Der gepflasterte Mittelstreifen, der bei der Einmündung zur Georg-Schwendemann-Straße in der Hauptstraße hätte entstehen sollen, wurde vom Regierungspräsidium abgelehnt. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Steinacher Gremium berät über Ortsmitte

Das Regierungspräsidium Freiburg hat einen überfahrbaren gepflasterten Mittelstreifen bei der Umgestaltung der Steinacher Ortsmitte aufgrund des Unterhaltungsaufwands kategorisch abgelehnt. Das sorgte für Diskussionen im Gemeinderat.

Steinach. Die Beschlüsse aus der Mai-Sitzung waren in die Entwurfsplanung übernommen und mit Vertretern des Regierungspräsidiums (RP) besprochen worden. "Unsere Argumente wurden nicht gehört", bedauerte Harald Steiner seitens des planenden Ingenieurbüros Zink.

Auf Nachfrage von Bernd Schwendemann (FW) hieß es, Freiburg sei für die Straßenunterhaltung zuständig. Alles andere wäre ein gestalterisches Element, für dessen Unterhalt die Gemeinde zuständig wäre. Für diese Argumentation hatte Björn Krugielka (FW) kein Verständnis: "Das RP hat mit dem Unterhalt nichts zu tun. Der Vorschlag für eine Variante, die im Notfall überfahren werden kann, fehlt völlig. Das ist ein wesentliches Teilelement in diesem Abschnitt."

Bürgermeister Nicolai Bischler erklärte: "Es waren heftige Diskussionen, aber die knallharte Forderung des RP, auf den Mittelstreifen zu verzichten."

Steiner stellte dem Gremium dann drei alternative Varianten der Gehweg-Führung vor. Zum einen könnte, wie anfangs geplant, ein Gehweg beidseitig der Straße geführt werden. Für diese Variante sprach sich Hans-Jörg Gstädtner (CDU) aus Sicherheitsgründen aus: "Im Pfarrheim sind öfter Veranstaltungen, da ist es wichtig, dass die Straße nicht zweimal gequert werden muss."

Sicherheit ist das wichtigste Kirterium

Für Tino Joos (CDU) stand allerdings fest: "Wenn jetzt beide Gehwege kommen, ist an der bisherigen Optik nichts verändert." Er plädierte für die zweite Alternative mit einem breiteren Gehweg auf der Westseite. Auch Christine Haas-Matt (FW) befand: "Wenn der Gehweg dort breiter wird, bekommt das Ganze einen Boulevard-Charakter, der auch das Tempo runter nimmt."

Für den Bürgermeister war klar: "Wenn man von der Gestaltung weg geht, war die Sicherheit ein Kriterium, das in der Bürgerbeteiligung sehr wichtig gefunden wurde." Auch Xaver Rockenstein (FW) verwies auf die Sicherheitsrelevanz beidseitiger Gehwege. Für die Variante von zwei Gehwegen mit 1,63 Meter Breite auf der Ostseite und zwei Metern auf der Westseite sprachen sich am Ende acht Gemeinderäte aus, womit diese umgesetzt wird.

Die Auswahl der Bordstein-Ausführung fiel mit neun Ja-, zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen auf den Rundbordstein 18/22. Dieser ist auch in der Georg-Schwendemann-Straße verbaut. Dass die Parkplätze durch eine farbliche Markierung gekennzeichnet werden, befürworteten acht Gemeinderäte.

Für die Bemusterung zur Pflaster-Auswahl wurden erste Kriterien festgelegt. Die Empfehlung des Planers ging eindeutig in Richtung Grauton. Für Krugielka war es wichtig, dass sich dieser deutlich von der Fahrbahn abheben wird. Schwendemann mahnte: "Wir müssen aufpassen dass wir am Ende nicht eine große, graue Fläche haben." Gregor Uhl (FW) befürchtete gar eine einheitliche Suppe, wenn die Fahrbahn im Laufe der Zeit heller wird, und das Pflaster im Gegenzug dunkler.

Bis zur nächsten Gemeinderatsitzung wird eine Bemusterung der Fläche mit Feldern in Palettengröße vorbereitet.

Zunächst wird die Entwurfsplanung fertig gestellt, anschließend erstellt das Ingenieurbüro die Genehmigungsplanung. Mit der Planfeststellung zur Baufreigabe erwartet Harald Steiner die Ausführung der Straßenumgestaltung Anfang des kommenden Jahres.