Nach zehn Jahren gab es beim Musikverein Sulz einen Dirigentenwechsel (von links): die Vorstandsmitglieder Josef Himmelsbach und Rainer Mauch, der bisherige Dirigent Sven Bitterer, sein Nachfolger Laurent Colombo und Sandra Haas vom Vorstand. Foto: Fleig

Nach zwei Jahren Wartezeit ging am Samstag in der sehr gut besuchten Sulzberghalle wieder ein Frühlingskonzert des Musikvereins Sulz über die Bühne. Gleichzeitig war dies das Abschiedskonzert von Dirigent Sven Bitterer.

Sulz - Nach zehn Jahren übergab Sven Bitterer den Taktstock an Laurent Colombo, der zuvor zwei Jahre die Stadt- und Feuerwehrmusik Laufenburg leitete. Das Repertoire, das der bisherige Dirigent ausgesucht hatte, bot für jeden Geschmack etwas. Das bewies er auch bei den zurückliegenden Frühjahrskonzerten. Er hatte nicht nur für jede Kategorie wie Walzer, Polka, Marsch oder Musical ein Stück parat, sondern ließ die Musiker auch mit aussuchen.

Auch bei den außermusikalischen Aktivitäten und Dorfzusammenkünften war der Dirigent mit von der Partie. Auf ihn konnten sich die Musiker und die Vereinsspitze immer verlassen. Ganz auf den bisherigen Dirigenten müssen die Verantwortlichen allerdings nicht verzichten, denn Bitterer, der mit seiner Familie in Sulz lebt, wird weiter als aktiver Musiker das Orchester unterstützen.

Von der Filmmusik bis zum zünftigen Marsch

Beim Abschiedskonzert gab es einen bunten Melodienstrauß, der das Publikum begeisterte. Konzertante Klassiker, moderne mitreißende Unterhaltungsmusik, traditionelle Klänge und schon etwas in Vergessenheit geratene Melodien wurden den Zuhörern geboten. Diese honorierten das Gebotene immer wieder mit Beifall auf offener Szene.

Der erste Konzertteil war dem scheidenden Dirigenten vorbehalten. Dabei präsentierten die Musiker gekonnt die Ouvertüre "Terra di Montagne – Land der Berge" von Michael Geisler, ehe die Gäste in der stimmungsgeladenen Sulzberghalle auf einen "Persischen Markt" und danach zum "Tanz der Vampire" eingeladen wurden.

Ein weiterer Höhepunkt war das bekannte Stück "Music" von John Miles, wofür es ebenfalls sehr viel Beifall gab. Und was wäre ein Frühlingskonzert unter der Leitung Sven Bitterer ohne einen zünftigen Marsch, der einfach immer wieder zum Repertoire des Vereins gehört? Diesmal war der "Deutschmeister- Regimentsmarsch" an der Reihe. Außerdem wurde ein bunter Reigen bekannter Melodien der 80er-Jahre geboten, ehe Bitterer nach den letzten Takten von "Lasset uns das Leben genießen" unter tosendem Beifall den Taktstock seinem Nachfolger Laurent Colombo übergab.

Der neue Dirigent zeigte unter anderem beim Stück "Eiger – A Journey to the Summit" von James Swearingen gleich sein Können. Das Publikum war angetan, mit welcher Begeisterung der neue Dirigent seine neue Aufgabe beim Sulzer Musikverein antrat. Nach dem Stück "Dem Land Tirol die Treue" folgten mit "King’s Can Can" aus "Viktor Victoria" und dem "Fliegermarsch" von Herman Dostal weitere Stücke, die gleich ins Ohr gingen.

Als nach zwei Stunden die letzten Takte in der Sulzberghalle verklungen waren, gab es "standing ovations" für die Akteure und die beiden Dirigenten Sven Bitterer und Laurent Colombo. Die Vorstandsmitglieder Sandra Haas, Josef Himmelsbach und Rainer Mauch wiesen auf die großen Verdienste von Dirigent Sven Bitterer hin, der sich darüber sehr gerührt zeigte.

Seit 2011 stand Sven Bitterer als Dirigent an der Spitze der Sulzer Musiker. Schon zuvor war er viele Jahre als aktiver Musiker und Vize-Dirigent im Verein tätig. Insgesamt kann Bitterer auf eine 35-jährige Mitgliedschaft zurückblicken. Von Anfang an zeigte Bitterer ein Händchen für die Wünsche der Musiker bei der Auswahl der Stücke, so der Musikverein. Das Jubiläumskonzert "125 Jahre MV Sulz" 2011 leitete Bitterer erstmals als Dirigent. Von 2011 bis 2022 hat er 495 Proben geleitet Höhepunkte waren unter anderem auch das Open-Air-Konzert 2017 und das Ehemaligenkonzert in der katholischen Kirche.