Über mehrere Streckleitern wurden die Menschen gerettet. Foto: Knupfer

Menschenrettung bei der Herbstübung im "Badischen Hof" ausschließlich über Leitern möglich

Der ehemalige "Badische Hof" war Übungsobjekt der Herbstübung der Feuerwehr Steinach. Zahlreiche Interessierte verfolgten die Schauübung in der Welschensteinacher Ortsmitte.

Steinach-Welschensteinach. Das ehemalige Wirtshaus wird zu einem Wohnhaus zur Anschlussunterbringung umgebaut und bot so ideale Voraussetzungen für die Übung. "Wir haben uns ein anspruchsvolles Objekt ausgesucht", betonte der Welschensteinacher Abteilungskommandant Bernhard Obert nach der Übung. Angenommen wurde, dass ein Heizungsbrand im Untergeschoss sich rasch ausbreitet und mehrere Menschen nicht mehr selbstständig vor Rauch und Flammen flüchten können. Das Treppenhaus ist nicht mehr begehbar, daher ist eine Menschenrettung aus den Obergeschossen nur über Leitern möglich.

Michael Moog, der die Übung gemeinsam mit Tobias Himmelsbach ausarbeitete, war als Einsatzleiter als erster vor Ort. Er koordinierte die ersten Maßnahmen und veranlasste, dass ein Atemschutztrupp mit der Menschenrettung begann. Schnell konnte auch die erste Person aus dem Keller gerettet werden.

Nachdem die Verstärkung der Abteilung Steinach eingetroffen war, konnten weitere acht Personen über Steckleitern gerettet und an die Helfer des Steinacher Roten Kreuzes übergeben werden. Durch die schmalen Fenster war auch diese Aufgabe nicht ganz einfach. Eine weitere Person hatte eine Beinverletzung, weshalb eine Rettung über die Steckleiter ausschied. Diese Person wurde über die Drehleiter der Feuerwehr Zell liegend auf der Trage gerettet.

Unweit des Übungsobjektes hatte das Rote Kreuz in einem schnell aufgebauten Zelt eine Verletztensammelstelle eingerichtet. Blutende Wunden oder Verletzte unter Schock wurden dort behandelt.

Nachdem die Menschenrettung abgeschlossen war, lag der Schwerpunkt auf der Brandbekämpfung. Von allen Seiten wurde das Übungsobjekt mit mehreren Rohren gelöscht. Hierbei durfte auch das eine oder andere Kind mal selbst ein Strahlrohr in die Hand nehmen.

Nach der Manöverkritik von Obert und Moog, zollte Bürgermeister Frank Edelmann Anerkennung für die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer. Besonderes Augenmerk legte er auf die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen Steinach und Welschensteinach sowie dem Roten Kreuz, die aus seiner Sicht reibungslos funktioniert hatte. Die Schauübung zeigte ihm, dass die Feuerwehr zum Schutz der Bürger bereit ist und die Haushaltsmittel für die Feuerwehr gut investiert sind.

Bereits zwei Stunden vor den Aktiven hatte auch die Jugendfeuerwehr ihre Herbstübung. Gemeinsam mit dem Steinacher Jugendrotkreuz zeigten sie bei einer Lagerhalle der Firma Göppert, was sie in den regelmäßigen Proben gelernt hatten.

Jugendwart Manuel Schwendemann berichtete bei der Manöverkritik, dass fünf Verletzte gerettet werden mussten, die dann vom Jugendrotkreuz versorgt wurden. Des weiteren musste der Brand bekämpft und der Hof vor einem Übergreifen des Feuers abgeschirmt werden. Dazu musste auch eine Förderleitung zum Mühlbach verlegt werden. Abteilungskommandant Obert beobachtete die Übung der Jugend und war begeistert vom Ehrgeiz, den sie zeigten. "Wir sind stolz auf unsere Jugendfeuerwehr und hoffen auf Verstärkung in den nächsten Jahren", unterstrich er die Bedeutung der Nachwuchsarbeit.