Ronja Arnold und Riccardo Saccuzzo am Freitagmorgen beim Training in Zell. Beide sind aufgeregt, freuen sich aber gleichzeitig sehr auf das Turnier. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Steinacherin und Haslacher treten heute bei deutschen Meisterschaften im Rock’n’Roll an

Für Ronja Arnold und Riccardo Saccuzzo wird es heute, Samstag, ernst: Das junge Tanzpaar tritt bei den deutschen Meisterschaften im Rock’n’Roll an.

Zell/Steinach/Haslach. Beim Trainingsbesuch des Schwarzwälder Boten wird schnell klar: Die beiden Elfjährigen sind aufgeregt, freuen sich aber auch sehr auf ihren großen Auftritt. Seit März dieses Jahres treten Ronja und Riccardo gemeinsam bei Profi-Wettkämpfen an. Dass es da schon zur Qualifikation bei der Deutschen Meisterschaft gereicht hat, macht beide stolz. Sie sind eines von zehn Tanzpaaren in der Altersklasse bis 14 Jahren, die antreten.

"Ziel ist, das Finale zu erreichen", sagt Trainerin Katrin Pfundstein vom TSC Harmersbachtal. Von den zehn Paaren werden sieben diese letzte Runde erreichen. "Und wenn wir das schon geschafft haben, will ich auch aufs Treppchen kommen!", ergänzt Ronja.

Seit einem Jahr tanzen die Steinacherin und der Haslacher zusammen, beide haben aber früh beim TSC angefangen. Riccardo ist übers Turnen und die Gruppe "Fun Kids" zum Rock’n’Roll-Tanz gekommen. Der Einstieg vollziehe sich so für Kinder ab drei bis vier Jahren spielerisch, berichtet Pfundstein.

"Ronja wollte erst gar nicht", erinnert sich ihre Mutter Yasmine Arnold und lacht. "Wir haben einen Auftritt gesehen und ich habe sie gefragt, ob das nicht eventuell etwas für sie wäre" – und Ronja war zunächst nicht begeistert. Erst, als eine Freundin ebenfalls zu den "Fun Kids" ging, war das Interesse geweckt. Die Freundin hörte schnell wieder auf, die damals fünf Jahre alte Ronja blieb dabei. Nur sechs Wochen allerdings bei der Kindergruppe, dann ging’s schon zu den Großen. "Es ging alles sehr schnell", sagt Ronjas Mutter.

Was sich damals schnell entwickelte, ist inzwischen richtig zeitintensiv. Während der Sommer- und Winterpause sind zweimal wöchentlich Trainings angesetzt, während der Turnierphase drei- bis viermal, berichtet Pfundstein.

Auch die Anreise zu Turnieren gestaltet sich mitunter zeitintensiv: "Wenn wir mal nur drei Stunden Anfahrt vor uns haben, ist das schon nah", sagt Yasmine Arnold. Nach Amberg, wo heute die deutschen Meisterschaften ausgetragen werden, seien es beispielsweise dreieinhalb Stunden reine Fahrzeit. "Wir sind in ganz Deutschland unterwegs." Sie und Riccardos Vater Pierre Saccuzzo sind sich aber einig, dass der Aufwand sich lohnt und die Kinder befinden: "Es macht Spaß, nur das Fahren nicht."

Der Zeitaufwand wirkt sich bislang auch nicht negativ auf die schulischen Erfolge der beiden aus. Ronjas Schule in Gengenbach würde sie im Zweifelsfall unterstützen, berichtet ihre Mutter. Riccardo besucht das BZ in Haslach.

Die 90 Sekunden lange und 46 Takte umfassende Choreografie, die die beiden heute aufführen werden, ist nicht rein für dieses Turnier entwickelt worden. Wie Pfundstein ausführt, arbeiten Rock’n’Roll-Tänzer zwei bis drei Jahre mit derselben Choreografie, die sie im Lauf der Zeit perfektionieren. Dabei geht es um die Schrittfolge, denn Yasmine Arnold ergänzt, dass die Kinder noch nicht wissen, zu welcher Musik sie heute tanzen werden. Diese werde zufällig ausgewählt. Wichtig ist der Takt.

Los geht’s in Amberg heute, Samstag, ab 17 Uhr. Der Einlass ist bereits ab 15 Uhr. Ronja Arnold und Riccardo Saccuzzo treten in der Schülerklasse an, in der sich Jugendliche bis 14 Jahren messen. Der TSC Harmersbachtal trainiert laut Katrin Pfundstein nicht nur Rock’n’Roll und die "Fun Kids", sondern auch Standard/Latein und Boogie Woogie. Auch eine Zumba-Gruppe gehört dazu. Der Verein ist im Internet unter http://meintsc.de zu erreichen.