Das Storchenpaar auf der St. Laurentius-Kirche könnte fürs kommende Jahr eine Nisthilfe bekommen. Foto: Schrader

Rund um die Themen Haus der Pfarrgemeinde und Störche haben sich die Geistlichen in Oberwolfach und Wolfach ausgetauscht. Eine Nisthilfe könnte fürs kommende Jahr die Lösung für die Pech-Vögel sein.

Oberwolfach. Nach monatelangem Streit um das Haus der Pfarrgemeinde hatte die Seelsorgeeinheit an Wolf und Kinzig vor einigen Wochen gemeinsam mit der Caritas einen Kompromiss geschlossen (wir berichteten mehrfach). Nun war unter anderem das Gebäude erneut Thema in der Sitzung des Pfarrgemeinderats am Donnerstagabend.

Treffen mit Gruppen des Hauses der Pfarrgemeinde: "Wir haben mit den Gruppierungen, die die Räume regelmäßig für Treffen oder Sportveranstaltungen nutzen, einen Termin für ein Treffen ins Auge gefasst. Sie bekommen bald eine persönliche Einladung", berichtet Pfarrer Hannes Rümmele auf Nachfrage. Für ihn sei aber eigentlich erst einmal "die Luft und Brisanz raus", weil lediglich der kleine Raum im Erdgeschoss, den die Krabbelgruppe nutzt, und der Raum der KFD-Frauengemeinschaft vermietet werden. Mit beiden sei die Kirche ohnehin schon im Gespräch gewesen. Abgesehen von dem Streit um die Räume wolle er auch wissen, was die Menschen in Oberwolfach bewegt und sich mit ihnen austauschen.

"Wenn die Gruppierungen noch etwas brauchen, um zum Beispiel ihr Material aufzubewahren, dann schaffen wir das von der Kirche aus an. Das war aber auch schon vorher so", sagt der Pfarrer.

Nisthilfe für Störche prüfen: Nachdem das Nest des Wolfacher Storchenpaars nun kaputt gegangen ist, haben die Mitglieder des Gremiums auch die Frage nach einer Nisthilfe diskutiert. "Die Frage ist nicht, ob Störche oder keine Störche. Die Tiere sind da und nun geht es darum, ob wir sie mit einer Nisthilfe beim Nestbau unterstützen können", äußert sich Rümmele zu diesem Thema.

In der kommenden Woche werde der Hausmeister der St. Laurentius-Kirche in Wolfach zunächst prüfen, ob der Kirchturm überhaupt ein solches bis zu zwei Tonnen schweres Nest mit Gestell tragen könnte. "Wir wollen hier schließlich nicht den schiefen Turm von Wolfach."

Falls es möglich wäre, solle die Nisthilfe wegen des Sparkurses der Kirche aber ausschließlich durch Spenden finanziert werden. "Wir können nicht unsere Gebäude vermieten und andererseits für mehrere Tausend Euro eine Nisthilfe für zwei Störche anschaffen", betont der Pfarrer.

n Kapelle St. Jakob zukunftsfähig machen: Der Förderverein der Kapelle St. Jakob hat am gestrigen Freitag seine erste Versammlung gehabt. Darüber werden wir noch berichten. Dass die Kapelle verkauft wird, stand allerdings nie zur Debatte, so Rümmele. Der Verein sei gegründet worden, um die Kapelle und vor allem das Mesnerhaus nebenan mit der Ferienwohnung und dem Zuhause von Einsiedler Bruder Otto zukunftsfähig zu machen.

"Wir brauchen zum Beispiel eine neue Heizung für die Wohnung im ersten Stock. Hier kommen zum Beispiel regelmäßig Ordensausbilder aus Frankreich oder ein schwäbischer Herrenstammtisch her, um Ruhe und Kraft an diesem jahrhundertealten Ort zu tanken", berichtet Rümmele. Auch Kleinigkeiten wie das Anzünden einer Kerze in der Kapelle oder Postkarten mit kirchlichen Sätzen darauf würden den Ort touristisch attraktiv machen, ohne den spirituellen und geistigen Weg der Besucher zu stören.

Vermietung des Pfarrhauses Oberwolfach

Im vergangenen Jahr sei bereits eine Ladestation für Elektrofahrräder bei der Kapelle am Waldrand installiert worden, denn der auch für Stadt und Pilger wichtige Ort soll noch viele weitere Jahrzehnte lang besucht werden.

Das neben dem Haus der Pfarrgemeinde in Oberwolfach gelegene Pfarrhaus wird ebenfalls an die Caritas vermietet. Im Erdgeschoss und im Obergeschoss befinden sich je vier Räume und ein Bad, die die Caritas für ihre Angestellten nutzen will.