Nach dem entscheidenden Spiel ließen die Altenheimer Spieler ihren Emotionen freien Lauf. Foto: Wendling

Es ist vollbracht: Südbadenligist TuS Altenheim ist am Donnerstagabend den letzten Schritt gegangen und hat souverän die Meisterschaft klargemacht. Der Rest war grenzenloser Jubel.

Südbadenliga, Meisterrunde: TuS Altenheim – SG Kappelwindeck/Steinbach 26:20 (15:9). In Altenheim wird ab Herbst erstmals nach acht Jahren wieder Oberliga-Handball gespielt. Am Donnerstag nutzten die Hausherren den sprichwörtlichen zweiten Matchball zum vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft. Gleichzeitig revanchierte sich der Riedverein für die Niederlage gegen die SG Kappelwindeck, die vergangenen Samstag das Ende einer monatelangen Serie von zuvor 16 Siegen in Folge bedeutet hatte.

Rund 300 begeisterte Zuschauer in der Herbert-Adam-Halle jubelten Spielern zu, "die sich in den vergangenen anderthalb Jahren als Mannschaft gefunden haben. Ich bin echt stolz auf die Jungs", sagte Trainer Stefan Bayer. Schmerzte die Niederlage vom Sonntag zwar, "haben alle das ganz schnell abgehakt. Umso größer war die Motivation, es heute zu packen. Die Kulisse in der Halle hat dann auch noch ihren Teil dazu beigetragen", so Bayer.

Die Partie entwickelte sich in eine konstante Richtung, über 7:4 (14.) und 14:8 (27.) lagen die Hausherren zur Pause bereits mit sechs Treffern in Führung. Nach dem Seitenwechsel nahm der Unterschied zwischen den Teams schnell deutlichere Formen an. Neun Treffer waren es beim 20:11 (41.), ehe die Gäste nochmals alle Anstrengungen unternahmen und bis auf vier Treffer beim 22:18 (49.) verkürzten. Allein, der unermüdliche Gerry Sutter & Co. ließen sich nicht mehr stoppen auf dem Weg zum letztlich sicheren Sieg.

Für den TuS bedeutete der Sieg den entscheidenden Dominostein in einem Bild, das der Kader trotz vieler Höhen und einiger Rückschläge abseits des Feldes in der laufenden Runde konsequent weiter kreierte. Bayers Kader wurde immer wieder durch Verletzungen von Leistungsträgern wie Kapitän Jan Meinlschmidt, Luca Barbon (beide Kreuzbandriss), Marvin Schilling oder David Teufel nebst Corona-Auswirkungen durchgeschüttelt.

Stefan Bayer betont den Spirit im Meisterteam

Vom Kurs abbringen ließ man sich dennoch nie, wie Bayer hervor hebt: "Was diesen Kader ausmacht, ist sein unglaublicher Spirit, dieser unbedingte Wille, sich durch nichts und niemanden unterkriegen zu lassen. Das war gegen Kappelwindeck so, aber auch in allen anderen vergleichbaren Situationen dieser Saison."

Dass mitten in der Saison auch noch nahezu reibungslos die Abwehrformation auf eine nochmals offensivere 4:2-Variante umgestellt wurde, um angesichts hoher Gegner-Qualität einen weiteren taktischen Pfeil im Köcher zu wissen, belegt ebenso die riesige Motivation des Teams.

Apropos Gegner-Qualität: Trotz Konkurrenten wie der hoch gehandelten SG Muggensturm/Kuppenheim, dem TV Oberkirch oder auch der SG Kappelwindeck/Steinbach – "wir haben sämtliche starken Konkurrenten besiegt, daher sind wir auch ein verdienter Meister", ließ Trainer Bayer keinen Zweifel daran, sich über das Erreichte enorm zu freuen.

Gestern genoss der Altenheimer Meisterkader nach einer wie zu erwarten kurzer Nacht vergnügliche Stunden in des Trainers Garten-Areal. "Ich weiß gar nicht, wie ich die wieder los werden soll. So viel Bier hab’ ich gar nicht da", scherzte der Gastgeber Bayer, der sich nun auf die anstehenden Aufgaben freut. "Die Oberliga ist jetzt noch ein ganzes Stück weit weg. Wir freuen uns erst einmal auf die noch ausstehenden Spiele, diese Saison wollen wir im bestmöglichen Sinne sportlich abschließen."Altenheim: Wilhelm – Sutter 9/5, Teufel 1, Kugler 4, Rudolf, Gieringer 2, Glunk 5, Heitz 2, Biegert 3, Schnaitter, Michel, Ammel.