Köpfe zusammenstecken und diskutieren: Das war am Montagabend im Steinacher Haus der Vereine angesagt, als es um die Weiterentwicklung der Ortsmitte ging. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerbeteiligung: Steinacher diskutieren über anstehende Maßnahmen / Format steht in der Kritik

Das Stichwort "Adlerplatz" sorgt in Steinach noch immer für Diskussionen. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur weiteren Gestaltung der Ortsmitte wurde das deutlich – aber es wurden auch positive Ideen angebracht.

Steinach. Ist das Format der Bürgerbeteiligung, bei der die Teilnehmer frei über mögliche Ideen zur weiteren Gestaltung der Ortsmitte sprechen können, verfehlt? Die Frage drohte gleich zu Beginn, die Veranstaltung zu kippen – Bürgermeister Nicolai Bischler und Sybille Hurter von Kommunalkonzept, die den Abend moderierte, konnten jedoch noch intervenieren. Die Kritiker, die damit unzufrieden waren, dass die bisherige Konzeptierung nicht berücksichtigt werde, waren schnell beruhigt und arbeiteten motiviert mit.

In drei Blöcken sollten die gut 20 Teilnehmer zusammenfassen, was ihnen an den bisherigen Maßnahmen im Rahmen des Sanierungsgebiets Ortsmitte gefällt, was nicht und was sie sich für den weiteren Verlauf wünschen.

Deutlich wurde, dass die Bürger mit dem Adlerplatz unzufrieden sind. Auch wenn sie durchaus positive Punkte, etwa die Wandertafel, an ihm fanden, sollten Wege gefunden werden, den Ist-Zustand zu verbessern.

Die Einbahnstraßen- und generelle Verkehrsregelung in der Ortsmitte kristallisierte sich als weiterer Punkt heraus, den die Gemeinde angehen sollte. Der Erwerb des Pfarrhauses wurde von allen Teilnehmern als überaus wünschenswert angesehen, ebenso wie eine schnelle Lösung hinsichtlich der öffentlichen Toilette.

Kritisch sahen einige der Anwesenden, dass gerade diejenigen, die sich beschweren, nicht am Termin teilgenommen hatten. Die Verwaltung versprach, in Zukunft besser darauf hinzuweisen. Ein Teil des Plenums stellte sich jedoch die Frage, ob ein großer Hinweis im Bürgerblatt und entsprechende Hinweise in den Zeitungen nicht eigentlich hätten ausreichen müssen.

In der Steinacher Ortsmitte ist bisher nicht alles gut gelaufen. Erfreulich, dass bei der Bürgerbeteiligung einige neue Gesichter dabei waren, um darüber zu sprechen. Mancher "Bruddler" fehlte aber. Ob tatsächlich nicht genügend Werbung für die Veranstaltung gemacht wurde, sei nach Hinweisen in den Tageszeitungen oder dem Bürgerblatt und mancher persönlicher Ansprache dahin gestellt. Fakt ist: Bürgerbeteiligungs-Veranstaltungen wie diese geben engagierten ebenso wie unzufriedenen Bürgern die Möglichkeit, nicht nur im stillen Kämmerlein von einem schöneren Ort zu träumen, sondern diesen aktiv mit ihren Ideen und Verbesserungsvorschlägen zu gestalten. Eine größere Beteiligung – gerade kritischer Köpfe – wäre wünschenswert. Denn mit solchen Veranstaltungen zeigt die Gemeinde, dass sie ihre Bürger durchaus ernst nimmt. Das müssen jene Bürger jedoch auch anerkennen.

Die Ergebnisse aus der Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Kommunalkonzept stattfand, werden von ebendiesem nun aufbereitet und der Gemeinde übergeben. Sie werden dann in den Gemeinderat eingebracht. Das Gremium entscheidet, wie damit weiter umgegangen werden soll.