Darija (vorne links) aus der Ukraine hat einen Treppenlift bekommen. Darüber freuen sich (von links): Hans-Peter Dufner von der Firma Elza, Nicola Heckner, Elena, Bruno Metz, Sabrina Grether von der Firma Stufenlos und Flüchtlingsbetreuerin Olga Burghart. Foto: Decoux

In Ettenheim ist die Hilfsbereitschaft für ukrainische Kriegsflüchtlinge groß: Die 25-jährige Darija bekommt durch einen Treppenlift und einen Rollstuhl mehr Mobilität.

Ettenheim - Gleich zwei besondere Spenden für ukrainische Flüchtlinge veranlassten Bürgermeister Bruno Metz im Rahmen einer Pressekonferenz zu einer Danksagung an die Ettenheimer Bevölkerung. Treffpunkt war das Verwaltungsgebäude der St. Landolin-Heimschule am östlichen Stadtrand. In den bislang leerstehenden ehemaligen Personalwohnungen sind dort jetzt insgesamt 15 ukrainische Flüchtlinge untergebracht. Auch Mutter Elena samt Tochter Darija und Sohn Timo leben nun dort.

Problematisch an der Wohnung war jedoch, dass die 25-jährige Darija zwar hochintelligent, jedoch krankheitsbedingt schwer körperbehindert. Die neu bezogene Wohnung im ersten Stockwerk konnte sie bislang nur mühsam mit Hilfe verlassen. Die Treppe war für die junge Frau ein Hindernis.

Das hat jetzt die Karlsruher Lift-Firma Stufenlos mit dem kostenlosen Einbau eines Treppenliftes kurzerhand geändert. Jetzt kann Darija mit dieser Hilfe das Gebäude per "Umsteigen" auf das Transportgerät wesentlich einfacher verlassen und natürlich auch wieder zurückkommen. "Für uns war es nach Anruf eines Mitarbeiters selbstverständlich, dort konkret einen kleinen Beitrag zur selbstständigeren Lebensführung zu leisten", erklärt Firmengeschäftsführerin Sabrina Grether.

Mutter und Tochter freuten sich sichtlich über die jetzt größere Mobilität sowie über einen noch für den gleichen Nachmittag angekündigten neuen behindertengerechten Rollstuhl. Mutter Elena hat natürlich längst das deutsche Wort "Danke" in ihren Wortschatz aufgenommen. Sie brachte per Übersetzung ihre Riesen-Freude über die in Ettenheim erfahrene Unterstützung zum Ausdruck, samt spürbar großer Sympathie gegenüber der Bevölkerung. In ihrer Danksagung schloss sie auch Landolin-Realschulrektorin Nicola Heckner mit ein. Dank der Realschulrektorin hatten die bisher leer stehenden Wohnungen im Verwaltungsgebäude schnell und unbürokratisch bezogen werden können.

Flüchtlinge erhalten zehn neue Matratzen

Ebenfalls ein Dank erhielt der pensionierte Altdorfer Arzt Hans-Peter Dufner. Er hatte seine privaten Verbindungen zum Elzacher Matratzenhersteller "Elza" spielen lassen, der daraufhin spontan bislang zehn fabrikneue Matratzen und dazugehörige Bettwaren gespendet hatte. Das werden nicht die letzten gewesen sein, kündigte der Hersteller an, falls die Flüchtlinge in Ettenheim noch mehr bräuchten.

Der Bürgermeister geht davon aus, dass in Ettenheim auf jeden Fall weitere Unterbindungskapazitäten gebraucht werden, wenn das Land seine angekündigten Kontingent-Zuweisungen auf die Gemeinden verteilt hat.

Flüchtlinge in Ettenheim

Aktuell sind in Ettenheim 130 ukrainische Kriegsflüchtlinge als Ankömmlinge bekannt, darunter befinden sich auch 50 Kinder. Die Schulkinder konnten teils schon in Schulen untergebracht werden. An weiteren Lösungen für dauerhafte Betreuungsmöglichkeiten wie etwa in Kindertagesstätten wird noch seitens der Gemeinde gearbeitet.