Margarete Kopf Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Margarete Kopf ist nicht mehr Mitglied des Steinacher Gemeinderats / Arbeit im Gremium als mühsam empfunden

Steinach. Margarete Kopf verlässt aus persönlichen Gründen den Steinacher Gemeinderat. Bereits in der nächsten Sitzung am 4. Dezember wird sie nicht mehr Teil des Gremiums sein. Für sie rückt voraussichtlich Gregor Uhl in die Fraktion der Freien Wähler nach.

Die im Jahr 1955 geborene Lehrerin war im Rahmen der Kommunalwahl 2014 in den Gemeinderat eingezogen. "Die Erweiterung des interkommunalen Gewerbegebiets war die Motivation", blickte Kopf im Gespräch mit dem SchwaBo zurück. Als der Nabu eine Stellungnahme zur Offenlage des Regionalplans verfasste, sei diesem aufgefallen, dass in Steinach eine Erweiterung des Interkom geplant war. Bei der Bürgerversammlung im Jahr 2013 habe Edelmann von mehr als 30 Hektar theoretischer Erweiterungsfläche gesprochen, "faktisch dann von 16 Hektar", erinnert sich Kopf. "Wir haben uns beim Nabu dann überlegt, wie das aussehen soll, und kamen zu dem Schluss: Das geht gar nicht. Im Juni 2014 haben wir dann die Bürgerinitiative ›Lebenswertes Steinach‹ gegründet."

Zudem wurde Kopf klar: "Ich muss in ein Entscheidungsgremium kommen, immer nur beklagen bringt ja nichts. Dann habe ich mich zur Kommunalwahl an die Freien Wähler angedockt."

Seltsame Stimmung und kaum Kommunikation

Wie hat die Rätin die Arbeit im Gremium empfunden? "Sie war mühsam." Es habe im Grunde zwei Blöcke gegeben, zwischen denen ihrem Empfinden nach kaum Kommunikation stattgefunden hätte. "Es war eine seltsame Stimmung im Gemeinderat", sagt Kopf, die als Sonderberufsschullehrerin im Jugenddorf arbeitet.

Trotz aller Differenzen bezeichnet sie ihr Ausscheiden gerade zu diesem Zeitpunkt, nachdem auch Frank Edelmann als Bürgermeister ausgeschieden ist, als "reinen Zufall". Nachdem Kopf ihre Mutter sieben Jahre lang gepflegt hat, ist diese im Frühjahr ins Altersheim nach Biberach gekommen. "Mir ist das Haus zu leer und zu groß geworden. Ich habe festgestellt, dass ich das nicht mehr möchte."

Umzug nach Biberach bedeutet Ausscheiden

Nun zieht sie ebenfalls nach Biberach. Da ein Gemeinderatsmitglied allerdings dort wohnen muss, wo es Teil des Gremiums ist, scheidet sie damit in Steinach aus.

"Aus diesen drei Jahren nehme ich für mich viel Lebenserfahrung mit", sagt Kopf. "Und die Erfahrung, wie man zusammenarbeiten oder auch nicht zusammenarbeiten kann."

Ob sie sich in Biberach vielleicht wieder kommunalpolitisch engagieren will, weiß Kopf noch nicht. "Ich muss mich erst einmal selbst sortieren. Ich bin ja an einem neuen Ort, da möchte ich mich zurückhalten und erst einmal auf mich konzentrieren. Ich habe mir auch schon ein Buch herausgesucht, das ich erst einmal lesen werde. ›Endlich Stille‹ von Karl-Heinz Ott", sagt Kopf mit einem Lächeln in der Stimme.