Auf die Tore von TVW-Leistungsträger Daniel Schliedermann wird es gegen Baden-Baden wieder ankommen. Foto: Wendling Foto: Lahrer Zeitung

Handball: Gegen Schlusslicht Baden-Baden ist im Derby ein Sieg Pflicht / Trainer muss Ausfälle kompensieren

Für den TV Willstätt geht es heute im Derby gegen Mitaufsteiger Baden-Baden um alles. Soll der Klassenerhalt gelingen, muss gegen das Schlusslicht ein Heimsieg her. Und der TVW sinnt auf Revanche. Im Hinspiel unterlag die Fritsch-Sieben dem TVS.

3. Liga Süd: TV Willstätt - TVS 1907 Baden-Baden (heute, 20.30 Uhr). Mehr Abstiegskampf geht nicht. Der Vorletzte aus der Ortenau empfängt Schlusslicht und Mitaufsteiger Sandweier. Ein Sieg ist Pflicht für die Mannschaft von Interimstrainer Rudi Fritsch, der sein letztes Heimspiel als Coach natürlich mit einem Erfolgserlebnis abschließen will.

Wie unglaublich wichtig dieser wäre, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Lediglich drei Punkte haben die Gäste nach 16 Spielen auf dem Konto. Den einzigen Sieg holte der Aufsteiger gleich im ersten Saisonspiel. Ganz bitter: ausgerechnet gegen den Gegner von heute. "Mit sieben Toren haben wir damals verloren", erinnert sich Rudi Fritsch, der seinerzeit im August allerdings noch nicht das Zepter auf der TV-Bank geschwungen hatte. Stattdessen hatte noch Marcus Simowski das Sagen. Willstätt hat lediglich drei Punkte mehr auf der Habenseite als der Gegner (bei allerdings einer Partie weniger), alleine deshalb schon braucht die Fritsch-Sieben im harten Kampf um den Klassenerhalt, wie auch Willstätts Trainer betont: "Es ist ein ganz wichtiges Spiel. Nicht nur aufgrund der Tabellensituation, sondern auch, weil es ein Derby ist."

Personell ist Rudi Fritsch derzeit allerdings sicher nicht zu beneiden. Yannik Ludwig wurde am Mittwoch am Kreuzband operiert, Christian Skusa fällt mit einer Verletzung am Fußgelenk voraussichtlich rund sechs Wochen aus. Youngster Ben Veith laboriert muss mit einer Schulterverletzung aussetzen und Kevin Durand hatte sich zuletzt mit Magen-Darmproblemen abgemeldet. Marco Schlampp wird dagegen aller Voraussicht nach mitwirken können. Der Torjäger musste zwar die Woche über aufgrund einer Erkältung mit dem Training aussetzen, hofft aber auf einen Einsatz.

"Aufgrund unserer angespannten Personalsituation ist Sandweier sicherlich der Favorit", sagt Fritsch deshalb auch mit Blick auf die lange Verletzenliste.

Mit einem Sieg gegen Baden-Baden und einer gleichzeitigen Niederlage von Konkurrent TSV Neuhausen/Filder könnten die Ortenauer auf den 14. Tabellenplatz klettern. Und auch der dritte Aufsteiger im Bunde, die VTZ Saarpfalz, wäre dann in Schlagdistanz. Doch auch im Fall einer durchaus möglichen Niederlage würden Rudi Fritsch und seine Truppe noch lange nicht den Kopf in den Sand stecken, verrät Fritsch. "Ich gebe nie auf, selbst wenn wir das Spiel verlieren sollten. Hier im Verein wollen alle, ob Spieler oder Verantwortliche, die dritte Liga. Deshalb werden wir auch alles dafür tun, um am Ende die Klasse doch noch zu halten", so Fritsch.

Am 22. Dezember, wird der Noch-Coach beim Auswärtsspiel in Pfullingen endgültig seine letzte Partie als Trainer bestreiten, bevor Anfang Januar der aktuelle B-Jugendtrainer des TuS Schutterwald, Marco Schiemann, das Drittligateam als Coach übernimmt. Und wie bewertet er selbst seine kurze Zeit an der Seitenlinie in Willstätt? "Ich sehe es eigentlich ganz sachlich. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass wir erfolgreicher spielen. Aber aufgrund der Verletzenmisere war nicht wirklich mehr drin."