Das Freizeitbad Offenburg reagiert auf die Energiekrise und senkt die Beckentemperatur. Foto: Stadt Offenburg

Im Zuge der Energiekrise gilt es für viele Einrichtungen, an möglichst jeder Ecke Energie einzusparen. Das Offenburger Freizeitbad hat bereits einige Maßnahmen eingeleitet, unter anderem die Senkung der Beckentemperatur, teilt die Stadt mit.

Offenburg - "Die Energiekrise betrifft uns alle. Jeder einzelne ist aufgerufen, einen Beitrag zu leisten", ruft die Stadt Offenburg zum Energiesparen auf. Größere Institutionen könnten dafür selbst bei geringen Veränderungen große Beiträge leisten. Wie das geht, mache das Freizeitbad Offenburg vor. Geschäftsführer Tim-Niklas Hockenjos erläutert, welche Maßnahmen seine Einrichtung ergriffen hat, um einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten. Die Rückmeldung der Gäste sei überaus positiv.

"Wir nehmen den Aufruf zum Energiesparen sehr ernst, den der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz gemacht hat", sagt Tim-Niklas Hockenjos, Geschäftsführer des Freizeitbads Offenburg in der Pressemitteilung der Stadt. "Wir leisten unseren Beitrag und möchten als Vorbild für vergleichbare Einrichtungen dienen."

Sensible Bereiche bleiben verschont

Die dazugehörigen Maßnahmen seien umfassend. In einzelnen Becken wurde die Wassertemperatur um ein Grad gesenkt. Das trifft auf die Schwimmerbecken innen und außen, das Springerbecken, das Rutsche-Lande-Becken und das Erlebnisbecken Freibad zu.

"Es gibt Nutzergruppen, die wir vorerst von unseren Energiesparmaßnahmen ausnehmen möchten", sagt Hockenjos. Im Babybecken und dem Kurs- sowie Lehrschwimmbecken werde die Temperatur nicht reduziert. Dort finden Schwimmkurse, Gesundheitskurse und andere Kurse mit potenziell sensiblerem Publikum statt. "Das Kinderbecken wird von unseren kleinsten Gästen stark frequentiert", sagt er. "Auch diese sollen nicht unter der Situation leiden."

Die Becken im Außenbereich könnten über die Solarthermieanlage auf dem Dach des Freizeitbads erwärmt werden. Natürlich ist diese Technik von der Witterung abhängig. "Bei den derzeitigen Temperaturen und dem sonnigen Wetter beheizen wir alle Becken im Außenbereich nur durch die Solarthermieanlage."

Im Saunabereich wurde die Mühlbachsauna von 100 Grad auf 85 Grad Celsius reduziert, um auch dort Energie zu sparen. Gleichzeitig wurde die Raumlufttemperatur in der gesamten Anlage um ein Grad Celsius gesenkt. "Je nach Witterung sind wir hier mit der Technikabteilung im engen Austausch, um schnell und flexibel reagieren zu können", sagt Hockenjos. "Das gilt auch für den Saunabereich."

Allein mit den proaktiv getroffenen Maßnahmen könne das Freizeitbad eine nicht unerhebliche Menge Gas einsparen, einen Beitrag leisten und mit gutem Beispiel vorangehen. "Bei der Umsetzung dieser Schritte erzielen wir mit geringem Aufwand eine große Wirkung, ohne unseren Besuchern wirklich spürbare Einschränkungen zumuten zu müssen", sagt Hockenjos. "Wir prüfen weitere Schritte, damit wir je nach Versorgungslage schnell und flexibel reagieren können."

Bei den Gästen kommen die Sparmaßnahmen sehr gut an. "Die ersten Rückmeldungen der Besucher sind überaus positiv", sagt Hockenjos. "Unsere Vorreiterrolle wird sehr wohlwollend honoriert und als beispielhaft wahrgenommen." Denn der positive Nebeneffekt der Sparmaßnahmen sei eine Reduzierung des CO-Ausstoßes.

Hoher Ansturm im Sommer

Das Freizeitbad Stegermatt erlebt in diesem Sommer einen höheren Ansturm als gewöhnlich. Da die beiden Freibäder in Kehl geschlossen haben, zieht es mehr Menschen nach Offenburg. Viele kommen aus dem Elsass über die Grenze. Besucher berichteten, dass sich an heißen Wochenenden vor dem Freizeitbad Schlangen bis zum 100 Meter entfernten Landratsamt bildeten. Im Freizeitbad gibt es sechs Innenbecken sowie drei Außenbecken. Zu den Highlights zählt eine Wellenrutsche.