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Handball: Drittligist holt Schutterwälder Junioren-Coach / Punktuelle Verstärkungen im Rückraum geplant

Nachdem der Drittligist TV Willstätt sich im September von Aufstiegscoach Marcus Simowski getrennt hat, vermeldet der TVW die Verpflichtung eines Nachfolgers: Marco Schiemann wird ab Januar den Trainerposten übernehmen.

Schiemann passe "haargenau" ins Anforderungsprofil, erklärt Willstätts Sportlicher Leiter und derzeit auch Interimstrainer Rudi Fritsch. Sein Engagement an der Seitenlinie des sich im Abstiegskampf befindlichen Drittligisten endet damit am 22. Dezember diesen Jahres mit dem Auswärtsspiel in Pfullingen. Nach der Weihnachts- und Neujahrspause übernimmt der neue Coach dann am 7. Januar 2019 das Amt. Sein erstes Pflichtspiel ist dann am 25. Januar. Fritsch kann sich danach wieder voll und ganz auf seine Aufgaben als Sportlicher Leiter konzentrieren.

Region und Liga sind ihm bekannt

In der Region ist der Allmannsweierer Schiemann kein Unbekannter – zuletzt trainierte er die B-Jugend des TuS Schutterwald (siehe Info) und wird dies auch bis Ende des Jahres fortführen. Aber auch das Niveau der 3. Liga ist ihm nicht unbekannt. Vier Jahre trainierte der A-Lizenzinhaber die Damen des SV Allensbach in Liga zwei und drei, anschließend schnupperte er in Teningen im Trainerstab von Ole Andersen Drittliga-Luft. Und auch schon 2017, als sich Willstätt von Dragan Markovic trennte, war Schiemann einer der potenziell Nachfolger, mit denen man Gespräche führte. Da er sich in Schutterwald mit seiner Mannschaft schon in der Qualifikationsrunde befand, sagte der Bauingenieur damals noch ab.

Nun also trägt er bald die Verantwortung in Willstätt. "Das ist eine spannende Aufgabe", freut sich Schiemann. "Er ist ambitioniert und ehrgeizig", ist auch der TVW-Vorsitzende Rainer Lusch zufrieden mit der Verpflichtung des Trainers, der – anders als sein Vorgänger Simowski, der aus dem Saarland in die Ortenau pendelte – in Willstätt wohnt.

Schon in letzter Zeit habe er sich die Heimspiele des TVW angeschaut und kenne die Mannschaft daher zumindest in den Grundzügen. Die Zeit vor dem offiziellen Vertragsbeginn will er nun nutzen, um einen groben "Einblick in den Trainingsbetrieb" zu bekommen und die ersten Gespräche mit den Spielern zu führen. Zudem kann er sich in Ruhe dem Videostudium widmen, um dann ab Januar mit einem "Informationsvorsprung" das Training zu leiten. "Ich werde aber nicht alles auf links drehen", verspricht er. Bis es soweit ist, wird Fritsch weiter in Personalunion auch das Traineramt bekleiden. Sein Ziel: "Wir wollen noch ein paar Punkte bis zur Übergabe holen."

Denn bisher steht der TVW mit erst vier Pluspunkten auf dem vorletzten Rang, zwei Zähler weg vom rettenden Ufer. "Das Ziel ist der Klassenerhalt", sagen daher sowohl Schiemann als auch Fritsch. "Unten ist es sehr eng und der 13. Platz ist nicht so weit weg", zeigt sich der neue Trainer optimistisch.

Dessen Vertrag sei auf unbestimmte Zeit und ligaunabhängig geschlossen, erzählt Lusch. Nach der Rückrunde sowie der darauf folgenden Saison wolle man schauen, wo die Reise hingeht. Nachdem nun die Vakanz an der Seitenlinie geklärt ist, sondieren die Verantwortlichen nun auch in Puncto möglicher Neuzugänge. Vor allem im Rückraum würde man sich noch verstärken, die Gespräche laufen, sagt Lusch. "Die Würfel sind aber noch nicht gefallen", so der Vereinschef.

Schiemanns handballerische Wurzeln liegen in Meißenheim, wo er lange in der Jugend und später bei den Herren spielte. Nach einem kurzen Abstecher in Sulz zog es ihn zum Studium an den Bodensee. Dort spielte er in Mimmenhausen und wurde dort auch Trainer. Anschließend übernahm er die Damen des SV Allensbach in der 3. Liga und stieg mit der Mannschaft auf. 2015 übernahm er dann die zweite Mannschaft der SG Köndringen/Teningen, verließ sie aber schon im Frühjahr 2016 wieder. Danach übernahm er die B-Jugend des TuS Schutterwald.