Teilen des Steinacher Baumbestands wird demnächst zu Leibe gerückt. Foto: Seeger

Gemeinde Steinach kommt Verkehrssicherungspflicht nach. Nicht überall gibt es Ersatz.

Steinach - Einige Bäume im Gebiet der Gemeinde Steinach haben das Ende ihres Lebenszyklus erreicht oder haben sich zu Gefahren entwickelt. Sie müssen entfernt werden.

Das Fällen von Bäumen ist immer ein emotionales Thema und so überraschte es nicht, dass der Steinacher Gemeinderat hier einigen Diskussions- und Klärungsbedarf hatte. Gemeindegärtner Georg Obert erklärte die drei Maßnahmen, über die einzeln abgestimmt wurde (Zu den einzelnen Beschlüssen siehe Infokasten).

Friedhofstraße: Die Bäume auf Höhe der Georg-Schöner-Schule sind etwa 50 Jahre alt. Laut Stellungnahme der Firma Pfefferer, die in Steinach die Bäume pflegt, sind die vier Ahorne und eine Eiche "genetisch" am Ende ihres Lebenszyklus angelangt. Da die Gefahr besteht, dass Äste herabfallen, muss die Gemeinde ihrer Verkehrssicherungspflicht nachgehen. Sie sollten gefällt werden. Als Ersatz wurden bereits im Vorjahr auf der Seite des Friedhofs neue Bäume gepflanzt. Günter Schmidt (FW, Forstrevierleiter) stieß sich an der Formulierung "genetisch", das sei aus seiner Sicht falsch. Obert meinte, das habe die Firma so formuliert, Fakt sei aber, dass die Bäume nicht mehr sicher seien. Katharina Schwendemann (JL) beschwerte sich, dass Jeder sich über eine grüne Ortsmitte freue, "und hier hauen wir jetzt alles kahl". Auch den Einwand seitens der Verwaltung, die neu gepflanzten Bäume auf der anderen Straßenseite seien bereits Ersatz, ließ sie nicht gelten. Erich Maier (CDU) merkte an, dass die Gemeinde sich genau überlegen sollte, welche Bäume sie wo pflanzt.

Radweg auf dem Campingplatz: Die Bäume entlang des Radwegs auf dem Campingplatz sind in der Vergangenheit unsachgemäß gekappt worden. Sie müssen gefällt werden, da dort laut Firma Pfefferle und Obert Gefahr im Verzug ist. Katharina Schwendemann wollte wissen, warum das erst jetzt auffällt. Obert erklärte, dass die Gemeinde davon ausgegangen war, dass die Bäume dem Campingplatz gehören – dann wäre sie nicht zuständig. Der Betreiber des Platzes habe die Baumpflege übernommen. Inzwischen sei aber klar, dass die Bäume eigentlich der Gemeinde gehören. Maier meldete sich zu Wort und meinte, dass die Bäume auf jeden Fall gefällt werden müssten. Da der Radweg stark unter den Wurzeln leidet, werden dort auch keine neuen Bäume gepflanzt.

Friedhof Welschensteinach: Die Kugelakazien haben nach 30 Jahren das Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Sie sind nicht mehr standsicher. Das betrifft zehn der zwölf noch auf dem Friedhof stehenden Akazien. Schon in den Jahren 2017 und 2018 waren vier aufgrund von Gefahr in Verzug gefällt worden. Auch dort muss die Gemeinde aufgrund ihrer Verkehrssicherungspflicht einschreiten. Als Ersatz ist geplant, Amberbäume zu pflanzen. Warum damals ausgerechnet Kugelakazien gepflanzt wurden, kommentierte Obert mit "die waren damals in Mode, so wie ein Minirock."

Die Bäume entlang der Friedhofstraße werden gefällt, wobei Katharina Schwendemann dagegen stimmte. Die anderen beiden Beschlüsse, die Bäume beim Campingplatz und auf dem Friedhof Welschensteinach zu fällen, fielen einstimmig.