Auf dem kleinen Feld neben dem Parkplatz soll die öffentliche Toilette entstehen. Foto: Kleinberger

Öffentliche Toilette wird in Containern aufgestellt. "Kostengünstig, kurzfristig und flexibel."

Steinach - Es wird in Steinach schon seit Längerem bemängelt: Das Fehlen einer gut erreichbaren öffentlichen Toilette. Am Montagabend hat der Gemeinderat beschlossen, dass eine solche aufgestellt wird.

Das Problem: Der Toilettenanbau am Rathaus musste im Zuge der Sanierung abgebrochen werden, weil er nicht denkmalkonform war. Bereits seit 2014 befasst die Gemeinde sich damit, eine öffentliche WC-Anlage im Umfeld des Rathauses aufzustellen. Kämmerin Petra Meister erinnerte daran, dass auf einem Areal zwischen Rathaus und Schule bereits Platz für die Toilette ausgespart worden ist, als die barrierefreie Wohnanlage gebaut wurde.

Weitere Maßnahmen im Areal rund um Rathaus und Pfarrheim geplant

Die Gemeinde stellte drei Varianten für die öffentliche Toilette vor. Variante 1, eine Anlage eines Fertiganbieters, sei vandalismushemmend. Sie sehe zwei WCs und zwei Urinale vor, führte Meister aus. Die Variante wäre mit Vollwärmeschutz ausgestattet und behindertengerecht. Einem vorläufigen Angebot zufolge würden die Kosten bei rund 132 000 Euro liegen, bei einer zusätzlichen Holzverkleidung des Gebäudes bei 142 000 Euro. Ähnlich teuer wäre Variante 2, ein konventionell gebautes Gebäude, das bei rund 146.000 Euro liegen würde.

Als dritte Variante wurde eine Containerlösung ins Spiel gebracht. Diese würde die Bereitstellung von fünf WCs und zwei Urinalen – aufgeteilt auf Damen-, Herren- und behindertengerechte Toilette – ermöglichen. Die Miete würde 916 Euro monatlich betragen, der Kaufpreis beträgt voraussichtlich 25.000 Euro.

Für die Verwaltung war Variante drei die vorteilhafteste. Denn im Zuge des Landessanierungsplans sind im Umfeld des Rathauses und im Pfarrgarten noch umfassende Maßnahmen geplant. Auch das Pfarrheim ist noch eine Variable in der Planung des Rathausumfelds. Im Rahmen all dieser Überlegungen sei zu überlegen, "ob man sich mit den Varianten 1 und 2 nicht zu früh bindet", weil sich eventuell noch ein geeigneterer Ort dafür ergibt.

Daher schlug die Verwaltung vor, zunächst Variante 3 zu verfolgen. Die Maßnahme sei kostengünstig und kurzfristig umsetzbar "und dazu auch flexibel", meinte Bürgermeister Nicolai Bischler.

"Ich bin froh, dass endlich etwas passiert", sagte Günther Schmidt (FW). Variante 3 hielt er für eine gute Lösung. Ihm schloss sich Björn Krugielka (FW) an, der hinzufügte, die anderen beiden Varianten hielte er für völlig überteuert.

Der Gemeinderatsbeschluss fiel einstimmig. Die Verwaltung schreibt die Containeranlagen aus und leitet gleichzeitig die notwendigen baurechtlichen Schritte zur Installation in die Wege. Wie sehr das Thema die Gemüter in Steinach beschäftigt hat, zeigte eine Reaktion aus dem Zuschauerraum: Für den positiven Beschluss erntete das Gremium Applaus.

Bis zur Sanierung des Steinacher Rathauses hatte es dort eine öffentliche Toilette gegeben. Von vornherein war jedoch klar, dass der Anbau, in dem sie sich befand, nicht denkmalschutzkonform war und abgerissen werden würde. Bisher hat die Gemeinde sich mit einer Toilette im Schulgebäude beholfen, die aber, wie desöfteren von Bürgern in den Frageviertelstunden bemängelt wurde, schwer erreichbar war.