Mathias Gronert (links) ist neuer Dirigent der Steinacher Musikkapelle Harmonie. Im Pressegespräch informierten die Vorstände Manfred Harter (von links), Simone Obert und Patrik Jockers.Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Steinacher Kapelle hat mit Mathias Gronert einen neuen Dirigenten / Entscheidung fällt schnell

Mathias Gronert ist der neue Dirigent der Steinacher Musikkapelle Harmonie. Nach relativ kurzer Zeit der Suche stand fest, dass der Tonmeister, Musiker, Komponist und Arrangeur aus Hornberg mit den Musikern der Steinacher Kapelle harmoniert.

Steinach. Im Pressegespräch informierten die Musikvorstände Patrik Jockers, Simone Obert und Manfred Harter über die Neubesetzung. Nach 14 Jahren der hervorragenden Zusammenarbeit hatte Dirigent Clemens Meier seinen Rückzug zum Jahresende angekündigt. Also habe der Verein sich im März auf die Suche per Anzeige im Fachblatt der Blasmusiker gemacht. Corona sei zwar bereits ein Thema gewesen, den großen Stillstand im Land hatte aber keiner erwartet.

Gespräche mit drei möglichen Kandidaten

"Im April und Mai ging erst mal gar nichts, das Bewerbungsende hatten wir ursprünglich auf Ende Juni terminiert", erklärte Jockers. Erst als Mitte Juni die ersten Proben starteten und absehbar war, dass wieder musiziert werden konnte, hätten sich auch Bewerber um das Dirigentenamt gemeldet. Mit drei möglichen Kandidaten seien Gespräche geführt worden. Schnell habe sich Mathias Gronert als Favorit herauskristallisiert. "Wir waren stolz, als die Bewerbung von ihm kam. Über ›Egerländer Gold‹ war er im Verein schon bekannt", gewährte der Vorstand Einblicke.

Noch vor den Sommerferien habe ein Probe-Dirigat in der Turnhalle stattgefunden und nach Rücksprache mit den Musikern sei die Entscheidung gefallen. Es wäre alles relativ schnell abgelaufen. "Wenn alles weiter läuft wie bisher, werden wir ab Januar von Mathias Gronert dirigiert", blickte Jockers voraus. Der 44-jährige Vollblutmusiker hatte sich von der Anzeige der Steinacher Musikkapelle angesprochen gefühlt. "Die Aufgeschlossenheit des Vorstands und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, haben mir gefallen", erklärte Mathias Groniert seine Motivation. Im zweistündigen Probedirigat seien Stücke aus seinem eigenen Musikverlag, aber auch Konzertstücke des Orchesters gespielt worden. Die Räume im Haus der Vereine hätten ihm gut gefallen, wenn der Platz aufgrund des geforderten Abstandes auch auf 45 Musiker begrenzt ist. Tendenziell werde die Kapelle mehr in der Halle proben, je weiter es auf das Konzert zugehe.

Sein Credo: "Gute Noten machen gute Orchester" werde er auch mit der Steinacher Musikkapelle weiterführen. "Wir werden gute Literatur spielen, unabhängig vom Genre", erklärte der neue Dirigent. Es werde sich um Literatur handeln, die nicht überall zu hören sei. "Wenn wir auftreten, sollen die Besucher gerne kommen – es soll etwas Besonderes sein", so Grönert.

Bei seiner Arbeit sei es ihm wichtig, dass die Art des Spielens möglichst gut zum Stil passe. Vieles klinge "am Markt" gleich – und nicht schlecht, dabei sei der Ausdruck stark abhängig von der Literatur. Brillante Sachen seien oft wenig bekannt. "Wir wollen zum richtigen Anlass die richtigen Stücke spielen", betonte Gronert und spezifizierte: "Konzertant bei Konzerten und Unterhaltung während des Jahres." Ob und wie viel im kommenden Jahr gespielt werden kann, ist noch nicht absehbar. Als Idee stellte Jockers den Dämmerschoppen im Pfarrgarten unter verschiedenen Themen vor, das Fernziel sei das Jahreskonzert am 18. Dezember des kommenden Jahres.

Eigentlich hätte Dirigent Clemens Meier im Rahmen des Jahreskonzertes am 19. Dezember 2020 verabschiedet werden sollen. Aufgrund der jüngsten Corona-Entwicklung wäre aber noch nicht abzusehen, in welchen Rahmen das Konzert überhaupt stattfinden könne. Eine Überlegung wäre die Aufnahme des Konzertes ohne Publikum und anschließend den Film zu präsentieren. "Wir wollen das Abschieds-Konzert nicht kampflos aufgeben", betonten die "Harmonie"-Vorstände unisono.