Sabine Held-Ehrhardt, Schulamt Offenburg (von links), Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker, Staatssekretärin Sandra Boser, Schulleiterin Anja Strittmatter, Ministerin Marion Gentges, Naturpark-Umweltpädagogin Manuela Riedling und Bürgermeister Siegfried Scheffold freuen sich über die Zertifizierung der Wilhelm-Hausenstein-Schule zur Naturpark-Schule. Foto: Kornfeld

Jetzt ist es offiziell: die Wilhelm-Hausenstein-Schule ist Naturparkschule. Siegfried Scheffold überreichte als stellvertretender Vorsitzender des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und Bürgermeister die Urkunde an die Schulleiterin.

Hornberg. Scheffold begrüßte unter anderem die badenwürttembergische Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges (CDU) und Sandra Boser (Grüne), Staatssekretärin für Kultus, Jugend und Sport, aus diesem Anlass in der Schule.

Er überreichte auch eine Plakette, die schon nach außen den neuen Status der Schule zeigen wird. Es sei bereits die 13. Schule, die im Naturpark Mitte-Nord ausgezeichnet wird, so Scheffold. "Das ist eine tolle Sache und ein Grund zur Freude", betonte er. In diesem Jahr werde voraussichtlich schon die 20. Naturpark-Schule ausgezeichnet.

Modernisierung ist abgeschlossen

Als Sandra Boser vor zwei Jahren die Schule besichtigte, habe es drei wichtige Themen gegeben, rief Scheffold in Erinnerung. Erstens die Modernisierung des Schulgebäudes, die nun mit Hilfe des Landes fast abgeschlossen sei. Zweiten stand die Digitalisierung auf der Agenda, diese sei bestens gelungen und als drittes die Naturparkschule. Im Dezember 2018 sei das Konzept in der Lehrerkonferenz vorgestellt worden, von Seiten des Gemeinderats positiv aufgenommen worden und dann wurden Gelder zur Verfügung gestellt. Als stellvertretender Vorsitzender des Naturparks informierte er darüber, dass das Geld für die sieben Naturparke in Baden-Württemberg sehr knapp sei.

Es gebe auch in Hornberg viele Kinder mit Migrationshintergrund. Für sie sei es enorm wichtig, mit der Landschaft, der Natur, der Kultur und den Bräuchen vertraut zu werden. Das werde durch die Naturparkschulen umgesetzt.

Marion Gentges ließ es sich nicht nehmen, die Auszeichnungsfeier in ihrem Wahlkreis zu besuchen. Mit der Auszeichnung sei klar erkennbar, dass die Wilhelm-Hausenstein-Schule etwas Besonderes bietet. "Erleben, begreifen, verstehen" sei ein Motto der Naturparkschulen. Die Schüler gehen hinaus, beispielsweise in Wald, um die Dinge im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen: "Da bleibt mehr hängen als Dreck am Pullover", so die Ministerin. Auch sie wies auf die Bedeutung des Konzepts der Naturparkschulen für Kinder mit Migrationshintergrund hin.

Vor zwei Jahren habe sie sich bei der Besichtigung der Hausenstein-Schule mit Anja Strittmatter und Bürgermeister Scheffold über das Projekt Naturpark-Schule unterhalten, jetzt sei es Wirklichkeit, so Staatssekretärin Boser. Es freue sie immer, Lehrer für ihr Engagement auszuzeichnen.

"Die Bildungsprojekte der Naturparke arbeiten dem Trend entgegen, dass sich Kinder von der Natur, von der Landwirtschaft und von ihren Wurzeln entfernen", so Boser. Die Naturparke würden die im Bildungsplan von 2016 verankerte Leitperspektive der "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) praktisch in die Schulen tragen. Es gehe um das systematische, fächerübergreifende Kennenlernen der Welt. Außerschulische Partner geben dabei ihr Wissen an die Kinder weiter.

"Wir sind stolz darauf, dass unser Projekt in diesem Jahr einen solchen Schub erfährt", freute sich Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker.

Schulleiterin Anja Strittmatter stellte die acht Module der Hausenstein-Schule vor. Die Themen sind: "Das summende Volk – Maja und ihre Freunde" (mit dem Imkerverein); "Kuschelig warm – vom Schaf zur Wolle", "Die geheimnisvolle Welt der Pilze"; "Welche Probleme haben Bäume" (Hasenhof), "Vom Apfel zum Saft" (Hofstelle Lauble, Fohrenbühl) und "Hornberg – einfach sagenhaft" (mit der Narrenzunft).

Strittmatter dankte unter anderem bei der Stadt als Schulträger, bei Sina Schmidt als Beauftragten der Module, bei der Naturpark-Umweltpädagogin Manuela Riedling vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, bei Marion Pätzold, die schon 2016 das Ziel gehabt habe, dass die Schule Naturparkschule wird und beim Lehrerkollegium für das Engagement.

Pilzexpertin Marion Pätzoldbetonte, die Stadt Hornberg sei mit der Naturparkschule, der Pilzschule, dem Waldlehrpfad Hasenhof und dem Naturlehrpfad bestens aufgestellt.

Das Konzept des Naturparks

In Form moderner Heimatkunde werden die Schüler in der Naturparkschule für die Besonderheiten ihrer lokalen Umgebung sensibilisiert und die Themen Natur und Kultur in der schule nachhaltig verankert. Gemäß dem Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung werden den Kindern Gestaltungskompetenzen vermittelt, um ihre Zukunft im Naturpark aktiv und eigenverantwortlich mitgestalten zu können.