Montpelliers Valentin Porte (links) im Anflug auf die Deckung von Pick Szeget. Am Ende setzte sich der Franzose mit seinem Team knapp gegen die Ungarn durch. Foto: Jordhery Foto: Lahrer Zeitung

Handball: Französischer Rekordmeister bezwingt im Finale des Eurotournoi in Straßburg Pick Szeget mit 27:25

Der französische Spitzenklub Montpellier hat die 26. Auflage des Eurotournoi in Straßburg gewonnen. Nach hartem Kampf setzten sich die Südfranzosen im Finale gegen den ungarischen Vertreter Pick Szeget knapp mit 27:25 (14:13) durch.

Während sich Minuten vor dem Anpfiff des Endspiels die Nervosität seiner Mitspieler durch manschinenartiges Prellen der Bälle äußerte, war Fredric Pettersson die Ruhe selbst. Der schwedische Kreisläufer, der erst seit 2018 bei Montpellier unter Vertrag steht, studierte in den Katakomben der Straßburger Rhénus-Arena in Seelenruhe die bebilderten Anweisungen, wie er sich im Falle eines terroristischen Anschlags zu verhalten habe. Skandinavische Gelassenheit in Reinform.

Im Finale selbst hatten Pettersson und seine Mitspieler mit den nie aufsteckenden Ungarn aus Szeget dann deutlich mehr Mühe als erwartet. Obwohl Montpellier die meisten Schlachtenbummler in Straßburg mobilisieren konnte und die Vorrunde mit zwei deutlichen Siegen gegen Medwedi Tschechow und Benfica Lissabon souverän als Gruppenerster beendet hatte, hielten die "Gäste" gut mit. Vor allem der kroatische Nationalkeeper Mirko Alilovic brachte die Südfranzosen immer wieder mit seinen Paraden zur Verzweiflung. Beim Stande von 6:5 für die Ungarn scheiterte erst Montpelliers Linksaußen Hugo Descat und dann im nächsten Angriff auf der rechten Seite Yanis Lenne an der Reaktionsfähigkeit des Zwei-Meter-Hünen. Im Gegenzug schlugen dann stattdessen die Gäste zum 7:5 zu. Doch das wollte der französische Rekordmeister nicht auf sich sitzen lassen. Mit drei Toren in Serie meldete sich Montpellier zurück. Als Sprungwunder Melvyn Richardson, Sohn von Welthandballer Jackson Richardson, nur Sekunden nach seiner Einwechslung auf 10:8 erhöhte, stand die Halle Kopf. Die Gäste schwächten sich in dieser Phase durch viele unnötige Zeitstrafen auch noch selbst. Und dennoch blieben sie dran. Auch weil der Ex-Kieler Joan Cañellas aufseiten der Ungarn einen spektakulärer Kempa für Igor Karlov zum 12:13 auflegte.

Auch im zweiten Durchgang blieb es ein dramatisches Spitz-auf-Knopf-Duell, in dem sich kein Team absetzen konnte. Das bessere Ende hatte dennoch Montpellier für sich und krönte sich wenige Tage nach dem Gewinn des Traumalix-Dolo-Cup in Basel mit dem zweiten Titel der Vorbereitung.

Gruppe 1 Medwedi Tschechow - Montpellier 27:35 (8:16) Medwedi Tschechow - Benfica Lissabon 34:27 (17:14) Montpellier - Lissabon 32:25 (15:10)

Gruppe 2 Elverum - Pick Szeget 32:32 (17:19) Elverum - Nantes 32: 35 (18:13) Nantes - Szeget 25: 40 (13:17) Spiel um Platz 5 Elverum - Lissabon 32:32 (15:13); 6:5 im 7-M-Werfen

Spiel um Platz 3 Nantes - Medwedi Tschechow 35:36 (18:18) Endspiel Montpellier - Szeget 27:25