer gefüllt gewesen sein. Bis zu 12 000 Menschen sollen im Zuge der Schlacht ihr Leben gelassen haben. Noch heute erinnern die gekreuzten Schwerter im Wappen der Gemeinde an die Schlacht aus der Zeit des dreißigjährigen Kriegs.

Zahlreiche historische Fotos von Bürgern aus Wittenweier

Historische Ereignisse wie diese, rund um Wittenweier hat, das Team aus Mitgliedern des Fördervereins 750 Jahre Wittenweier in akribischer Arbeit zusammengetragen, aufbereitet und schließlich publiziert. Bereits auf den ersten Seiten befindet sich eine Übersicht über die prägensten Ereignisse der Ortschaft. Darüber hinaus finden sich historische Fotografien aus dem privaten Fundus einiger Einwohner Wittenweiers, sowie dem Archiv des Rathauses. Drei Jahre habe die Arbeit in Anspruch genommen, erzählt Helmut Frenzer, der unter anderem für die grafische Gestaltung des Buches zuständig war.

Doch die Idee entstand bereits mit einigen Jahren Vorlauf. So hatte bereits im Nachwort des Ostsippenbuchs von 1970 gestanden, dass zu gegebener Zeit eine aktualisierte Version erscheinen sollte.

Der Förderverein "750 Jahre Wittenweier" plant bereits einen weiteren Band

Diesen Worten hat man mit der Umsetzung der Jubiliäumsbuchs "750 Jahre Wittenweier" nun Taten folgen lassen. "Uns stand zudem der inzwischen leider verstorbene ehemalige Bürgermeister zur Seite, der einen bemerkenswerten privaten Materialfundus besaß", so Kehrberger bei der offiziellen Vorstellung.

Ursprünglich sei geplant gewesen, das Buch feierlich zum Jubiläumsabend vorzustellen, erzählt Kehrberger. "Wir hatten eigens die Dorfmitte neu gestaltet und ebenso eine Jubiläumswiese am See eingerichtet. In der Kleinen Brauerei wurde sogar Jubiläumsbier gebraut. Alles stand fertig in den Startlöchern, aber dann kam Corona. Leider hat uns die Pandemie da einen Strich durch die Rechnung gemacht." Umso mehr freue man sich nun über dieses Buch.

Der nächste Band sei bereits in Planung, versprechen die Mitglieder des Fördervereins. Helmut Frenzer mit einem Augenzwinkern: "Datenmäßig ist es quasi schon fertig".

Info: Das Buch

Das Jubiläumsbuch "750 Jahre Wittenweier" ist ab Montag, 3 August, in den dafür vorgesehenen Verkaufsstellen erhältlich. So können Exemplare im Rathaus, in der Bäckerei Lässle oder der Kleinen Brauerei für 15 Euro erworben werden.