Das Interkom wirft weiterhin viele Fragen auf. Das wurde am Mittwoch deutlich. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Interkom: Kontroverse Positionen in der Frageviertelstunde / Planung der Ab- und Auffahrt ruht derzeit

Das Steinacher Interkom beschäftigt seine Anlieger, sowohl die Gewerbetreibenden als auch die Anwohner. Die Verbandsversammlung hat am Mittwochabend getagt und sah sich mit einigen Fragen konfrontiert.

Steinach. Sowohl Anwohner als auch Gewerbetreibende nutzten die Frageviertelstunde, um Rückfragen zu stellen oder ihre Position klar zu machen. So merkte Ines Himmelsbach, eine Anwohnerin aus dem angrenzenden Lachen, an, dass die dortigen Bewohner sich durch das Interkom "bedrängt" fühlten. "Warum wird in dieser schönen Lage kein Wohngebiet gebaut?", fragte sie. Immerhin werde auch Wohnraum dringend gesucht.

Mathäus Armbruster, Seniorchef des im Interkom ansässigen Unternehmens "Armbruster Medizin und Industrie", hatte einen kleinen "Katalog" dabei. Die Stromversorgung ins Gewerbegebiet laufe inzwischen stabil. Wie stabil, werde der Winter zeigen. Positiv hob er ebenso hervor, dass der Förderantrag für den Breitbandausbau laufe. "Wir merken, dass Bewegung drin ist", lobte er.

In Sachen Anbindung an die B 33 tue sich jedoch momentan nicht viel. Er habe bemerkt, dass in den Haushalt keine Mittel eingestellt worden seien. "Ist da irgendetwas angedacht?", fragte er. Zusätzlich fragte er, ob beim Endausbau der Gansackerstraße Leerrohre mitverlegt würden und welche der beiden Straßen – Gansacker oder Josef-Maier-Straße – die Hauptzufahrt zum Interkom sein sollten.

Einen Hinweis an die vorhergehende Fragestellerin, dass die Interkom-Firmen Gewerbesteuerzahler seien, unterband Bürgermeister Nicolai Bischler mit der Begründung, die Frageviertelstunde biete nicht den Raum für ausufernde Diskussionen zwischen den Bürgern.

Zur Abfahrt berichtete der Bürgermeister, dass sich inzwischen eine Tür geöffnet habe, die auch eine Auffahrt ermöglichen könnte (wir berichteten). Beides sollte möglichst im Verbund geplant werden. Er sei vom Gemeinderat ermächtigt worden, Vorgespräche zu führen, ob eine Machbarkeitsstudie sinnvoll wäre. In dieser Hinsicht warte er täglich auf eine Antwort. Ein weiterer Bürger fragte nach, welche Variante für die Abfahrt angedacht wäre. "So weit sind wir noch nicht", sagte Bischler.

Werner Bühler von TSB Türsysteme merkte an, dass noch unter Bischlers Vorgänger Frank Edelmann angedacht worden sei, in der Zufahrt Richtung Interkom bei der Schneekapelle mithilfe von Rasenpflaster eine Ausweichmöglichkeit für entgegenkommenden Verkehr zu schaffen. Bischler meinte, das sei Aufgabe der Gemeinde – er wolle das prüfen.

Wegen des fehlenden Fußwegs bei der Spedition Kern habe er bereits mehrfach angefragt, merkte Wolfgang Schmidt an. Es habe immer geheißen, dass die Gansackerstraße noch nicht fertig sei – "daher bin ich davon ausgegangen, dass dieser jetzt gebaut wird", sagte Schmidt. Bischler antwortete, dies sei Sache der Gemeinde und nicht des Zweckverbands, daher könne er in diesem Rahmen nicht antworten.

Zu entscheiden hatte die Versammlung des Zweckverbands über die Vergabe der Ingenieurleistungen zum Endausbau der Straße "Im Gansacker". Diese wurden an das Ingenieurbüro Unger vergeben, das den Zweckverband bereits bei den Tiefbaumaßnahmen im Gebiet begleitet. Laut Verbandsrechnerin Petra Meister werde derzeit mit Baukosten von rund 220 000 Euro gerechnet, was zuzüglich ein Honorar von rund 18 800 Euro bedeuten würde.

Der Beschluss fiel einstimmig. Die Gelder sollen in den Haushalt 2020 aufgenommen werden.

Die Umstellung aufs Neue Kommunale Haushaltsrecht betrifft auch den Zweckverband. In der Sitzung am Mittwochabend hat die Versammlung die Eröffnungsbilanz des Jahres 2017 beschlossen. Die Summe beträgt insgesamt fast 2,6 Millionen Euro. Zudem wurden die Inventur- und Bewertungsrichtlinien beschlossen.