Infrastruktur: Anwesen kommen nicht ans öffentliche Wassernetz / Bischler: "Zu früh zum Eingreifen"

Steinach. Probleme mit der Eigenwasserversorgung haben Anlieger im Weiler Niederbach dazu bewogen, einen Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung zu beantragen. Wie berichtet, war die Entscheidung im Dezember zunächst vertagt worden.

In der Gemeinderatssitzung am Montagabend informierte Steinachs Kämmerin Petra Meister über den Stand der Dinge. Im Dezember hatte der Gemeinderat darum gebeten, zunächst eine Umfrage unter den Anwohnern auszuführen, wer überhaupt an einem kommunalen Anschluss interessiert sei. Dabei habe sich eine Patt-Situation ergeben. Zudem seien unter den fünf Anliegern, die einen Anschluss wünschten, zwei neue Hausbesitzer, die auf eine schnelle Entscheidung hofften. Im Fall einer Absage sei es für sie aber kein Problem, eine Eigenwasserversorgung aufzubauen.

Satzungsänderung kann Anschlusszwang nicht umgehen

Meister erinnerte daran, dass sich aus der Wasserversorgungssatzung ein Anschlusszwang für alle Anlieger ergibt, sobald eine kommunale Versorgung vorliegt. Dagegen gibt es keinen Zwang für die Gemeinde, im Außenbereich eine solche vorzuhalten. Eine Rückfrage, ob der Anschlusszwang durch eine Satzungsänderung umgehbar sei, verneinte Meister.

Zudem sah Bürgermeister Nicolai Bischler die mit dem Eingreifen der Kommune verbundenen Kosten für diejenigen Anlieger, die bereits eine eigene Versorgung hergestellt haben, als "Bestrafung": Diese müssten schließlich doppelt zahlen, obwohl sie davon ausgegangen seien, dass sich die Anschlusskosten über eine gewisse Zeit amortisierten. Dem Thema Klimawandel gegenüber sei die Kommune sehr sensibel. "Aber es ist noch zu früh zum Eingreifen", meinte Bischler.

Ausgetrocknete Bäche bereiten Förstern schon jetzt Sorgen

Erich Maier (CDU) und Günter Schmidt (FW), ehemaliger und aktueller Förster der Gemeinde, sprachen sich deutlich gegen diese Vorgehensweise aus. Ihnen mache Sorge, dass die Bäche bereits jetzt oft ausgetrocknet seien, meinte Maier. Um die Mehrkosten für die Gemeinde – Meister hatte im Dezember informiert, dass die Herstellung der Wasserversorgung gut 230 000 Euro kosten würde – aufzufangen, schlug Maier eine Erhöhung der Wassergebühren um 20 Cent je Kubikmeter (1000 Liter) Wasser vor.

Schließlich stimmten nur vier der Räte gegen eine Absage des Antrags. Mit acht zu vier Stimmen hat der Steinacher Gemeinderat also abgelehnt, den Niederbach an die kommunale Wasserversorgung anzuschließen.