Marion Gentges besuchte gemeinsam mit Yannick Bury (rechts), Bewerber um die CDU-Bundestagskandidatur im Wahlkreis Emmendingen-Lahr, WVT Veranstaltungstechnik in Steinach. Foto: Kleinberger

Veranstaltungsbranche liegt weiter brach. Betroffene wenden sich an CDU-Landtagsabgeordnete.

Steinach - Die Veranstaltungsbranche ist von den Einschränkungen der Corona-Pandemie besonders betroffen. Betroffene haben jetzt mit der CDU-Landtagsabgeordneten Marion Gentges diskutiert.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Die Lagerhalle von WVT im Steinacher Interkom ist voll. Bühnenelemente, Licht, Kabel - was normalerweise derzeit auf diversen Veranstaltungen im Einsatz wäre, ist eingelagert. Mit dem Verbot von Großveranstaltungen liegt nicht nur der kulturelle Bereich brach, sondern auch alles, was "drumherum" geschieht. Hans-Jörg Gstädtner von der Steinacher CDU hatte den Besuch von Gentges organisiert. Er erklärte, er erlebe derzeit "hautnah", wie schlecht es der Veranstaltungstechnik und ihren Nachbarbranchen geht. Sein Sohn arbeitet selbst bei WVT.

Einheitliches Konzept für Veranstaltungen

Bevor Gentges auf die einzelnen Punkte einging, hatten drei Vertreter der gebeutelten Branche Gelegenheit, ihre Sorgen und Nöte zu äußern. Hausherr Jürgen Wussler machte den Anfang.

Der Betrieb sei mehr oder weniger komplett heruntergefahren, so Wussler. Für die Maßnahmen habe er natürlich Verständnis, aber Fakt sei, dass er keine Arbeit mehr habe. Dazu käme, dass Förderungen nicht auf die Veranstaltungsbranche passten. Außerdem wünsche er sich mehr Aufklärung darüber, warum die Maßnahmen so sind, wie sie sind.

Peter Jehle, Neomy Veranstaltungstechnik in Hohberg, forderte ausgereiftere Hygienekonzepte. "Es ist zum Beispiel völlig unklar, was genau ›gut belüftet‹ in der Gastronomie bedeuten soll. Jede Gemeinde kann die Auflagen so auslegen, wie sie will", meinte er. Er regte an, dass sich die Entscheider mit Branchenvertretern zusammensetzen sollten, um ein einheitliches Konzept für Veranstaltungen zu erstellen. Aktuell seien die Regeln so unkonkret, dass je nach Auslegung der Gemeinde in einer Halle mit gleicher Größer zwischen 50 und 400 Menschen eingelassen werden dürften.

Infos über die aktuelle Entwicklung erwünscht

"Wir halten keine eineinhalb Jahre Lockdown für unsere Branche durch", machte er klar und wies auf ein weiteres Problem hin: "Für Kreditverlängerungen wollen die Banken Businesspläne, aber wie sollen wir die aktuell vorlegen?"

Stefan Blum vom Haslacher Catering-Unternehmen sei etwa zu 80 Prozent von der Krise betroffen, sagte er. Er wünschte sich vor allem fundierte Informationen über die aktuellen Entwicklungen von einer Stelle, aktuell herrsche einfach zu viel Verunsicherung. Die Förderungen seien teils einfach zu kompliziert angelegt, daher würden sie kaum abgerufen.

Marion Gentges zeigte sich realistisch: Zunächst seien Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern zwar bis Ende November untersagt, "aber ich schätze nicht, dass es ab 1. Dezember besser wird". Dass Deutschland bisher so gut durch die Krise gekommen sei, habe aber durchaus mit den ergriffenen Maßnahmen zu tun. Sie erklärte, dass deren Verschärfung erst zum 1. Oktober und nicht sofort diesmal dazu dienen solle, dass die Akteure sich besser darauf einstellen könnten.

Mit ins Wirtschaftsministerium nehmen will die Landtagsabgeordnete einige der Nachfragen, die Förderungen in der Krise betreffen. Dort ergeben sich nach Auskunft von Wussler Probleme mit der einmaligen Kreditübernahme, wenn diese gestundet wurden. Sowohl Gentges als auch den Betroffenen erschien dies unlogisch.