Zwei Mädchen wurden am Dienstag von zwei Männern auf dem Schulweg Bahnhofstraße abgepasst. Die Polizei wird ihre Kontrollen rund um die Mörburgschule verstärken Foto: Schackow

Zwei Mädchen der Mörburgschule Neuried-Schutterwald werden am Dienstag von zwei Männern auf dem Schulweg abgepasst und mit Geld und Spielen gelockt. Die Schule hat die Eltern in einem Brief darüber informiert. Die Polizei verschärft ihre Kontrollen.

Neuried/Schutterwald - Ein Elternbrief der Mörburgschule Neuried-Schutterwald macht derzeit in Foren und Chats die Runde. Die Schulleitung informiert darin über einen Vorfall, der sich am Dienstag, 30 November, ereignet hatte. "Kinder der Klasse 3 wurden heute auf dem Nachhauseweg in Höhe des Sparkassen-Containers von zwei Männern angesprochen", heißt es. Die beiden Männer sollen den Kindern Spielzeug und 50 Euro angeboten haben. Dazu sollten die Kinder die beiden Männer zum Auto begleiten. Die Kinder hätten sich darauf aber glücklicherweise nicht eingelassen.

Angemessenes Verhalten wird thematisiert

"Wir wollen mit unserem Schreiben keine Panik verbreiten, Sie jedoch aufmerksam machen und bitten, mit Ihren Kindern ins Gespräch zu gehen", so die Schulleitung im Elternbrief weiter. Außerdem wurde angekündigt, dass die Lehrkräfte im Klassenverband mit den Kindern ebenfalls noch einmal behutsam über ein angemessenes Verhalten Fremden gegenüber sprechen werden.

Die Lahrer Zeitung hat sich am Mittwochmorgen mit der Schulleiterin, Henrike Scharsig, in Verbindung gesetzt und wollte wissen, ob es bereits besorgte Elternanrufe gab, wie es den beteiligten Kindern gehe und wie genau die Lehrkräfte mit diesem Vorfall nun umgehen. Rektorin Scharsig hielt sich kurz: "Vielen Dank für Ihre Fürsorge, wir haben alles in die Wege geleitet. Bitte wenden Sie sich an die Pressestelle der Polizei für weitere Informationen."

Der Vorfall in der Bahnhofstraße sei der Polizei um 12.48 Uhr von einem Elternteil berichtet worden. "Laut Aussage der beiden Mädchen wurden sie von zwei Männern auf dem Schulweg angesprochen. Sowohl Geld als auch Spiele seien ihnen angeboten worden, würden sie mit ins Auto kommen", so der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Offenburg im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Es sei eine Fahndung eingeleitet worden – allerdings erfolglos. "Es ist schwierig, wir hatten keine Angaben zum Auto und auch die Personenbeschreibung hat sich auf ein paar Angaben beschränkt", so der Polizist. Laut den Mädchen seien die beiden Männer rund 20 Jahre alt, hätten dunkles braunes Haar, ein mitteleuropäisches Aussehen, würden deutsch ohne Akzent sprechen und würden beide rauchen.

Was auch bedacht werden sollte, "das Ansprechen der Mädchen ist noch keine Straftat". Dennoch nehme die Polizei den Vorfall ernst, habe ihn sich notiert und werde in der kommenden Zeit vermehrt Kontrollfahrten im Gebiet rund um die Schule begehen. Weitere Vorfälle in der Region liegen der Polizei derzeit nicht vor.

Ansprechen ist noch keine Straftat

"Wir gehen hier von einem Echtfall aus", macht der Pressesprecher deutlich. Allerdings müssten die Eltern auch ein wenig für dieses Thema sensibilisieren werden. »Es kann vorkommen, dass Kinder solche Vorfälle auch erfinden – als Ausrede für alles mögliche.« Auch das gebe es hin und wieder. Keinesfalls helfe es jedenfalls, Ängste zu schüren und Gerüchte  zu verbreiten – das gehe in der heutigen Zeit durch die sozialen Medien aber leider immer wieder ganz schnell. »Die Menschen sollen auf die Quellen achten, denen sie Glauben schenken.«  Wer sich informieren wolle, könne sich jederzeit bei der Polizei melden.

Prävention

"Die beiden Schulmädchen haben vorbildlich gehandelt", lobt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Offenburg. Wegrennen, mit den Eltern über den Vorfall sprechen und die Polizei informieren – "so sollte es ablaufen". Generell rät der Polizist, dass Kinder auf den Schulwegen auch immer in Gruppen unterwegs sein sollten. Auch sollten die Eltern und Lehrer die Kinder immer mal wieder präventiv für solche Vorfälle vorbereiten, richtiges Handeln durchsprechen und Kinder dadurch sensibilisieren. Die Mörburgschule Neuried-Schutterwald habe ebenfalls richtig gehandelt und schnellstmöglich die Eltern informiert.