Die Sanierung des Rathauses schlägt im Haushalt 2018 mit rund 2,4 Millionen Euro zu Buche. Archivfoto: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzen: Lang überfällige Projekte sorgen für hohe Investitionen in Steinach / Kreditaufnahme nötig

Im Haushalt nichts Neues: Der Steinacher Gemeinderat hat am Montagabend die Finanzen der Kommune für das laufende Jahr genehmigt. Längst angestoßene Projekte binden die meisten Mittel.

Steinach. Nach zwei vorhergehenden Sitzungen (wir haben berichtet) fiel der Beschluss, den Haushaltsplan in seiner vorliegenden Fassung zu genehmigen, einmütig.

Deutlich wurde, dass längst angestoßene Projekte die meisten Mittel binden. Das nicht nur für 2018, sondern auch in der Zukunft: Große Projekte wie die Rathaussanierung oder der Hochwasserschutz sind im diesjährigen Haushalt eingestellt, werden die Gemeinde aber deutlich länger beschäftigen als die kommenden zwölf Monate.

"Wir haben uns sehr viel vorgenommen", brachte es Bürgermeister Nicolai Bischler auf den Punkt. So überrasche auch nicht, dass der Ergebnishaushalt in Höhe von rund 8,9 Millionen wieder ein Rekordergebnis aufweise – auch wenn der Bürgermeister einräumen musste, dass die Kommune bereits seit Jahren neue Rekorde aufstelle.

Projekte wie die Rathaussanierung seien teilweise bereits im Vorjahr angelaufen oder zumindest beschlossen worden, andere – etwa der Hochwasserschutz – stünden bereits seit Jahrzehnten auf der Agenda und kämen nun auf die Gemeinde zu. "Bei allen Einzelmaßnahmen müssen wir aber immer die Auswirkungen auf die Gesamtgemeinde beachten", mahnte Bischler. So steige die Pro-Kopf-Verschuldung nun deutlich, die Mittel der Kommune seien insgesamt durch die vielen langfristigen und teuren Projekte gebunden. Gerade hinsichtlich der derzeit noch günstig zu erhaltenden Kredite befand Bischler allerdings auch: "Wir müssen etwas tun – und wenn nicht jetzt, wann dann?"

Welschensteinachs Ortsvorsteher und CDU-Ratsmitglied Erich Maier äußerte die Hoffnung, "dass die Großprojekte uns nicht erschlagen". Er mahnte an, dass auch kleine Maßnahmen nicht aus den Augen verloren werden dürften.

Insgesamt geht die Steinacher Verwaltung von einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 6,1 Millionen Euro aus. Beim Hochwasserschutz hofft die Verwaltung auf einen Baubeginn in der zweiten Hälfte dieses Jahres. Eingestellt sind 563 000 Euro für die Maßnahme, mehr als die Hälfte davon für den nötigen Grunderwerb.

Die Kapitalumlage für den Zweckverband Kinzigtalbad (156 000 Euro) und die Beteiligung am Windpark Kambacher Eck (100 000 Euro) waren bereits im Vorjahr in den Haushalt eingestellt, wurden aber nicht abgerufen. Der Umbau des Badischen Hofs in Welschensteinach zur Flüchtlingsunterbringung schlägt mit einem Restfinanzierungsbetrag in Höhe von 150 000 Euro zu Buche. Größter Einzelposten bei den Investitionen ist aber die Sanierung des Rathauses, die noch unter Bischlers Vorgänger Frank Edelmann angestoßen wurde und für 2018 mit 2,4 Millionen Euro im Haushaltsplan geführt wird. Auch der Bau des neuen Kinzigstegs zwischen Steinach und Bollenbach ist für 2018 geplant, in den Haushalt sind 402 000 Euro dafür eingestellt.

Wie berichtet, plant die Kommune eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,85 Millionen Euro. Zudem erwartet Kämmerin Petra Meister, deren Zahlenwerk Bürgermeister Bischler als "Meisterwerk" bezeichnete, mit Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro.

Nach den Planungen von Kämmerin Petra Meister schließt die Kommune mit einem Haushaltsergebnis von plus 187 400 Euro. Den Erträgen in Höhe von rund 8,9 Millionen Euro stehen Aufwendungen in Höhe von rund 8,6 Millionen Euro gegenüber. Um das Investitionsvolumen von rund 6,1 Millionen Euro stemmen zu können, ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,85 Millionen Euro nötig. Die Personalkosten schlagen im Haushaltsjahr 2018 voraussichtlich mit 1,79 Millionen Euro zu Buche.