Steigt der TuS Schutterwald aus der Oberliga ab, hätte das auch Einfluss auf die Abstiegsregelungen in der Südbaden- und Landesliga. Foto: Wendling

Aufgrund größerer Ligen und der Gefahr von Spielabsagen hatte der Verband 2020 einen neuen Modus eingeführt. Für die kommende Saison gibt es jedoch die Tendenz zur Rückkehr zum alten System.

Auch wenn noch drei Spieltag zu absolvieren sind, so lässt sich wohl eines mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen: die diesjährige Handball-Saison wird sportlich beendet, es muss nicht ein drittes Mal abgebrochen werden. Darüber freut man sich natürlich auch beim Südbadischen Handballverband (SHV). "Ich denke, wir sind im Aktivenbereich sehr gut durchgekommen", sagt SHV-Vizepräsident Ansgar Huck.

Ein wichtiger Baustein war dabei der veränderte Modus, in Südbaden- und Landesliga wurde jeweils mit zwei Gruppen begonnen, die Entscheidungen werden derzeit in Meister- und Abstiegsrunde getroffen. "Es war die einzig richtige Entscheidung", ist Huck überzeugt. Denn durch das neue System wurde die Anzahl der Spiele verringert, auch eine kurze Zwangspause vor Weihnachten und so manche Spielverlegung konnten so abgefedert werden. Auch von den Vereinen habe man in der Mehrzahl positive Rückmeldung für das System erhalten, das erst durch die Corona-Pandemie auf den Tisch kam, so Huck.

Ein Zukunftsmodell wird es jedoch wohl eher nicht werden, schon in der neuen Saison könnten die SHV-Ligen zurück zum alten Ligen-Modell gehen. "Es gibt die Tendenz zur Rückkehr", bestätigt SHV-Vizepräsident Huck, auch wenn die endgültige Entscheidung noch nicht gefallen ist. Doch durch die diesjährige Abstiegsregelung werden die Staffeln wieder auf Normalgröße zurückgefahren, sodass es nicht mehr Spiele geben wird, als vor der Saison 2019/20. In dieser gab es bekanntlich nur Aufsteiger – aber keine Absteiger. Die Folge waren teilweise größere Ligen als üblich.

Durch die nun geplante Verkleinerung der Ligen ergeben sich für den Saisonendspurt vor allem im Abstiegskampf ein paar spannende Konstellationen. So muss etwa der TuS Ringsheim in der Abstiegsrunde der Landesliga Nord Platz zwei belegen, um den Klassenerhalt ganz sicher zu haben. Der Drittplatzierte muss unter Umständen in die Relegation mit dem Viertletzten aus der Süd-Abstiegsrunde. Diese Entscheidungsspiel würde jedoch nur dann notwendig, wenn der TuS Schutterwald aus der Oberliga in die Südbadenliga absteigen muss – derzeit steht der TuS auf einem Abstiegsplatz.

Wenn sich die Ringsheimer also nicht auf Schützenhilfe verlassen wollen, sollten sie ihre beiden Spiele gegen den schon feststehenden Absteiger Sinzheim gewinnen – dann wären sie sicher gerettet. Auch auf die Südbadenliga hätte ein möglicher Abstieg der Schutterwälder Einfluss. Denn die Zahl der Absteiger würde sich dann von drei auf vier erhöhen. Der HTV Meißenheim ist dementsprechend noch nicht aus dem Schneider, hat als derzeit Dritter der Abstiegsrunde jedoch den Klassenerhalt in der eigenen Hand. Die Gefahr eines fünften Absteigers aus der Südbadenliga droht indes nicht. Denn die Schutterwälder sind der einzige südbadische Vertreter in der Oberliga, der noch in Abstiegsgefahr schwebt.

Offen ist derzeit noch, ob in der kommenden Saison wieder eine Aufstiegsrelegation für Tabellenzweite eingeführt wird. In dieser Saison wurde darauf verzichtet, um die Ligen wieder zu verkleinern. Wenn die Staffeln künftig wieder ihre normale Größe haben, wäre eine Relegation wieder denkbar. Das bestätigt auch SHV-Vizepräsident Huck. Final entschieden sei aber auch hier noch nichts.