Für rund 300 Rentner und Kinder ohne Eltern, die aus der Ukraine geflüchtet sind, ist das Sozialamt aktuell zuständig. Foto: Symbolfoto: Archiv

Das Amt für Soziales und Versorgung hat derzeit sehr viel Arbeit. Die Mitarbeiter stellen die finanzielle Versorgung von Rentnern und Kindern ohne Eltern, die aus der Ukraine geflüchtet sind, sicher. Dafür wurde nun ein Ukraine-Team gebildet.

Ortenaukreis - Flüchten Menschen aus der Ukraine in den Ortenaukreis, erhalten sie Unterstützung. Bis vor kurzem war noch das Migrationsamt für alle Ukraine-Flüchtlingen zuständig. Seit dem 1. Juni gibt es jedoch eine Änderung in der Zuständigkeit, die derzeit bei den Mitarbeitern des Amts für Soziales und Versorgung und der Kommunalen Arbeitsförderung zu einer hohen Arbeitsbelastung führt. Um die vielen Anträge schnell bearbeiten zu können, wurde für die Abläufe ein spezielles Ukraine-Team gebildet.

Seit dem 1. Juni stellt das Amt für Soziales und Versorgung im Landratsamt den finanziellen Lebensunterhalt für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind und das Rentenalter erreicht haben sowie Kinder, die "unbegleitet" – also ohne Eltern – geflüchtet sind, sicher.

Existenzminimum soll gesichert werden

Menschen, die als erwerbsfähig gelten und in Deutschland auch eine Arbeitsstelle annehmen könnten, erhalten staatliche Leistungen von der Kommunalen Arbeitsförderung (KOA), teilt das Landratsamt mit.

Durch die große Anzahl an neuen Anträgen stünde das Amt für Soziales und Versorgung vor einem großen Mehraufwand, teilt Amtsleiterin Ingrid Oswald mit. "Dennoch bleibt unser vorrangiges Ziel, schnellstmöglich die Versorgung durch existenzsichernde Leistungen sicherzustellen", sagt sie. Dazu würden die Übernahme der Kosten für Lebensunterhalt und Unterkunft, Hilfe zur Pflege und Kosten der Krankenbehandlungen zählen. "Wir stellen das Existenzminimum von Menschen sicher, die über unzureichende Mittel verfügen und die dem Arbeitsmarkt nicht oder nicht mehr zur Verfügung stehen", erklärt die Amtsleiterin.

Neben der Bildung des Ukraine-Teams, soll eine Hotline eingerichtet werden. Flüchtlinge könnten außerdem auch die Online-Anträge nutzen, die auf der Homepage des Ortenaukreises zur Verfügung stehen. "Aufgrund der hohen Antragszahlen kann es leider dennoch zu Verzögerungen in der Bearbeitung kommen", so Karin Forkert, die in Offenburg das zuständige Sachgebiet leitet.

Amt ist aktuell für 300 Geflüchtete zuständig

Die große Anzahl an zusätzlichen Fällen werde zentral in Offenburg bearbeitet. Aktuell seien rund 4000 hilfesuchende ukrainische Menschen im Ortenaukreis angekommen, für rund 300 Menschen sei das Amt für Soziales und Versorgung zuständig. Die Verlegungen aus den Landeserstaufnahmeeinrichtungen in den Ortenaukreis würden mehrmals wöchentlich mit sehr kurzer Vorbereitungszeit erfolgen. "Die zuständigen Kolleginnen und Kollegen stellen sich Tag für Tag auf neue Situationen ein und setzen bei anhaltend hoher Belastung alles daran, um den Flüchtlingen schnelle Hilfe zukommen zu lassen", betont Amtsleiterin Oswald.

So können die Anträge schneller bearbeitet werden

Damit die Antragsbearbeitungen schneller erfolgen können, richtet Sachgebietsleiterin Karin Forkert an die Flüchtlinge und die Betreuenden die Bitte, folgende Hinweise zu beachten: In den Antragsunterlagen sollten möglichst präzise Angaben gemacht werden. Insbesondere genaue Auskünfte zu der Wohnsituation seien enorm wichtig. Informationen, mit welchen Personen man sich in einer Wohnung aufhalte, seien erforderlich, damit die Leistungen zu den Kosten der Unterkunft korrekt ermittelt werden könnten. Da die Leistungen auf ein Bankkonto überwiesen werden, müsse ein Bankkonto in Deutschland eingerichtet und die entsprechenden Kontodaten mitgeteilt werden.

Für die Anmeldung bei einer Krankenversicherung müsse mitgeteilt werden, auf welche die Wahl falle. Umzüge und Änderungen in der Belegung der Wohnung müssten umgehend dem Sozialamt mitgeteilt werden. Außerdem sei es, im Fall einer Rückkehr in die Ukraine, hilfreich, dies ebenfalls zeitnah mitzuteilen. Wer Fragen zu den Anträgen hat, kann sich per E- Mail an sozialamt@ortenaukreis.de wenden.