Pure Freude bei den Spielerinnen des SC Sand nach einem weiteren Tor gegen Werder Bremen. Beim Kantersieg schossen sich die Ortenauerinnen den Frust des Abstiegskampfs vom Leib.Foto: Heck Foto: Lahrer Zeitung

Ortenauerinnen setzen gegen Werder Bremen ein Ausrufezeichen / Aber auch die Konkurrenz siegt

Bundesliga, Frauen: SC Sand - Werder Bremen 6:1 (1:1). Besser hätte sich Alexander Fischinger seinen Einstand als Coach des SC Sand wohl nicht vorstellen können: Mit 6:1 fegten die Ortenauerinnen den SV Werder Bremen vom Platz. Einziger Wermutstropfen: Auch Konkurrent Meppen siegte.

Beim Blick auf die Anzeigentafel im Kühnmatt-Stadion konnte man schier seinen Augen nicht trauen. Zwölf Saisontore erzielte der SC Sand in bisher 18 Partien, allein deren sechs kamen gestern hinzu. Mit 6:1 siegte der SC Sand gegen die Gäste aus Bremen und kann so weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Einziger Wermutstropfen an diesem Spieltag war der durchaus überraschende Sieg des direkten Konkurrenten SV Meppen gegen die TSG Hoffenheim. Auf die Leistung gegen den Aufsteiger aus dem hohen Norden lässt sich jedoch aufbauen. Alles zielt jetzt auf das Endspiel in vier Wochen in Meppen hin.

Fischinger nahm einige Umstellungen im Team vor. So spielte zum Beispiel Marion Gavat als rechte Außenverteidigerin und Phoenetia Browne kam als zweite Offensivkraft neben Dörthe Hoppius in die Mannschaft. Emily Evels kam auf der "Sechs" zurück in die Startformation, da Kapitänin Michaela Brandenburg verletzt ausfiel.

Die kalte Dusche kam für die Gastgeberinnen allerdings nur wenige Sekunden nachdem Schiedsrichterin Kathrin Heimann die Begegnung freigegeben hatte. Mit der ersten Aktion über die ehemalige Sanderin Jasmin Sehan ging der SV Werder in Führung. Lediglich 90 Sekunden waren gespielt, da fand Sehans Hereingabe von rechts in Ricarda Walkling eine dankbare Abnehmerin.

Green eröffnet die irre Torshow

Schwer zu sagen, wie die Begegnung ihren Fortgang gefunden hätte, hätte Dörthe Hoppius nur 40 Sekunden später nicht postwendend mit einem Linksschuss aus 17 Metern flach ins lange Eck den Ausgleich erzielt. So wurde es bis zur 70. Minute ein offener Schlagabtausch, bei dem das Chancenplus auf Seiten des SC Sand lag.

Die gut aufgelegte Hoppius musste in der 32. Spielminute verletzungsbedingt Platz für Summer Green machen, die in der 71. Spielminute die Wegbereiterin für eine Schlussphase war, die es so schon lange nicht mehr im Kühnmatt gegeben hat. Green schloss einen Konter in der 71. Spielminute flach ins lange Eck ab, dasselbe gelang Patricia George aus fast gleicher Position nur vier Minuten später. George profitierte vom unbändigen Einsatz von Molli Plasmann an der Mittellinie und war auf ihrem Weg zum 3:1 nicht mehr zu bremsen. Wiederum vier Minuten später brachten es die Bremerin nicht fertig, den Ball nach einer Ecke aus der Gefahrenzone zu bringen, was Chiara Loos aus dem Gewühl heraus nutzte und cool den Ball zum 4:1 in die Maschen setzte (79.).

Von nun an waren die Sanderinnen nicht mehr zu bremsen. Dem 5:1 durch Myrthe Moorrees aus 16 Metern ging ein Kopfball von Green an die Latte voraus. Den Schlusspunkt hinter eine entfesselte zweite Halbzeit setzte Plasmann, die die Vorarbeit von Green, vor allem aber den Antritt und die Übersicht von Loos, zu nutzen wusste und in der 86. Minute den 6:1-Endstand besorgte.

"Der Sieg heute geht auch auf die Kappe von Nora Häuptle. Ich habe die Woche über nur positives von ihr gehört", sagte Fischinger nach dem Schlusspfiff. "Mir war klar, dass wir es in der zweiten Halbzeit über unsere läuferischen Vorteile für uns entscheiden können. Nach dem 3:1 spielte die Mannschaft wie entfesselt. Das war ein toller Einstand, aber da Meppen auch gewonnen hat nur ein kleiner Schritt in Richtung Klassenerhalt.

SC Sand: Pal; Gavat (82. Kreil), Moorrees, Georgieva, Jordan, Evels, Gentile, Loos, Browne (68. Plasmann), George, Hoppius (32. Greene)
Tore: 0:1 Walkling (2.), 1:1 Hoppius (3.), 2:1 Green (71.), 3:1 George (75.), 4:1 Loos (79.), 5:1 Moorrees (84.), 6:1 Plasmann (86.).