Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer kommt mit Paris ins Elsass. Foto: Becker Foto: Lahrer Zeitung

Handball: Uwe Gensheimer tritt heute mit dem Starensemble Paris Saint Germain in der Rhénus Sport-Arena an

Heute Abend startet um 18.15 Uhr in der Straßburger Rhénus Sport-Arena das Eurotournoi. Sechs der besten Handballteams der Welt treten beim Mini-Turnier bis Sonntag gegeneinander an. Auch Ex-Löwe Uwe Gensheimer ist mit Paris dabei.

Besser gehts tatsächlich nicht. Mit Montpellier AHB, HBC Nantes, Paris Saint-Germain und Vardar Skopje haben die Macher des Eurotournoi in diesem Jahr das Kunststück vollbracht, gleich alle vier Teilnehmer des Champions League Final Four nach Straßburg zu locken. Komplettiert wird das Feld bei der inzwischen bereits 25. Ausgabe des Vorbereitungsturniers in der Straßburger Rhénus Sport-Arena mit weiteren Hochkarätern: HC Meshkov Brest (Weißrussland) und KC Veszprém (Ungarn) werden ebenfalls auf der Platte stehen.

Den Auftakt machen heute Abend um 18.15 Uhr Uwe Gensheimers Paris Saint-Germain und Meshkov Brest, bevor um 20.30 Uhr in einem rein französischen Duell Champions League-Finalist Nantes auf Montpellier trifft. Am Freitag stehen folgende Paarungen an: Um 18.15 Uhr tritt Nantes gegen Veszprém an und um 20.30 Uhr spielt Paris gegen Vardar Skopje. Gegen Skopje, Champions League-Gewinner von 2017, hatten die französischen Hauptstädter das "kleine Finale" 2018 gewonnen. Am Samstag wird zunächst um 16 Uhr das Finale der Jugendteams ausgespielt, bevor Vardar Skopje um 18.15 Uhr auf Meshkov Brest trifft. Um 20.30 Uhr geht es mit Montpellier gegen Veszprém weiter. Die Platzierungsspiele starten am Sonntag um 13 Uhr. Um 17 Uhr wird die letzte Partie angepfiffen.

Montpellier AHB

Erst vor wenigen Wochen hatte Montpellier beim internationalen Heide-Cup im niedersächsischen Schneverdingen gegen die Füchse Berlin mit 24:30 klar das Nachsehen. Dennoch wird mit den Südfranzosen auch in dieser Spielzeit und beim Eurotournoi wieder zu rechnen sein. Immerhin verfügt das Team von Trainer Patrice Canayer mit dem französischen Nationalkeeper Vincent Gerard, dem argentinischen Spielmacher Diego Simonet, Michael Guigou, Rechtsaußen Valentin Porte oder dem slowenischen Routinier Vid Kavticnik über zahlreiche Spitzenspieler.

HBC Nantes

Auch wenn Dominik Klein nach dem Champions League-Finale seine Karriere beendete, um mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können, ist Nantes noch immer stark besetzt. Auf Linksaußen konnte Klein durch den Spanier Valero Rivera (FC Barcelona) gleichwertig ersetzt werden. Mit dem 24-jährigen französischen Senkrechtstarter Nicolas Tournat, Rückraumspieler Eduardo Gurbindo, dem besten Rechtsaußen der vergangenen Europapokalsaison David Balaguer sowie dem mazedonischen Altmeister Kiril Lazarov verfügt Trainer Thierry Anti immer noch über eine Menge Qualität auf allen Positionen.

Paris Saint-Germain

Thierry Omeyer, Luka und Nikola Karabatic, Sander Sagosen, Uwe Gensheimer oder, ganz neu dabei, Löwe Kim Ekdahl du Rietz. Eigentlich könnte man hier schon aufhören mit der Auflistung, denn jeder einzelne dieser Spieler ist sein Eintrittsgeld ohne Zweifel wert. Wohl kein Verein weltweit verfügt über derartig viel Qualität wie der französische Triple-Sieger der letzten Saison. Und dennoch war der Star der Truppe eigentlich lange Jahre der Trainer: Das Kieler Urgestein Noka Serdarusicć hatte drei Jahre lang an der Seine das Sagen, bevor er vor der Saison vom Ex-Coach von Vardar Skopje, dem Spanier Raúl González, abgelöst wurde. Vom Spanier erhoffen sich die katarischen Geldgeber endlich den Gewinn der Champions League. Und sicherlich auch einen Triumph in Straßburg

Vardar Skopje

Das mazedonische Spitzenteam gewann in der Saison 2016/17 sensationell die Champions League. In den Reihen der Mazedonier sorgen neben einem wurfgewaltigen Rückraum vor allem die beiden Außen für ordentlich Unruhe. Auf Links spielt der wendige russische Nationalspieler Timur Dibirov, auf der rechten Seite ist der Kroate Ivan Cupic eine Bank.

HC Meshkov Brest

Der weißrussische Meister trifft in Straßburg auf einige Gegner, die er bereits in einigen Wochen in der Champions League wiedertrifft. Denn in der Gruppe A muss Brest unter anderem gegen Vardar Skopje, Veszprém, und Montpellier antreten. Eine Hammergruppe. Die weißrussen haben gerade erst den Vertrag mit ihrem torgefährlichen Spielmacher Artsiom Kulak bis 2021 verlängert.

KC Veszprém

Mit dem spanischen Torwart-Altmeister Arpad Sterbik, den es vor der Saison von Vardar Skopje nach Ungarn zog, verfügt der 25fache nationale Meister und 27malige Pokalsieger über eine echte Mauer im Tor, an der seit rund eineinhalb Jahrzehnten die gegnerischen Schützen regelmäßig abprallen. 2002, 2015 und 2016 erreichte Veszprém das Finale der Königsklasse. Gewinnen konnten die Ungarn dort allerdings noch nie. In diesem Jahr startet der gut betuchte Verein deshalb einen neuen Anlauf.

Seit 1994 gibt es vor dem Saisonstart das jährliche Straßburger Turnier, das eigentlich für Vereinsmannschaften gedacht ist. Alle vier Jahre mutiert das Eurotournoi allerdings zum Testlauf für Nationalmannschaften auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen. Die letzten viermal gewann das französische Team die Trophäe. Letztmals hatte das Turnier vor neun Jahren ein deutsches Team gewinnen können. Der damalige deutsche Vizemeister HSV Hamburg besiegte im Finale den französischen Meister Montpellier mit 29:26. Die Rhein-Neckar Löwen beendeten das Turnier in dem Jahr auf dem fünften Platz – Uwe Gensheimer, seinerzeit noch bei den Löwen aktiv, sicherte sich die Torjägerkrone.