Die Windräder des Bürgerwindparks Südliche Ortenau werden sich unverändert weiterdrehen, egal was mit Green City passiert. Foto: Joscha Bold

Die Firma Green City hat Insolvenz angemeldet. Bisher hatte sie die Betriebsführung des Bürgerwindparks Südliche Ortenau inne. Auf diesen wirke sich die Pleite jedoch kaum aus, versichert Jörg Bold, Vorsitzender der Ettenheimer Bürgerenergie.

Ettenheim - "Der Bürgerwindpark Südliche Ortenau ist der Insolvenz der Green City nicht direkt betroffen", macht Bold im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich. Seit Mitte 2016 erzeugen für diesen auf dem Höhenzug zwischen Ettenheim und Schuttertal sieben moderne Windkraftanlagen umweltfreundlichen Strom – und werden es auch weiter tun. "Der Bürgerwindpark Südliche Ortenau ist eine eigenständige Projektgesellschaft und die ist gesund und bringt seit fünf Jahren gute und stabile Erträge. Wir können alle Verpflichtungen gegenüber den finanzierenden Banken und Investoren plangemäß bedienen, egal wie es mit Green City weitergeht", stellt Bold klar.

Die Münchner Aktiengesellschaft Green City hat in zwei Angelegenheiten mit dem Windpark zu tun. Zum einen hat sie dessen Betriebsführung übernommen, das heißt, sie schaut nach den Anlagen und sorgt dafür, dass diese reibungslos funktionieren. "Dies ist eine reine Dienstleisterrolle", erläutert Bold. Im schlimmsten Fall müsste man also im Rahmen einer Neustrukturierung einen neuen Betriebsführer einsetzen, sollte sich im Rahmen der Insolvenz dafür keine Lösung finden. "Das wäre schade, weil wir mit der Arbeit der Betriebsführung sehr zufrieden sind und ein gutes, sehr konstruktives Verhältnis untereinander haben. Wir hoffen daher nicht, dass es so weit kommt. Ich vermute, dass Green City mit einem neuen Investor das Kerngeschäft weiterführen kann. Aber sollte das nicht möglich sein, würden wir auch problemlos einen anderen Anbieter finden, der das übernimmt", erläutert Bold.

Zum zweiten hat eine Tochterfirma der Green City Aktiengesellschaft Anteile am Bürgerwindpark – und zwar 49 Prozent. Somit wäre es vorstellbar, dass im Fall einer Neustrukturierung von Green City, diese an Dritte verkauft werden sollen. Allerdings hätten in diesem Falle die Ettenheimer Bürgerenergie und die Gemeinden Schuttertal und Ettenheim eine starke Position. Denn sie halten die anderen 51 Prozent und somit die Mehrheit. "Ein Verkauf könnte nur mit unserer Zustimmung erfolgen", betont Bold.

Bürgerenergie und Gemeinden haben starkes Mitspracherecht

"Der Bürgerwindpark wurde damals sehr bürgernah konzipiert. Falls es zu gesellschaftsrechtlichen Veränderungen kommen sollte, haben die Gemeinden Ettenheim, Schuttertal und die Ettenheimer Bürgerenergie ein Mitspracherecht. Diese starke Rolle der Akteure vor Ort war eine Besonderheit und eine Vorsichtsmaßnahmen, die wir bei der Konzeption bewusst ergriffen hatten", erläutert Bold. Diese macht sich nun bezahlt. So dass die Insolvenz der Green City AG auf den Bürgerwindpark kaum Auswirkungen haben dürfte.