Der Borkenkäfer bereitete auch den Steinacher und Welschensteinachern Waldbesitzern Kopfzerbrechen. Symbolfoto: Gabbert Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: FBG Steinach-Welschensteinach blickt auf schwieriges Jahr zurück / Sägewerken geht es gut

Gut besucht ist die Herbstversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Steinach-Welschensteinach gewesen. Themen waren unter anderem der Borkenkäfer, der Holzmarkt und das BZ-Verfahren.

Welschensteinach. Vorsitzender Frank Edelmann eröffnete die Sitzung und freute sich über den guten Zulauf, wenn auch der Anlass zum Teil weniger angenehm sei. Themen, die besprochen werden sollten, waren beispielsweise die Borkenkäfersituation, die Förster Günter Schmidt beleuchten sollte. Auch der Holzmarkt, mit dem sich der Geschäftsführer der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald (FVS) Joachim Prinzbach befasste, und der derzeitige Stand des BZ-Verfahrens standen auf der Tagesordnung.

"Grundsätzlich hoffen wir alle auf Regen für unsere Wälder", meinte Schmidt in Bezug auf den Borkenkäfer. 2018 sei ein schwieriges Jahr. "Bei uns sind 3500 Festmeter Sturmholz und bis jetzt 3000 Festmeter Borkenkäferholz angefallen. Es werden nach meiner Schätzung noch 1600 Festmeter dazukommen", führte er weiter aus. Der Befall durch den Buchdrucker und des Kupferstechers seien ähnlich wie in den vergangenen Jahren gewesen, allerdings befallen diese Schädlinge wegen des fehlenden Saftdrucks bevorzugt liegendes Holz.

Über die aktuelle Holzmarktlage referierte Joachim Prinzbach mit dem Schwerpunkt auf Kamalitätsholz. Dieses Jahr seien davon rund zehn Prozent mehr produziert worden. Die professionelle Vermarktung habe sich gut entwickelt. Insgesamt zeigten die Umsätze der Sägeindustrie und die allgemeine Geschäftslage, dass es nicht schlecht aussehe. Die Situation der Sägewerke im Umkreis mit ähnlicher Struktur beweise eine gute, stabile Konjunktur. Nach dem Sturmholz seien seit Anfang August verstärkt Trocken- und Käferholz angefallen.

Themen von Matthias Neumaier von der FVS waren die Aufarbeitungen durch regionale Forstunternehmen. Hiebmaßnahmen seien auch in der Abwicklung sinnvoll. Neumaier sprach außerdem die Kooperation der Selbstwertungs-Modelle der FVS und deren Vorteile, diese über die FVS abzuwickeln, an.

Erich Maier berichtete über den derzeitigen Stand beim BZ-Verfahren, bei dem derzeit die neunte Tranche abgewickelt werde. Beantragt wurde eine Aufstockung um 1,3 Millionen Euro. Maier wies auf die rechtlichen Vereinbarungen hin, die noch abgewickelt werden. Bei der Wegunterhaltung müsse man abwarten bis es nach der derzeitigen Trockenheit regnet.

Unter Verschiedenes wurde der Wunsch geäußert, dass die FBG die Herbstversammlung zu einem früheren Termin veranstalte. Wegen der anfallenden Hebrstarbeiten sprach sich ein anderes Mitglied für den jetzigen Termin aus. Vorsitzender Edelmann meinte, dass dies mit einem Kompromiss geregelt werden könnte. Mit dem Wunsch, dass die örtliche FBG-Gemeinschaft weiter so zusammenstehe, endete Versammlung.

Zur Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Verhältnisse, die auch der Erhaltung der Kulturlandschaft des Schwarzwalds dienen, werden vorhandene und teilweise neu anzulegende Wege so ausgebaut und gesichert, dass alle Höfe durch ganzjährig befahrbare Wege mit dem Straßennetz verbunden sind. Die Feld- und Waldgrundstücke werden im notwendigen Maß durch Wirtschaftswege erschlossen. Das Verfahren hat ein Volumen von 2,8 Millionen Euro und wird mit 85 Prozent von der EU, Bund und Land gefördert