Vier Themenfelder haben die Teilnehmer der zweiten Steinacher Energiewerkstatt bearbeitet. Dazu gehört ein Klimaschutzprojekt an Schule und Kindergarten.                                                                                                                 Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Klimaschutz: Vier Themenfelder bestimmen die zweite Steinacher Energiewerkstatt / Maßnahmen diskutiert

Bei der zweiten Energiewerkstatt in Steinach sind vier konkrete Themenfelder weiter bearbeitet worden. Aus den priorisierten Ergebnissen der ersten Werkstatt suchten die Teilnehmer am Montagabend anhand eines Punktesystems die Themen aus.

Steinach. Die übrigen Ergebnisse sollen zu einem späteren Zeitpunkt näher behandelt werden. Unter fachlicher Begleitung des Energieversorgers Badenova und dem frei mitarbeitenden Moderator Klaus Hoppe gab es zunächst einen kurzen Rückblick auf die erste Energiewerkstatt im vergangenen Oktober.

Marc Krecher erklärte das Gesamtkonzept aus Situationsanalyse und Energiepotenzial-Studie, der Konzeptphase mit Bürgerbeteiligung und schließlich die Entwicklung von Maßnahmen.

Zunächst galt es am Montagabend, aus den gebündelten Vorschlägen vernünftige Maßnahmen herauszufinden, die in Steinach umgesetzt werden sollen. "Ein Schwerpunkt muss die Reduzierung des Heizöl- und Stromverbrauchs sein, abgesehen vom Verkehr", blickte Krecher voraus. Eine Klima-Bilanz sei das genaueste, was in einer Gemeinde machbar sei. Darin waren sich waren sich Krecher und Hoppe einig, wenn es auch Unschärfen gebe. "Es ist wie eine Glocke, die man über die Gemeinde setzt", verdeutlichte Hoppe.

In einer ersten Runde wurden die 15 vom Gemeinderat favorisierten Maßnahmen in kleinen Tischgruppen vorgestellt. Anschließend bewerteten die Teilnehmer deren Priorität anhand von Klebepunkten und wichen dabei mitunter weit von der vorherigen Wertung des Gemeinderats ab.

Unterschiedliche Bewertung der Bedeutung

So wurden beispielsweise die Optimierung des Radwegenetzes und der Fußwege sowie des öffentlichen Nahverkehrs mit den jeweils meisten Punkten bewertet, obwohl der Rat ersteres auf Platz zehn gesehen hatte. Ein Klimaschutzprojekt an Schule und Kindergarten bewerteten beide etwa gleich, auch an diesem Thema wurde neben den beiden Mobilitätsthemen vertiefend gearbeitet. Als viertes Thema wurde die Heizungssanierung und -erneuerung entwickelt. So soll es einen Informationsabend mit Referenten geben, bei dem rechtliche wie finanzielle Voraussetzungen rund um die Heizung erläutert werden.

Mit dem Klimaschutzprojekt an Schule und Kindergarten sollen die künftigen Energieverbraucher sensibilisiert werden und dabei Eltern sowie Erzieher und Lehrer mit ins Boot genommen werden. Schwieriger umzusetzen werden die Vorschläge zur Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs sein, weil dort mehrere Institutionen beteiligt sind. Ziel müsse eine bessere Abstimmung der Bus- und Zugfahrpläne sein, was auf interkommunaler Ebene Sinn mache und die Zusammenarbeit vieler Beteiligter erfordere. Die Optimierung des Radwegenetzes soll mehr Fahrräder auf die Straßen bringen. Dazu müssen verkehrsrechtliche Voraussetzungen in Sachen Straßenmarkierung und Beschilderung abgeklärt, Gefahrenstellen benannt und die Bevölkerung sensibilisiert werden.

Bürgermeister Nicolai Bischler verdeutlichte zu Beginn des Abends: "Es ist ein Langzeit-Projekt über mehrere Jahre. Wie bei einem Marathon müssen wir unsere Kräfte einteilen und gut überlegen, was wir umsetzen möchten." Es gelte im Sinne Barack Obamas zu handeln, den Bischler zitierte: "Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel zu spüren bekommt – und die letzte, die ihn ändern kann."