Mit Schwung und Begeisterung befasst sich das Ensemble Cum Jubilo mit geistlicher Vokalmusik aus frühen mittelalterlichen Handschriften. Foto: Festival Voix & Route Romane Foto: Lahrer Zeitung

Chöre: Festival Voix & Route Romane vom 30. August bis 22. September im Elsass

Elsass . Das Festival Voix & Route Romane steht in diesem Jahr unter dem Titel "Mirabilia – Les domaines du merveilleux au Moyen Âge (Die Domänen des Wunderbaren im Mittelalter)". An vier Wochenenden, vom 30. August bis 22. September, werden Konzerte mittelalterlicher Vokalmusik in romanischen Kirchen des Elsass, von Straßburg bis nach Metz angeboten.

Mittelalterliche Manuskripte sind voll von erstaunlichen Kreaturen, Wundern und anderen überraschenden Phänomenen. Als Wunder galt damals was erstaunt, nicht verständlich erscheint aber auch das Unmögliche und Ungeheuerliche. Die Grenzen zwischen Natürlichem und Übernatürlichem waren fließend. Im Festival-Programm finden sich daher ein Bestiarium, Metamorphosen, Zaubersprüche, Liebhaber und alle Arten von Wundern.

Das Ensemble "Miroir de Musique" aus Basel widmet sich der Liebeslyrik im burgundischen Lied des 15. Jahrhunderts (30. August, Église Saint-Étienne Straßburg). In Ottmarsheim befasst sich das Frauen-Vokalensemble Mora Vocis mit Wunderwerken aus Frauenhand, Kompositionen von Kassia von Konstantinopel bis Hildegard von Bingen (31. August, Église Saints-Pierre-et-Paul). In Surbourg interpretiert das Trio Peregrina Musiken für den heiligen Nikolaus (1. September, Église Saint-Arbogast). In Guebwiller gastiert Hesam Naseri. Mit seinem Ensemble Novak stüzt er sich auf das Oeuvre von Safi al-Din al-Urmani (6. September, Dominicains de Haute-Alsace), während sich La Fonte Musica mit "Metamorfosi Trecento" auf Entdeckungsreise in das Italien des 14. Jahrhunderts begibt (7. September, Eglise Saint-Trophime). "Cluny und Citeaux – Extase und Askese" ist das Thema der Tübinger Formation Ordo Virtutum in Marmoutier (8. September, Eglise Saint-Martin). Cum Jubilo versucht in Rosheim mit "Frauenliebe" einen Zugang zum mittelalterlichen Feminismus zu schaffen (14. September, Eglise Saints-Pierre-et-Paul). In Haguenau spiegelt Canticum Novum mit "Alabassama" die Welt des Wunderbaren im Zeichen der Marien-Wunder wider (14. September, Eglise Saint-Georges). Das Ensemble Ars Choralis Coeln nimmt sich in Metz mit "Ay, Santa Maria" einer Sammlung iberischer Gedichte sowie dem "Llibre Vermell de Montserrat" an, das sich teilweise sogar zum Tanzen eignet (21. September, Eglise romane Saint-Pierre-aux-Nonnains). Zum Abschluss hat Brigitte Lesnes aus dem Themenkreis Bestarium ein Programm mit Musik des 13. und 14. Jahrhunderts zusammengestellt, das sie mit der Maîtrise des Straßburger Konservatoriums in Saint-Dié-des-Vogeses auf die Bühne bringt (22. September, Eglise Notre-Dame-de-Galilée).

Weitere Informationen: www.voix-romane.com