Ein Kunstwerk ergänzt nun das Rathaus-Umfeld. Fotos: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierung: Steinacher Rathaus erstrahlt im neuen Glanz / Technische Rafinessen im Sitzungssaal

Die Verwaltung um Bürgermeister Nicolai Bischler ist im alten, neuen Steinacher Rathaus wieder eingezogen. Die erste Arbeitswoche war vom endgültigen Einräumen der Büros und dem Sich-Eingewöhnen geprägt.

Steinach. Bis zur Einweihungsfeier am Sonntag, 12. Januar, werden noch verschiedene kleinere Arbeiten wie beispielsweise das Anbringen von Sichtschutz an den Glaswänden oder die Möblierung des Wartebereichs im Obergeschoss vorzunehmen sein.

Doch beim Rundgang durchs Gebäude lässt sich schon jetzt sagen: Die Arbeit hat sich gelohnt. Mit viel Glas wurde für Transparenz gesorgt, die schlichte Möblierung lässt Raum für die Gestaltung.

Zuhörer nehmen demnächst auf einer Empore Platz

Eine Besonderheit ist ganz bestimmt der Sitzungssaal, in dem die Zuhörer bei Gemeinderatssitzungen künftig auf einer Empore Platz nehmen werden. "Hier können auch kleinere kulturelle Veranstaltungen stattfinden", erklärte Bürgermeister Nicolai Bischler. Die Möblierung mit Sitzungs-Tischen sei im Nu abgebaut und im gegenüberliegenden Stuhllager verstaut, womit die Fläche bestuhlt und die Empore zur Bühne werden könnte.

Architekt Thomas Kopf demonstrierte derweil technische Raffinessen, die sich von der Beleuchtung über die Belüftung bis hin zur Beamer-Präsentation in vielen Details zeigt. Nur auf eine Sprechanlage sei aufgrund der guten Akustik im Sitzungssaal verzichtet worden. "Sollte sich herausstellen, dass sie doch benötigt wird, rüsten wir nach", betonte Bischler.

Durch den Umbau haben die Mitarbeiter der Verwaltung jetzt erstmals einen Sozialraum, in dem sie künftig ihre Pausen verbringen werden.

Auffallend schön wurden die alten Treppengeländer herausgearbeitet, die in gedecktem Grün und hellem Holz oder in blumigem Metall für Halt und Sicherheit sorgen. "Der einzige Raum, der nicht barrierefrei zugänglich ist, ist das Archiv der Gemeinde", hob der Bürgermeister hervor. "Aber das muss er auch nicht, schließlich ist das Archiv nur in Ausnahmefällen öffentlich zugänglich." Ganz anders das Bürgerbüro im Erdgeschoss, das über die Rampe am hinteren Rathauseingang barrierefrei oder durch einen der drei anderen Eingänge jederzeit zugänglich ist.

Die 7,77 Meter hohe Stele vor dem Haupteingang steht nach Angaben des Künstlers Michael Steigerwald "für ein Gesellschaftsbild, das jedem ermöglicht, in eine andere Richtung zu schauen – und doch nur so weit aus der Mitte zu rücken, dass die Balance der tragenden Säule nicht gefährdet ist". Ein guter Gedanke für die künftige Arbeit im Steinacher Rathaus.

Das Steinacher Rathaus wird am Sonntag, 12. Januar, feierlich eingeweiht. Die Einweihung findet im Sitzungssaal statt. Alle Steinacher Bürger sind ab 12 Uhr eingeladen, das frisch sanierte Rathaus im Rahmen des Tages der offenen Tür zu erkunden. Es werden stündlich Führungen angeboten. In der Zeit von 12 bis 14 Uhr erhalten alle Besucher ein kostenloses Glas Sekt kostenlos. Bis 17 Uhr ist gibt es Heißes vom Grill, Getränke, Glühwein, Kaffee, Kuchen und Waffeln. Für Kinder wird außerdem ein betreutes Programm angeboten.

Nach drei Jahren der Vorbereitung und Planung folgte eine zweijährige Bauzeit in und ums Steinacher Rathaus. Die Gesamtkosten liegen nach Angaben von Architekt Thomas Kopf mit 4,5 Millionen Euro 15 Prozent über dem Ansatz aus dem Jahr 2016 (3,8 Millionen Euro). Die Finanzierung erfolgt mit Fördergeldern des Landessanierungsprogramms und Ausgleichsstocks sowie Geldern der Gemeinde. Insgesamt waren 35 Firmen zuzüglich Fachplaner, Fachberater, Architekt und Behörden beteiligt.