Rund 400 "Montags-Spaziergänger" sind diesmal in Wolfach durch die Innenstadt und Seitenstraßen gezogen. Foto: Bea

Am Montag, 20. Dezember, waren die ersten „Spaziergänger“ im Wolfacher Städtle unterwegs. In den vergangenen Wochen hat sich die Zahl der Spaziergänger immer verändert, inzwischen hat sich auch eine Gegendemo gebildet. Nun waren wohl wieder mehr „Spaziergänger“ unterwegs.

Nachdem es in der vergangenen Woche ruhig war in Wolfach, waren diesen Montag wieder zahlreiche "Spaziergänger" unterwegs. Schätzungen unserer Redaktion zufolge hatten sich mehr als 400 Demonstranten versammelt, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren und laut Gesprächen mit einem Teilnehmer "eine Impfpflicht zu verhindern."

40 Teilnehmer waren bei der Gegendemo dabei

Auf der Seite der Gegendemonstranten, die sich fürs Impfen positionierten, standen rund 40 Teilnehmer, berichtet Kordula Kovac, die gemeinsam mit drei anderen Wolfacher Gemeinderäten mit dabei war. Auch sie berichtet von einer Zahl von weit mehr als 400 "Spaziergängern", die sie selbst gezählt hat. Einige von ihnen zogen mit Laternen durch die Innenstadt, die Vorstadtstraße und in die Seitenstraßen sowie an den Kinziganlagen vorbei.

Polizei nennt deutlich niedrigere Zahl

Die Gegendemonstranten positionierten sich wie in den vergangenen Wochen mit Plakaten ausgestattet zu einer "stillen Mahnwache vor dem Rathaus", wie es Organisatorin Lisa Harter im Gespräch mit unserer Redaktion bezeichnete.

Die Polizei spricht allerdings auf Nachfrage von weit weniger "Spaziergängern" in Wolfach als die Demo-Teilnehmer, Gemeinderätin Kovac und unsere Beobachtungen gezählt haben. Pressesprecher Ansgar Gernsbeck spricht von 100 Teilnehmern, die im Städtle unterwegs gewesen sein sollen. Die Zahl der Gegendemonstranten weicht mit 30 Menschen kaum von unseren Beobachtungen ab. Alles sei friedlich und "ohne besondere Vorkommnisse" abgelaufen.

Demonstranten tragen Laternen statt Fackeln

Das berichtet auch Kovac, die sich an andere Szenen vor dem Boserschen Haus beim ersten Treffen der Demonstranten in Wolfach erinnert. Damals, am 20. Dezember, waren mehrere Fackelträger vor dem Haus von Gemeinderat Carsten Boser und seiner Frau, der baden-württembergischen Staatssekretärin Sandra Boser, stehen geblieben und hatten sich ein Wortgefecht mit den umliegenden Nachbarn geliefert (wir berichteten).

Inzwischen trugen die Demonstranten keine Fackeln mehr vor sich her, sondern vereinzelt Laternen. Auch ein Konflikt zwischen den unterschiedlichen Gruppierungen blieb nach unseren Beobachtungen aus.