Engagieren sich für den Dorfladen (von links): Björn Krugielka, Alexander Kern und Christl Weber. Foto: Reutter

Ideen der Bürger fließen in das Konzept für Welschensteinacher Dorfladen ein.

Welschensteinach - Beim Welschensteinacher Dorfladen geht es gut voran. Dies berichtet Björn Krugielka. Nach der "Findung- und Orientierungsphase" ging das Projektteam nun einen weiteren Schritt und lud zu drei Veranstaltungen ein, deren Ergebnisse direkt in das Konzept einfließen werden.

Mit einem Treffen ging es am am 21. Juli in der Schlossbergherberge los. Themen waren das Sortiment, die regionale Verbundenheit und die Öffnungszeiten. Das Grundsortiment von bis zu 2000 Artikeln – rund 90 Prozent des Warenbestands – stand nicht zur Diskussion, vielmehr ging es um die restlichen zehn Prozent, die regionalen Charakter haben sollen und mit denen sich der Dorfladen von Supermärkten abheben will.

Natürlich können dabei nicht alle Ideen auch eins zu eins umgesetzt werden. Die Projektleiter Björn Krugielka und Alexander Kern meinen, dass dies auch gar nicht das entscheidende Kriterium sei, oft könne man noch Jahre später auf die Ausarbeitungen in einer solchen Phase zurückgreifen und die ein oder andere Idee auch im Nachhinein noch umsetzen. Von den Klassikern Honig, Speck, Obst, Eiern, Milch über Kirschkernsäckle, Friedhofskerzen bis hin zu Geschenkkörben, Gestecken und Adventskränzen kam die ganze Palette an Möglichkeiten auf den Tisch.

Auch der Standort wurde als Thema angegangen, hier fokussierte sich das Team jedoch auf die praktische Ausgestaltung möglicher Räumlichkeiten, so dass eine "kleine Bastelstunde" den Teilnehmer nicht nur Spaß, sondern auch ein echtes Hineindenken in den Laden brachte.

Standortfrage ist noch ungeklärt

Auf die Frage vieler, wo der Laden denn nun hinkommen soll, können die Organisatoren derzeit noch keine klare Antwort geben. "Uns wäre es auch recht gewesen, die Frage beantworten zu können, doch sowohl die Entscheidung des Gemeinderats zum Thema Rathaussanierung als auch einige andere Unwägbarkeiten konnten noch nicht mit der Verwaltung und dem Bürgermeister geklärt werden", berichteten Kern und Krugielka.

Am 5. August trafen sich die Projektunterstützer dann im "Wilden Mann" und beratschlagten die Themen Öffentlichkeitsarbeit und ehrenamtliches Engagement. Das Team war sich darin einig, dass freundliches, kompetentes und ortsbekanntes Personal wichtig ist. Auch soll der Dorfladen ein Laden mit Charme sein, der ins Auge fällt. Bevorzugt werden Holz, eine klare Farbstruktur und der ein oder andere Hingucker beim Interieur und der Dekoration.

Besonders anziehen soll das regionale Sortiment auch diejenigen, die ein besonderes Augenmerk auf die Herkunft und Qualität der Produkte legen. Dies solle auch entsprechend gekennzeichnet werden. "Vielleicht verirrt sich am Schluss sogar der ein oder andere von Außerhalb zu uns nach Welschensteinach, wer weiß", sagt Björn Krugielka.

Was die klassische Öffentlichkeitsarbeit betrifft will man weiterhin mit den Tageszeitungen zusammenarbeiten und regelmäßig im Bürgerblatt veröffentlichen. Eine eigene Homepage wird als Muss gesehen, ebenso wie deutliche Hinweisschilder an der Durchgangsstraße sowie das Einbeziehen sozialer Medien. Für besondere Aktionen wurden auch die regionalen Radio- und Fernsehsender ins Spiel gebracht.

In Bezug auf das ehrenamtliche Engagement waren sich die Teilnehmer insoweit schnell einig, dass die Personen, die im Dorfladen verkaufen werden, auf Lohnbasis arbeiten sollen und das Ehrenamt für das "Drum-Herum" seinen Nutzen hat.

Entlohnung und Ehrenamt geplant

So könnte beispielsweise das Pflegen der Homepage, die Lieferung möglicher Abo-Kisten oder das Betreiben eines Dorfladen-Taxis in die Kategorie Ehrenamt fallen.

In der dritten und letzten Veranstaltung der Reihe ging es um die Kombination mit einem sozialen Treffpunkt. Hier wurde was die Ideensammlung betrifft in einmalige Aktionen und regelmäßige Treffen unterschieden. Vom klassischen Seniorenkaffee über Spiele- /Sing- und Handarbeitsnachmittage, die unter dem Schlagwort "Generationentreff" zu verbuchen sind, bis hin zum Reparatur Café und vielen mehr kamen hier etliche Ideen auf den Tisch, die als Dauereinrichtung in Betracht gezogen werden.

Bezüglich

der Aktionen gab es Ideen wie Sammelkartentauschbörse, Flohmarkt, Schüler betreiben den Dorfladen und Herbstfest, Wochenmarkt, Weihnachtsmarkt. Dabei will das Ladenteam mit anderen Anbietern ähnlicher Leistungen im Dorf zusammenarbeiten und keine Konkurrenzsituation schaffen, beteuerten Kern und Krugielka.

Die Ausarbeitung und Ausformulierung des Konzepts werde nun ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Dieses muss gut durchdacht sein, schließlich ist es die Basis für alle weiteren Schritte. Zu welchem Zeitpunkt genau die nächsten Schritte erfolgen sollen, steht noch nicht fest, grob anvisiert wurde aber der späte Herbst. In der ersten Septemberhälfte stehen Gesprächstermine mit der Verwaltung, mit möglichen Lieferanten der Ware und mit Teilnehmern eines geplanten Bauernmarkts an. Am 10. Oktober ist ein Kickerturnier im Jugendtreff Welschensteinach mit einer Grillaktion geplant.

"Wir haben noch sehr viel zu tun und auch sehr viel vor", so die Projektleiter, die sich bei den engagierten Bürgern bedanken und weiter auf deren Mitarbeit setzen. Sie haben bereits auch Angebote von Produktlieferanten und Helfern für Baumaßnahmen bekommen.