Der Friesenheimer Frederik Simak (Mitte) in Diensten des TBV Lemgo traf sich nach dem Spiel mit seinen Fans aus der Heimat. Foto: Privat

Das zweite Pokalfinale in Folge hat Frederik Simak mit dem TBV Lemgo knapp verpasst. Seine Fans aus der Heimat, die auch in Hamburg beim Final-Four-Turnier in der Halle dabei waren, feierten den Friesenheimer Handball-Profi aber trotzdem.

Als Bernhard Eble am Sonntagmittag kurz vor 13 Uhr ans Telefon geht, klingt seine Stimme nicht ganz so wie sonst. "Ich bin ein bisschen heiser", erzählt der Sportliche Leiter der SG Scutro schmunzelnd. Denn mit insgesamt rund 15 Ortenauern hat sich Eble am Freitag auf den Weg in Richtung Hamburg gemacht. Ihr Ziel: der Höhepunkt im deutschen Vereinshandball, das Final-Four-Turnier des DHB-Pokals.

In der Hansestadt feuerten sie den TBV Lemgo und vor allem den Friesenheimer Frederik Simak an. Der 24-Jährige hatte es zum zweiten Mal in Folge mit seinem Team nach Hamburg geschafft, vor 13 000 Fans hofften die Lipperländer auf die Wiederholung des Überraschungstriumphs aus dem Vorjahr.

Gekleidet mit dem Lemgo-Trikot mit der Nummer 8 – Simak trägt diese beim TBV – feuerte die Scutro-Fankolonie Lemgo aus der ersten Reihe des Fanblocks an. Wie leidenschaftlich Simaks persönliche Fans dabei mitfieberten, beweist auch ein Kurzvideo, das der TBV Lemgo am Sonntag auf seinem Instagram-Kanal verbreitete. Dabei im Fokus: die Scutro-Spieler Sascha Rauer und Hendrik de Weijer, die auch am Samstag mehrfach während der Live-Übertragung bei "Sky" groß eingeblendet wurden.

60 Minuten lang zitterten Eble, Rauer und Co. mit Lemgo mit, die dem Rekordpokalsieger THW Kiel die gesamte Spielzeit über alles abverlangten. "Es war ein tolles und richtig spannendes Spiel", sagte Eble am Sonntag rund 30 Minuten vor dem Finale, in dass es Lemgo in diesem Jahr jedoch trotz der Anfeuerungsrufe von Simaks Freunden nicht geschafft hatte.

Simak zeigt gegen Kiel vor allem in der Abwehr eine starke Leistung

Im Duell mit dem späteren Sieger Kiel spielte der 24-Jährige, der im Jahr 2020 von den Füchsen Berlin nach Lemgo gewechselt war, fast die gesamte Zeit über – nur manchmal wurde er von seinem Trainer Florian Kehrmann in der Abwehr geschont. Im Angriff war der Friesenheimer Rückraumspieler erneut fast durchgehend als Kreisläufer im Einsatz, sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit war er der erste Torschütze für sein Team.

Und auch in der Abwehr war Simak am Samstag stark. "Harald Reinkind tut sich gegen Simak schwer", analysierte Kommentator Markus Götz nach rund 15 Minuten, in denen Simak auf der Halbposition immer wieder seine Abwehrstärke unter Beweis gestellt hatte. Dass Simak und seine Kollegen am Ende jedoch knapp mit 28:26 gegen Kiel scheiterten, lag vor allem an Niklas Landin. Der THW-Keeper vernagelte am Ende sein Tor nahezu, weder Simak noch Tim Suton, der in seiner Jugend in Willstätt spielte, konnten den Dänischen Welthandballer bezwingen.

Nach dem Spiel traf Simak dann seine persönlichen Fans auf der Tribüne, auch das Abendprogramm gestalteten die Ortenauer gemeinsam. Für die Fankolonie aus der Ortenau ging es dann am Sonntag wieder in die Halle zum Finale, die Heimfahrt in die Ortenau ist für den heutigen Montag geplant, so Eble.

Am Wochenende wird dann auch wieder das Lemgo-Trikot gegen das Scutro-Dress getauscht. Denn am Freitag kommt es in der Offohalle zum Topspiel gegen die SG Freudenstadt/Baiersbronn. Bis dahin dürften sich dann auch die Stimmbänder der lautstarken Lemgo-Fans aus der Ortenau wieder weitestgehend erholt haben.