Der 15-jährige Luca beobachtet die Störche und berichtet an den Nabu. Foto: Schwarzwälder Bote

Umquartierung gut geglückt. Nabu hat einen jungen Unterstützer

Steinach - Der Umzug der Steinacher Störche vom Rathaus hinüber zur alten Post ist geglückt. Seit Anfang März gibt es wieder begeisterte Beobachter, die sich den Anblick der eleganten Gleiter nicht entgehen lassen wollen. Völlig unbeeindruckt fliegen die Störche über Steinach hinweg, um Futter und Baumaterialien für ihr Nest zu sammeln.

Ein ganz besonders aufmerksamer Beobachter der Tiere ist dabei der 15-jährige Luca Hansmann aus Steinach, der täglich eine halbe Stunde seiner Leidenschaft nachgeht und die Störche beobachtet. Er achtet dabei sowohl auf das Flugverhalten der Vögel als auch auf die Aufgabenverteilung und die Brutzeiten. Diese Informationen teilt er im Anschluss Werner Kinnast vom Nabu mit und hält ihn so auf dem Laufenden. Was Luca an den Vögeln besonders imponiert sind ihre Größe, ihr Flugstil und ihre Kraft, mit der sie die schweren Stöcke für ihr Nest transportieren.

Engagement von Jugendlichen ist wichtig für weiteren Schutz der Tiere

Er schwärmt förmlich von den Momenten, in denen die imposanten Tiere über die Häuser hinweg fliegen. Kinnast zeigt sich begeistert über die täglichen Auskünfte des jungen Steinachers: "Ja, klar freue ich mich". Er würde sich zudem freuen, wenn sich in Zukunft noch mehr Jugendliche ähnlich wie Luca für die Störche interessieren. Es müsse nämlich unbedingt sichergestellt werden, dass die Vögel auch in Zukunft genug zu fressen finden, damit die zuletzt wachsenden Bestände nicht wieder zurückgehen.

Laut Luca kommen die Störche jedes Jahr zur gleichen Zeit zum Brüten nach Steinach. Er hat beobachtet, dass sie sich nahezu gleich verhalten wie im Vorjahr. Sie fliegen die gleichen Strecken, beispielsweise zum Sportplatz, wo sie sich am Grünabfall bedienen und Zweige für ihr Nest sammeln. Was ihm hin und wieder Sorgen bereitet, sind die Situationen, in denen ein fremder Storch am Nest des Paares auftaucht. Allerdings würden diese nach kurzer Zeit wieder verschwinden: "Sie klappern für eine kurze Zeit und lassen sich dann wieder vertreiben".

Vor drei Wochen überbrachte Luca Kinnast dann die freudige Kunde, dass nur noch ein Storch das Nest verlassen würde, während der andere liegen bleibt und dies würde bedeuten, dass gebrütet wird. Die Vögel führen ein größtenteils ruhiges und entspanntes Leben.

Wunsch nach weiterem Nest auf dem Rathaus nach Ende der Sanierung

Kinnast, beim Nabu für die Biotoppflege und den allgemeinen Naturschutz zuständig, erinnerte nochmals daran, was am Storch so toll sei. Er würde sich durch sein Aussehehen und sein Flugbild auszeichnen. Zudem sei er einfach ein sehr positives Tier, welches geschützt werden sollte. Damit vertritt er die gleiche Haltung wie Luca. Er beobachtet die stolzen Tiere seit nunmehr fast zwei Jahren und würde sich wünschen, dass nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten auf dem Steinacher Rathaus ebenfalls wieder ein Nest platziert wird, um einem weiteren Storchenpaar Lebensraum zu bieten.

Ob Lucas Wunsch erfüllt wird, ist laut Auskunft des Steinacher Rathauses noch nicht entschieden. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich diese beeindruckenden Wesen auch zukünftig wieder im beschaulichen Steinach niederlassen und uns somit noch lange erhalten bleiben.