Der Mahlberger Gemeinderat informierte sich über den Stand der Bauarbeiten. Anfang 2023 soll der Hochbehälter in Betrieb gehen. Quelle: Unbekannt

Mahlberg investiert insgesamt 3,2 Millionen Euro in einen Hochbehälter, um die Bürger auch in Zukunft sicher mit Wasser zu versorgen. Das Wasser wird in diesem gespeichert und von dort in die Haushalte verteilt.

Mahlberg - Noch sind die Wasserbecken im neuen Hochbehälter leer. Bei ihrer Fertigstellung werden sie dann aber bis zu 1000 Kubikmeter Wasser aufnehmen. Bei einer Ortsbesichtigung machte sich der Mahlberger Gemeinderat einmal selbst ein Bild über den aktuellen Baustand des neu entstehenden Wasser-Hochbehälters im hügeligen Mösele-Außenbereich östlich der B 3. Im Oktober vorigen Jahres war dort der Spatenstich für den Rohbau des auf 918 000 Euro veranschlagten neuen Speichergebäudes erfolgt.

Das Projekt gehört, hob Bürgermeister Dietmar Benz hervor, zu der größten Einzelinvestitionen des städtischen Wasserwerks der vergangen Jahrzehnte. 2015 war an eine dringende Sanierung des benachbarten alten, unter einem Hügel versteckten Hochbehälters gedacht worden, der bislang noch immer in Betrieb ist. Doch knapp zwei Jahre später hatte sich der Gemeinderat dann angesichts der Kostenvergleiche für einen kompletten Neubau entschieden, damals noch mit einer geschätzten Gesamt-Bausumme von 1,6 Millionen Euro. 2017 wurden dann in erster Phase eine Leitung zur künftig notwendigen Schmutzwasserableitung ins benachbarte Kippenheimer Kanalnetz verlegt. Zudem wurden neue Zugangsstraßen an das Gebäude für 600 000 Euro gebaut.

Kunden können mit einem höheren Wasserpreis rechnen

Dann nahm seit Juni vorigen Jahres die Mahlberger Baufirma Kern den Beton-Rohbau mit zwei Speicherbecken in Angriff. Aktuell laufen dort noch Außenarbeiten, denn der nun fertige Bau wird, wie auch sein Vorgänger, überwiegend unter einem landschaftsgestaltenden Hügel verschwinden. Nun steht noch ein dritter Bauabschnitt mit neuen Leitungsanschlüssen zum Stadtnetz mit Unterquerung der B 3 an. Dies wird rund 360 000 Euro kosten. Der Gemeinderat wollte am Montag für die letzte, vierte Phase nochmals 525 000 Euro für letzte Gewerke und Handwerkerarbeiten investieren, darunter Kammer-Auskleidung etwa für die Betriebstechnik. Nach aktuellem Stand, so Benz, wird das Projekt mit zusätzlichen Arbeiten und Förderleistungen mittlerweile auf bis zu 3,2 Millionen Euro Kosten geschätzt. Spätestens Anfang des nächsten Jahres soll der neue Hochbehälter dann seinen Speicher-Betrieb aufnehmen. Das wird sich allerdings später, kündigte Benz an, für die Verbraucher in einem noch zu kalkulierenden höheren Wasserpreis niederschlagen.

Zwei große Kammern werden 1000 Kubikmeter Wasser aufnehmen. Alexander Klauser und Alexander Kocher vom planenden und bauleitenden Laufener Ingenieurbüro Zink erläuterten weitere Details, führten auch ins Innere der bislang noch leeren und unausgekleideten Wasserkammern.

Ausgekleidet werden die Speicherbecken nicht mit Edelstahl, sondern mit vernoppten Plastikteilen. Ein Quadratmeter des Spezialmaterials kostet samt Einbau immer noch 117 Euro pro Quadratmeter soll viele Jahrzehnte ohne Sanierungsbedarf halten, erfuhren Stadträte auf Nachfrage. Eingebaute Spezial-Drucktüren zu den Kammern werden für einen Überstauschutz sorgen.

Für die Gemeinde Mahlberg wird auch künftig das Trinkwasser zu 90 Prozent von dem Ruster Feinschießen-Brunnen des erweiterten Wasserversorgungsverbandes Südliche Ortenau mit Ettenheim, Ringsheim, Kappel-Grafenhausen und Rust geliefert. Den Restbedarf des Trinkwassers mit höherem Kalkgehalt mischt das Mahlberger Wasserwerk weiterhin aus eigenem Brunnen dazu.